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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
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184 © 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 Hans Hinkel, Bernhard Rust, Hans Severus Ziegler, Otto Laubinger (Barbian93, 73  f.  – Gimmel01, 76  ff.). Rust  – ab 4.2.1933 kommissarischer Leiter des preußischen Kultusministeriums und später des REM  – griff ab 15.2. in die statutarische Autonomie der Preußischen Akademie der Künste ein und erzwang deren personelle „Säuberung“ im Sinne des KdK (Barbian93, 71–79). An der Erstellung der im Zusammenhang der Bücherverbrennungen vom 10. Mai 1933 bedeutsamen „Schwarzen Listen“ (LHerrmann33, Schwarze Liste33) war von Seiten des KdK der Berliner Bibliothekar Max Wieser beteiligt (Barbian95, 119  – Gimmel01, 84  f.). Es gelang dem Theaterreferenten Walter Stang (zu den Kampfbund-Bühnen vgl. Gimmel01, 59– 63), die beiden wichtigsten Besucherorganisationen, Verband der freien Volksbühne und Bühnenvolks- bund, in der →Deutschen Bühne zu vereinen, sie unter seine Kontrolle zu bringen und die 300.000 Mitglieder sowie das Eigentum der Vorläuferorganisationen zu übernehmen und als einzige Besu- cherorganisation der NSDAP anerkannt zu werden. Besondere Bedeutung erlangte dabei Hans Hin- kel, der Leiter der Berliner Ortsgruppe des KdK (Bollmus70, 41  – Gimmel01, 91, 100), welcher mit Rosenbergs Gegner Gl.  Joseph Goebbels kooperierte. Die „Machtergreifung“ löste zwar einen rapiden Mitgliederzuwachs aus (Bollmus70, 29), die Grün- dung der RKK durch das RMVP unter J.  Goebbels Ende Sept. 1933 entzog aber dem KdK die berufs- ständische Erfassung der deutschen Künstlerschaft; mit der Errichtung der Dienststelle Rosenberg verlor der KdK am 6.6.1934 seine Selbständigkeit, er wurde mit der Deutschen Bühne fusioniert zur National- sozialistischen Kulturgemeinde (NSKG) und als korporatives Mitglied des KdF von Robert Ley abhängig. Der KdK scheiterte an seinen organisatorischen Schwächen sowie der Notwendigkeit, sich selbst zu finanzieren. Seine literaturpolitische Funktion aber wird aufgrund seiner „Tiefenwirkung […] in Bezug auf das Kunst- und Kulturverständnis breiter bürgerlicher Kreise“ (zur Soziologie der Mit- glieder Steinweis91) sowie seiner „Schrittmacherdienste“ für die Machtübernahme als bedeutend angesehen (Barbian95, 61). 2. Österreich (1928–1934) a. Vorstufe: Kurz nach der deutschen Initiative wurde in Österreich von Alfred Eduard Frauenfeld, Karl Wache u. a. m. (ÖStA/AdR GA Wache) der Deutsche Kulturbund in Wien als ein dem deutschen KdK körperschaftlich angeschlossener Verein gegründet (Mitt.  d.  KdK, München 1.1929, H.  4, 54), der  – nach A.  E. Frauenfeld  – auch aktiv geworden sei, aber wegen „Führermangels“ (er selbst be- zeichnete sich als 1.  Vorsitzender des Vereins (BAB/BDC PA Frauenfeld) alsbald seine Tätigkeit ein- gestellt habe (Sachslehner85, 37). Frauenfeld hielt in seinem Rahmen am 2.5.1929 einen Vortrag über das „Nordische Lebensgefühl“ (Mitt.  d.  KdK, München 1.1929, H.  5, 76  f., vgl. auch H.  8, 112), in den Münchner „Mitteilungen des KdK“ wurden Ende 1929 Teile von Hermann Graedeners Drama „Sickingen“ abgedruckt. b. Phase der Legalität (7.8.1931–4.11.1933) Nach der Neukonstituierung der NSDAP Österreichs (Hitlerbewegung) auf der Basis des Parteibe- fehls vom 11.7.1931 (BAB/BDC Akten zur Frühgeschichte  – Dienstbuch32, 79  ff.) beantragten die Proponenten Walter Pötsch (geb. 22.9.1911 in Graz, Verleger) und Herbert Dekara die Genehmi- gung des Vereins, am 7.8.1931 erfolgte der Nichtuntersagungsbescheid, der Verein konstituierte sich am 18.8.1931 und wählte den Vorstand  – die offizielle Gründung von Zweigstellen in ganz Öster- reich begann. Alfred Rosenberg hielt noch im selben Monat in der Wiener Hofburg den Gründungs- vortrag der Wiener Ortsgruppe (Mitt.  d.  KdK 3.1931, H.  5/6, 66  ff.). Nach dem NSDAP-Parteiver- bot wurde auch der KdK am 12.10.1933 untersagt, M.  Jelusichs Berufung abgelehnt, mit Erlass des
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Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
Titel
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Untertitel
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Autor
Uwe Baur
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21235-5
Abmessungen
17.3 x 24.4 cm
Seiten
478
Kategorie
Kunst und Kultur

Inhaltsverzeichnis

  1. Das Gesamtwerk 9
  2. Vorbemerkung zu diesem Band 13
  3. 1. Zensur und Förderung 15
    1. Einleitung 15
    2. Österreichische Listen 1933–1938 17
    3. Einleitung 17
    4. Der Bücherbrief (1932) 24
    5. Die Wegtafel (Mai 1933) 25
    6. Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
    7. Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
    8. Dichterbuch (1933) 27
    9. Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
    10. Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
    11. Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
    12. Geist und Macht (1938) 33
    13. Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
    14. Deutsche Listen 1933–1945 35
  4. a. Verbotslisten 35
    1. Einleitung 35
    2. Prinzipielles zur Säuberung der öffentlichen Büchereien (1933) 38
    3. Schwarze Liste (1933) 39
    4. Listen des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935–42) 42
    5. Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften 49
  5. b. Zentrale Empfehlungslisten 50
    1. Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
    2. Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
    3. Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
    4. Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
    5. Gottbegnadeten-Liste 65
  6. c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
  7. 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
    1. Einleitung 68
    2. Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
    3. Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
    4. Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
    5. Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
  8. 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
  9. 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
    1. Die hundert ersten, die zweiten, dritten, vierhundert, die fünften, sechsten, siebenhundert Bücher für nationalsozialistische Büchereien 1934–1944 79
    2. Schrifttums-Verzeichnis der Frontbuchhandlungen (DAF 1939) 81
    3. Das Buch, ein Schwert des Geistes (RMVP 1940–1943) 82
  10. 4. Sonstige 84
    1. Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
    2. Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
    3. Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
    4. Entnazifizierung 87
    5. Österreich 87
    6. Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
    7. Deutschland 90
    8. Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
  11. 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
    1. Einleitung 95
    2. Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
    3. Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
    4. Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
    5. Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
    6. Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
    7. Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
  12. 3. Anthologien 1933–1945 271
    1. Einleitung 271
    2. Die Anthologie im Nationalsozialismus 271
    3. Österreich und die Anthologie zwischen 1933 und 1945 277
    4. Zur Bestandsaufnahme 284
    5. Chronologie ausgewerteter Anthologien 1933–1945 287
    6. Anthologien A–Z 301
    7. AutorInnen des Gesamtwerks 409
    8. Abkürzungen und Quellen 447
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