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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
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169 © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0 Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z Vorstand bis 1938: Präsident bis 11.3.38 Univ.-Prof. Dr.  Oswald Redlich; 1. Vizepräs. Dr.  Maximilian Vladimir Freiherr von Beck, Ministerpräs. a.  D.; 2. Vizepräs. nicht besetzt; Schriftführer Dr.  Wolfgang Wurzbach; Kas- sier RA Dr.  Fritz Neumann. Der „Neuaufbau“ der  – damals etwa 250 Mitglieder zählenden  – Gesellschaft im Sinne der völki- schen Machtübernahme begann bereits in der Jahreshauptversammlung vom 22.11.1937. Nach dem Ableben des 2.  Vizepräsidenten Dr.  Karl Glossy (9.9.1937) machte sich Josef Nadler Hoffnungen, die- ses Amt zu beerben. Sein Freund und Mitherausgeber der hist.-krit. Grillparzer-Ausgabe Dr.  Reinhold Backmann schlug ihn deshalb vor, die Gesellschaft jedoch besetzte diese Funktion aus Pietät gegenüber dem Verstorbenen nicht. Der Germanistikprofessor Nadler führte diese Zurücksetzung auf den Ein- fluss der „jüdischen Mitbürger“ (Brief v. 15.12.1937 in Suchy92a, 92) zurück, warf der GG vor, sie sei ein unfähiger, „uninteressanter kleiner Wiener Lokalverein“, der „zur christlich-deutschen Jugend […] keinen Zugang“ finde (Brief v. 23.11.1937 in Suchy92a, 87  f.) und trat zugleich mit Backmann als „einfaches Mitglied des Ausschusses“ zurück. Beim Unterrichtsministerium versuchte er, die Subventio- nierung des Vereins zu stören, dieses betrachtete jedoch die Sache als eine innere Vereinsangelegenheit. Nach dem Einmarsch Hitlers wurde am 23.4.1938 der Rechtsanwalt Fritz Neumann zum kommis- sar. Leiter bestimmt, er erledigte die vorgeschriebenen Berichte an den Stiko. Nach Intervention von Karl Ginzkey war der Stiko gewillt, den bisherigen Vorstand erneut einzusetzen und stellte die GG am 2.11.1938 mit den üblichen Auflagen frei. Dies provozierte den ‚altreichsdeutschen Parteigenossen‘ Rein- hold Backmann zu einer unmittelbaren Reaktion gegen den ‚verjudeten‘ Verein (Brief v. 4.11.1938 an Bürckel, AdR 04 Stiko 16, Korr.). Der geharnischte und gehässige Brief hatte zur Folge, dass der Stiko bereits am 5.12.1938 gegen „eine endgültige Benennung des kommiss. Leiters Univ.Prof.Dr. Josef Nad- ler […] zum Leiter des Vereins […] keine Bedenken hat“, und dieser am 28.3.1939 zum endgültigen Vereinsführer bestellt wurde. Am 24.4.1941 unterzeichneten Nadler und Backmann die neuen Zwangs- satzungen des Reichwerks „Buch und Volk“, fügten aber als spezifischen Zweck der GG ein: „Vor allem be- zweckt sie die Pflege der ostmärkischen Literatur mit besonderer Berücksichtigung Grillparzers.“ Nadler wurde am 17.10.1941 als Vereinsführer bestätigt, stv. Vorsitzender und Redakteur des Jahrbuchs wurde Reinhold Backmann, 1.  Vorstandsmitglied Helene Riedl und Petronilla Kaderschafka wurde Kassierin. 1945 wurde Edwin Rollett vom BMfU mit der Reaktivierung der GG betraut, wiedererrichtet am 5.2.1949. Aktivitäten: Zur großangelegten Grillparzerwoche der Stadt Wien vom 15.–21.1.1941 zu Ehren des „großdeut- schen Dichters“ unter der Schirmherrschaft von Joseph Goebbels und Baldur v. Schirach trug die GG in einer Feier am 14.1. mit Reden von Nadler und Backmann bei. Zu sonstigen Tätigkeiten siehe Suchy92a, 103–105. Organ: Jb. d. Grillparzer-Gesellschaft. N.  F. 1–4.1941–1944, hg. Reinhold Backmann; 3.  Folge 1  ff. (1953  ff.) • Personen Cloeter Hermine  – Ginzkey Franz Karl  – Hänsel Ludwig  – Mell Max  – Nadler Josef Gruppe der Jungen Name von Junge Kunst
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
Titel
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Untertitel
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Autor
Uwe Baur
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21235-5
Abmessungen
17.3 x 24.4 cm
Seiten
478
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Gesamtwerk 9
  2. Vorbemerkung zu diesem Band 13
  3. 1. Zensur und Förderung 15
    1. Einleitung 15
    2. Österreichische Listen 1933–1938 17
    3. Einleitung 17
    4. Der Bücherbrief (1932) 24
    5. Die Wegtafel (Mai 1933) 25
    6. Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
    7. Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
    8. Dichterbuch (1933) 27
    9. Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
    10. Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
    11. Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
    12. Geist und Macht (1938) 33
    13. Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
    14. Deutsche Listen 1933–1945 35
  4. a. Verbotslisten 35
    1. Einleitung 35
    2. Prinzipielles zur Säuberung der öffentlichen Büchereien (1933) 38
    3. Schwarze Liste (1933) 39
    4. Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935–42) 42
    5. Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften 49
  5. b. Zentrale Empfehlungslisten 50
    1. Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
    2. Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
    3. Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
    4. Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
    5. Gottbegnadeten-Liste 65
  6. c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
  7. 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
    1. Einleitung 68
    2. Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
    3. Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
    4. Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
    5. Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
  8. 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
  9. 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
    1. Die hundert ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialistische Büchereien 1934–1944 79
    2. Schrifttums-Verzeichnis der Frontbuchhandlungen (DAF 1939) 81
    3. Das Buch, ein Schwert des Geistes (RMVP 1940–1943) 82
  10. 4. Sonstige 84
    1. Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
    2. Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
    3. Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
    4. Entnazifizierung 87
    5. Österreich 87
    6. Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
    7. Deutschland 90
    8. Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
  11. 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
    1. Einleitung 95
    2. Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
    3. Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
    4. Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
    5. Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
    6. Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
    7. Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
  12. 3. Anthologien 1933–1945 271
    1. Einleitung 271
    2. Die Anthologie im Nationalsozialismus 271
    3. Österreich und die Anthologie zwischen 1933 und 1945 277
    4. Zur Bestandsaufnahme 284
    5. Chronologie ausgewerteter Anthologien 1933–1945 287
    6. Anthologien A–Z 301
    7. AutorInnen des Gesamtwerks 409
    8. Abkürzungen und Quellen 447
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