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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
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133 © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0 Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z Nach den kurzfristigen Initiativen Ring nationaler Schriftsteller Österreichs (1933) und Reichsverband Deutscher Schriftsteller (RDS, 1933/34) wurde nach dem Juliabkommen  – veranlasst durch das Lan- deskulturamt der NSDAP-Österreich  – die Gründung einer Organisation angestrebt, die alle „nationa- len“ Autoren Österreichs zusammenführen sollte (Mirko Jelusich gibt an, er habe den BDSÖ im Auf- trag Hermann Stuppäcks gegründet, Gauakt). In diesem Kontext stehen offenbar Konsultationen der führenden Funktionäre des Landeskulturamtes in der RSK-Berlin sowie der Besuch Hans Friedrich Bluncks, des Altpräsidenten und nunmehrigen Auslandsreferenten der RSK, zwischen dem 30.11. und dem 4.12.1936 in Wien, in dessen Verlauf er im repräsentativen Österreichischen Kulturbund ei- nen Vortrag hielt und mit dem deutschen Botschafter Franz v.  Papen, mit Guido Zernatto, Hermann Stuppäck, Jantsch v. Streerbach, Bruno Brehm, Josef Friedrich Perkonig und Robert Hohlbaum so- wie mit dem späteren Vorstand des BDSÖ (mit Ausnahme von Max Stebich, Mirko Jelusich und Josef Weinheber, s.  Renner86, 255  f.) zusammentraf. Blunck betonte am Tag des „Anschlusses“, am 12.3.1938, der BDSÖ sei „im Auftrag der Schrifttumskammer gegründet“ worden (Wulf89L, 221  f.). Am 17.11.1936  – einen Tag nach dem 1.  Österreichischen Dichtertreffen (veranstaltet vom Neuen Leben der VF, s.  Aspetsberger80, 33–36; an ihm nahm Josef Wenter teil)  – hatten die Proponen- ten Dr.  Wladimir Hartlieb, Dr.  Max Mell, Dr.  Franz Spunda und Dr.  Josef Wenter um die Ge- nehmigung des Vereins angesucht, als dessen Vereinsziele angegeben wurden: „a. die unpolitische Zusammenfassung der deutschen Schriftsteller Österreichs, b. die Vertretung ihrer wirtschaftlichen Interessen, Beratung in Fragen des Autorenschutzes und Förderung des literarischen Absatzes.“ Die Generaldirektion f.  d. öffentliche Sicherheit im Bundeskanzleramt meldete aber am 28.11. schwere Bedenken an, da alle Proponenten mit Ausnahme Mells den Verdacht rechtfertigten, dass der Verein „möglicherweise auch einen Teil der Agenden des ehemaligen ‚Kampfbundes für deutsche Kultur‘ zu übernehmen hätte“ (WStLA, Ver.kat. Schreiben des BKA v. 21.11.1936). Aus diesem Grund sprach sie sich gegen die Gründung aus und erhob den schwer nachvollziehbaren Einwand gegen die eingereichte Satzung, die „die Verfolgung des rechtswidrigen Zweckes der Winkelschreiberei“ nicht ausschließe (2.12.). Die BPD Wien stellte aufgrund der korrigierten Satzung am 7.12. fest, dass „weder in formaler noch in materieller Hinsicht“ Bedenken erhoben werden könnten und das BKA genehmigte daraufhin noch vor Ende der Untersagungsfrist (15.12.) den Verein, dessen Gründungs- versammlung am 22.12.1936 im Deutschen Haus stattfand. Vorstand: Vorsitzender: Max Mell Vors.-Stv.: Wladimir Hartlieb, Hermann Heinz Ortner, Franz Spunda Säckelwart: Friedrich Schreyvogl Schriftf.: Hermann Graedener Beisitzer: Mirko Jelusich, Josef Weinheber Vorsitzender des Ehrenrates: Josef Wenter; März 1938 Egmont Colerus, Erwin  H. Rainalter, Her- mann Stuppäck Geschäftsf.: Max Stebich Unmittelbar nach dem „Anschluss“ wurde Stebich zunächst  – vermutlich von Hermann Stuppäck, dem Leiter des nun legal gewordenen Landeskulturamtes der NSDAP-Landesleitung Österreich,  – zum kommissar. Leiter des BDSÖ bestellt (was am 28.3.1938 vom Stiko bestätigt wurde), dann mit Wirkung vom 1.4. vom RMVP mit der Aufgabe betraut, „auf dem Gebiete der Schriftstellerorgani- sationen die Vorbedingungen für die Errichtung der RSK in Österreich zu schaffen“ (BDC Stebich,
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
Titel
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Untertitel
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Autor
Uwe Baur
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21235-5
Abmessungen
17.3 x 24.4 cm
Seiten
478
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Gesamtwerk 9
  2. Vorbemerkung zu diesem Band 13
  3. 1. Zensur und Förderung 15
    1. Einleitung 15
    2. Österreichische Listen 1933–1938 17
    3. Einleitung 17
    4. Der Bücherbrief (1932) 24
    5. Die Wegtafel (Mai 1933) 25
    6. Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
    7. Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
    8. Dichterbuch (1933) 27
    9. Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
    10. Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
    11. Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
    12. Geist und Macht (1938) 33
    13. Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
    14. Deutsche Listen 1933–1945 35
  4. a. Verbotslisten 35
    1. Einleitung 35
    2. Prinzipielles zur Säuberung der öffentlichen Büchereien (1933) 38
    3. Schwarze Liste (1933) 39
    4. Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935–42) 42
    5. Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften 49
  5. b. Zentrale Empfehlungslisten 50
    1. Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
    2. Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
    3. Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
    4. Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
    5. Gottbegnadeten-Liste 65
  6. c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
  7. 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
    1. Einleitung 68
    2. Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
    3. Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
    4. Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
    5. Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
  8. 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
  9. 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
    1. Die hundert ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialistische Büchereien 1934–1944 79
    2. Schrifttums-Verzeichnis der Frontbuchhandlungen (DAF 1939) 81
    3. Das Buch, ein Schwert des Geistes (RMVP 1940–1943) 82
  10. 4. Sonstige 84
    1. Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
    2. Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
    3. Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
    4. Entnazifizierung 87
    5. Österreich 87
    6. Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
    7. Deutschland 90
    8. Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
  11. 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
    1. Einleitung 95
    2. Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
    3. Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
    4. Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
    5. Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
    6. Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
    7. Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
  12. 3. Anthologien 1933–1945 271
    1. Einleitung 271
    2. Die Anthologie im Nationalsozialismus 271
    3. Österreich und die Anthologie zwischen 1933 und 1945 277
    4. Zur Bestandsaufnahme 284
    5. Chronologie ausgewerteter Anthologien 1933–1945 287
    6. Anthologien A–Z 301
    7. AutorInnen des Gesamtwerks 409
    8. Abkürzungen und Quellen 447
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