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https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z
stellerorganisationen, dem ASB, anschloss (vgl. dagegen Bertha85, 138) noch der DSV-Landesgruppe
Österreich, sondern sich verselbständigte und als Tiroler Landesgruppe des Deutschen Schriftsteller-
Verbandes (DSV, Berlin) eintragen ließ (Nichtuntersagungsbescheid 19.1.1931). Zweck des deutsch-
national orientierten, aber nur geringe Aktivitäten (nachweisbar bis 1935) setzenden Vereins war die
‚kräftige‘ Vertretung der „allgemeinen geistigen und wirtschaftlichen Belange des deutschen Schrift-
tums“ Tirols.
Der deutsche Dachverband wurde Anfang Juni 1933 vom RMVP gleichgeschaltet und mit
anderen Vereinen in den Reichsverband deutscher Schriftsteller (RDS) übergeführt (liquidiert am
26.2.1934), die DSV-Landesgruppe Österreich gab sich 1934 den Namen Deutscher Schriftsteller- und
Journalistenverband Österreich (DSJÖ), der TSV bemühte sich ebenfalls um eine Form der Weiterfüh-
rung, er trat aber nicht dem DSJÖ bei. Vom DSV wurde ihm hingegen im Februar 1934 empfohlen,
sich an den kurz danach, nach dem Juliputsch 1934, von Deutschland aus aufgelösten illegalen öster-
reichischen →Reichsverband Deutscher Schriftsteller e. V. zu wenden (Brief v. Arthur Rehbein an Hans
Lederer v. 13.2.1934, Brenner-Archiv). Lt. Köfler04, 57 wurde der vermögenslose TSV vom Stiko
1938/39 aufgelöst.
• Personen
Arnold Fritz
– Kogler Hanns
– Strohschneider Richard
– Zelle Fritz
Union nationaler Journalistenverbände
Wien [Neugründung]
• Quellen
Hausjell04
– Rothkappl96
• Archive
– WStLA (Ver.kat. 851/42; 1761/42)
Sitz: Wien 4, Palais Schönborn
Auf Initiative des Reichsverbands der Deutschen Presse (RDP) in der Reichskulturkammer und des
Sindacato Nazionale dei Giornalisti wurde im August 1939 in Venedig die Gründung eines interna-
tionalen Presseverbandes – in Abgrenzung gegenüber dem Internationalen Verband der allgemeinen
Zeitschriftenpresse beschlossen, um die „internationale Presselüge“ zu bekämpfen (Hausjell04, 219).
Gegründet wurde die UNJ am 11. Dez. 1941 in Wien, zeitgleich mit der Eröffnung des Instituts
zur Erforschung des internationalen Pressewesens durch den RDP (unter Maximilian du Prel). Diese
Initiativen sind im Kontext der Versuche von Joseph Goebbels zu sehen, die internationale Isolierung
Deutschlands nach Kriegsbeginn zu beheben, so hatte er zwei Monate vor der UNJ die Europäische
Schriftsteller-Vereinigung in Weimar geschaffen. Zweck des neuen Vereins sollte die internationale
Durchsetzung des „Grundsatzes der Verantwortlichkeit im Journalismus“ sein. Real war sie – wie
Wilhelm Weiß 1944 bekannte
– ein „wichtiges Instrument und Organ der geistigen Kriegsführung“
(Hausjell04, 221), speziell in den besetzten Ländern des Südens und Südostens, daher bot sich Wien
als Standort an. Die UNJ war der einzige im weiteren Sinne literarische Verein, der von Wien aus
international agierte. Damit widersprach Goebbels dem Befehl Hitlers kurz nach dem „Anschluss“,
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Titel
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Untertitel
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Autor
- Uwe Baur
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Abmessungen
- 17.3 x 24.4 cm
- Seiten
- 478
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271