Seite - 234 - in Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945 - Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Bild der Seite - 234 -
Text der Seite - 234 -
234
© 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien
https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945
die Gesellschaft für mechanische Urheberrechte, Ges.m.b.H. Austro-Mechana durch. Sie wurde am
1.1.1936 zur Wahrnehmung der Schallplattenrechte gegründet, als „einzige Organisation für die
Verwaltung der mechanisch-musikalischen Rechte des In- und Auslandes“ (BGBl. 1936, Nr. 112 –
Autoren-Ztg. 7.1935, H. 2, 6; 8.1936, H. 1, 9; 9.1937 H. 1, 19) Vorgänger: Wiener Agentur der
Anstalt für mechanisch-musikalische Rechte, AMMRE, gegr. 1909). Am 15.4.1938 gingen sämtliche
Geschäftsanteile auf die AKM über, die selbst in die Stagma (Berlin) eingegliedert wurde. Neugrün-
dung 1959 als Literar-Mechana.
Die LVG war Mitglied der Fédération des Sociétés de Lettres (Paris).
Aufgabe: „Nutzbarmachung von Vortrags- und Senderechten an Sprachwerken
– mit Ausnahme von
vertonten Texten in Verbindung mit ihrer Vertonung“ (Autorenztg. 8.1936, H. 1, 16), die von der
AKM betreut wurden.
Vorstand:
Präsident: Friedrich Schreyvogl; Vizepräs. Walther Wiedling, Heinrich Rienößl; Autorenkurie: Theo-
dor Heinrich Mayer (Schriftführer), Hermann Heinz Ortner, Erhard Buschbeck; Aufsichtsrat: Vors.-
Stv. Rudolf List; Mitgl. Johann Pilz.
Mit der Beschlagnahme der LVG hatten die neuen Machthaber 1938 besondere Eile: Einen Tag nach
dem Einmarsch schrieb Wilhelm Ihde von der RSK Berlin an das RMVP: Der Verein sei neben der
Musikalischen Verwertungsgesellschaft (gemeint ist die AKM) „geistiger und wirtschaftlicher Umschlag-
platz der gesamten österreichischen Autoren und Verleger“. Er schlug wegen der Befürchtung, dass
Wertbestände etc. der LVG sowie der AKM an politisch Unzuverlässige bzw. Nichtarier gegeben wer-
den, als Sofortmaßnahme vor, das Vermögen und die Akten der LVG sowie der AKM sicherzustellen
und je einen Kommissar mit der Leitung zu betrauen (R56V/57, fol.
200).
Die NSDAP-Österreich mit ihrem Landeskulturamt unter Hermann Stuppäck jedoch kam dem
RMVP zuvor: Sie setzte bereits am 17.3. den Wiener Rechtsanwalt Dr.
Herbert Gödl als kommissa-
rischen Leiter ein, während der Stiko erst am 28.3.1938 Max Stebich mit der kommiss. Leitung be-
traute, der sich der Meinung der NSDAP anschloss und Gödl zum Unterbevollmächtigten ernannte.
Das Vermögen hatte man wohl überschätzt (insges. RM 5152.-), wichtig war aber die Übernahme
der Rechte (und Pflichten) der LVG (insbesondere des Vertrags mit der RAVAG v. 20.5.1937), die
am 12.10.1938 an den Rechtsnachfolger, den Deutschen Verein zur Verwertung von Urheberrechten an
Werken des Schrifttums (Berlin), übergingen (Schreiben v. 31.5.1939 in BAK R56V/58, fol. 638 f.).
Am 18.10.1938 wurde die Gesellschaft im Handelsgericht Wien gelöscht.
Neugründung 1946
Archiv: Hall/Renner95, 180 (Nachl. Otto Koenig)
Lit.: Der dt. Schriftsteller 3.1935, 14 – Österr. Autorenzeitung 8.1936, H. 1, 16 – Nachrichtenbl.
des Stiko Nr.
116 v. 19.10.1938, 318.
• Personen
Adler Johann Nepomuk Heinrich
– Andergassen Eugen
– Anders Bernhard
– Bachner Albert
– Bayer Pau-
line
– Beer Natalie
– Breslauer Hans
– Buresch Hans
– Buschbeck Erhard
– Cloeter Hermine
– Deißinger
Hans – Deschmann Ida Maria – Eckmair Carl Martin – Fasching Karl – Fischer-Colbrie Arthur– Fleischer
Kurt Hubert – Freudenthaler Hermine – Gernat Alfred Clemens – Giebisch Hans – Graßberger Karl –
Gruener Franz Josef Maria – Hauper Adele Johanna – Herzog Peter – Hofmann von Wellenhof Otto –
Horny Otto Gustav Reinhard – Huna Ludwig – Kalser Leo – Krischke Emil – List Rudolf Anton – Lukas
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Titel
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Untertitel
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Autor
- Uwe Baur
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Abmessungen
- 17.3 x 24.4 cm
- Seiten
- 478
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271