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https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945
Hamerling-Bund
Graz [freigestellt, 1940 der Rosegger-Gemeinde eingegliedert]
• Quellen
Deutscher Geist in Oesterreich
– Janda35
– Rath92
– Schüttengruber81
• Archive
– ÖStA/AdR (04/Stiko, 16 E2, 16)
– BAB/BDC (RKK Rosegger-Gemeinde 2100–0374–01)
– StLA (206 Ha19/1939, 392 Ha 3/1940)
Sitz: Graz, Kalchberggasse 2
Am 26.10.1920 stellten zwei prononcierte Deutschnationale aus dem Kreis der Südmark, der Funk-
tionär und Lyriker Aurelius Polzer (Rath92) sowie der Direktor der Landesbibliothek in Graz, Karl
Wilhelm Gawalowski (1861–1945), den Antrag auf Genehmigung des „nichtpolitischen Vereins“
(mit Arierparagrafen), der den Zweck habe, „deutsches Schrifttum mit besonderer Rücksicht auf
Robert Hamerling [zu] pflegen […] Er soll aber auch im Geiste Hamerlings erziehlich wirken, das
Verstehen, Erfassen, Betätigen deutschen Volkstumes zu erzielen bestrebt sein“ (§ 1 der Satzungen
von 1920). Am 29.10.1920 wurde der Verein genehmigt, er wählte Aurelius Polzer zum Vorsitzen-
den, am 1.4.1921 wurde der Vorstand auf 25 Mitglieder erweitert. Zu den wenig breitenwirksamen
Aktivitäten zählen die Errichtung eines Hamerling-Museums (vgl. Schüttengruber81, 60) und die
„Rettung und Sicherung“ des Nachlasses in der Steiermärkischen Landesbibliothek.
Nach der Freistellung am 24.5.1939 erübrigte sich das Hervorheben der nationalen Stoßrich-
tung des Vereins in den Statuten. Unter dem letzten Obmann und am 2.5.1938 kommissionell
beauftragten Vereinsführer Dr. Hans Untersweg wurde der Verein am 12.9.1940 zugleich mit der
Kernstock-Gemeinde der Rosegger-Gemeinde eingegliedert, die „auf breiter Basis und gesunder finan-
zieller Grundlage die erwünschte schrifttumspolitische Aufgabe besser erfüllen kann als eine Menge
kleinerer, zersplitterter Vereinigungen“ (BDC, Schreiben der RSK IV-E-136-Kd v. 24.4.1940). Die
von der RSK auch in Erwägung gezogene Zusammenlegung mit der Wiener Hamerling-Gesellschaft
wurde nicht realisiert. Untersweg wurde Schriftführer des fusionierten Vereins.
• Personen
Janda Otto
– Pschorn Karl Wendelin
– Reinthaler Hans
– Zwerger Karl Dankwart
Henndorfer Kreis
Henndorf/Salzburg [kein Verein]
• Quellen
Salzburger Kulturlexikon87
– Rischbieter00
– Strasser96 Zuckmayer04
Treffpunkt: Landhaus Wiesmühl in Henndorf am Wallersee bei Salzburg
Carl und Alice Zuckmayer zogen sich nach Hitlers Machtergreifung 1933 aufgrund des Auffüh-
rungsverbots seiner Dramen in Deutschland (siehe Rischbieter00, 416
f.) auf ihren Sommersitz, der
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Titel
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Untertitel
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Autor
- Uwe Baur
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Abmessungen
- 17.3 x 24.4 cm
- Seiten
- 478
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271