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© 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien
https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z
Deutsche Kunstgemeinschaft
Verein zur Förderung künstlerischer und kultureller Bestrebungen
Wien [aufgelöst 1940]
• Quellen
Deutscher Geist in Oesterreich
– Thaller92
• Archive
– ÖStA/AdR (04/Stiko, 16F)
– WStLA (M.Abt. 1197395/24)
Sitz: Wien 1, Hofburg, Marschallstiege
In Nachfolge der Nationalsozialistischen bzw. Völkischen Kunststelle (1923–1924) reichten die Propo-
nenten Ferdinand Klement, Karl Schulz, Franz Eckert, Carl Lampe und Josef Meissner am 10.9.1924
Statuten eines Veranstaltungsvereins ein, dessen Ziel die „Wiederaufrichtung der deutsch-idealen Kul-
tur im Geiste der deutschen, klassischen Dichter“ (§ 1) vorsah, am 23.9. wurden sie genehmigt. Der
Verein mit Arierparagraf trachtete, seine Ziele durch „Bühnenvorstellungen, Konzerte, wissenschaft-
liche und künstlerische Vorträge zu bedeutend ermäßigten Preisen, Versammlungen, Herausgabe von
Druckschriften und Werken zu Propagandazwecken“ (§ 2) zu erreichen. Er sah sich selbst als „größte
völkische Spitzenorganisation“ (Thaller92, 21), die
– gestützt durch die Zeitungen DÖTZ und Deut-
sche Arbeiterpresse
– die Zusammenarbeit mit folgenden deutschnationalen Organisationen erreichte:
Deutscher Gewerkschaftsbund, Kulturamt der Deutschen Studentenschaft, Bildungsstelle des Deutschen
Turnerbundes, Verband deutschvölkischer Vereine Deutschösterreichs, Deutsche Sängerstelle, Alldeutscher
Verband, später auch mit der DÖSG, dem Deutschen Klub und dem Deutschen Schulverein Südmark.
Am 29.11.1937 beschloss er unter Johann Sauter neue Statuten (ohne Arierparagraf), die dem Präsi-
denten analog zum nationalsozialistischen Vereinsführer erhöhte Befugnisse erteilten.
Vorstand:
Obmann: Franz Eckert
Franz Gottinger (Schriftleiter der DÖTZ und der „Deutschen Arbeiterpresse“)
Doz. Dr.
Johann Sauter (ab 1937; Jurist und Philosoph, bis 1938; siehe gedenkbuch.univie.ac.at/)
kommiss. Leiter: Max v. Millenkovich (1938–40)
Ausschuss: Karl Schulz (NSDAP), Max v. Millenkovich-Morold
Liquidationsverfahren wegen Überschuldung eingeleitet am 8.6.1939, der Stiko löst ihn am
23.2.1940 auf, gelöscht wird er am 19.12.1940.
Tätigkeiten:
1. Der Verein richtete seine Aktivitäten zunächst auf die Förderung „arischen“ Theaters für ein „ari-
sches“ Publikum mit „Werken völkischer Dichter“, bespielte zwischen 1924 und 1937 v. a. das
Wiener Stadttheater, die Rolandbühne und den Josefsaal im Lehrerhausverein (Verzeichnis bei Thal-
ler92, 85–90).
2. Gründung des Orchesters der Wiener Kunstgemeinschaft, ab 1936 unter Kurt Wöss, 1938 umbe-
nannt in NS-Kammerorchester.
3. Film
4. Veranstaltung von wissenschaftlichen und künstlerischen Vorträgen, sowie Lesungen
5. Veranstaltung von Kunstausstellungen
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Titel
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Untertitel
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Autor
- Uwe Baur
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Abmessungen
- 17.3 x 24.4 cm
- Seiten
- 478
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271