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© 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien
https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
3. Anthologien 1933–1945
Das Lied der Arbeit. Selbstzeugnisse der Schaffenden. Hg. Hans Mühle. [=Das Lied der Arbeit] – 1. Aufl.
Gotha: Klotz 1929 [u. d. T.: Das proletarische Schicksal; XVIII, 235
S.]
– 2.
Aufl. Einleitung von Robert Ley.
1935 [„Erweiterte und neugeformte Ausgabe“; 291 S.] [Untertitel: Ein Querschnitt durch die Arbeits-
dichtung der Gegenwart, in Zusammenarbeit der DAF mit dem Reichsnährstand, dem Reichsstande des
Deutschen Handwerks und dem Arbeitsdienst.]
Geförd. in: Jahresschau36
Geförd. in: NSB 1.1936, 3
Geförd. in: SV-Frontbuch39
Verbot durch LAL46
• Quellen
Graeb-Könneker96
Anthologie, die bei Vergleich der zwei Auflagen den ideologischen Paradigmenwechsel sowohl in der
Auffassung menschlicher Arbeit als auch im Bereich des literarischen Kanons exemplarisch demonstriert.
Die programmatische Intention des sorgfältig edierten Bandes wird durch die Zusammenarbeit
jener NSDAP-Spitzenorganisationen deutlich, die alle Arbeitenden in Verbänden zusammenfassten,
hinzu kommt von literarischer Seite her die mit der DAF kooperierende Rosenberg’sche RFDS. Die
Anthologie ist repräsentativ für die Ideologie des „Dritten Reiches“, sie erhielt durch die Aufnahme
in die NSB den Unbedenklichkeitsvermerk: Dank der nationalsozialistischen Befreiung vom Klas-
senhass sei aus der „Arbeiterdichtung“ (Untertitel der 1.
Aufl.) die neue „Arbeitsdichtung“ geworden
(8 f.), weil nunmehr alle Arbeitenden (auf S. 285 findet sich eine Tabelle, in der die AutorInnen
Berufen zugeordnet werden) durch die Hingabe an die deutsche Volksgemeinschaft miteinander ver-
bunden seien. Der bekehrte Hg. – er rühmt sich, den Entwurf zum Chorspiel Deutschland gestern,
heute und morgen für den Reichsparteitag 1934 geschrieben zu haben – distanziert sich mit dieser
Argumentation von der sozialistischen ersten Auflage seiner Anthologie, auf deren Vorsatz eine Grafik
von Käthe Kollwitz zu sehen ist und in der die nunmehr verfemten Oskar Maria Graf, Kurt Klaeber,
Otto Krill, Ludwig Lessen, Ernst Preczang, Fritz Riebold, Bruno Schönlank, Paul Zech u. a. m. mit
Texten und Biografie vertreten sind. Die Lebensläufe jener AutorInnen, die in beiden Auflagen auf-
scheinen (z. B. Max Barthel, Karl Bröger, Gerrit Engelke, Heinrich Lersch, Christoph Wieprecht
und Otto Wohlgemuth), werden auf nationalsozialistisch umgeschrieben. Der spätere prominente
österreichische Exilant Guido Zernatto scheint in der 2. Aufl. auf. (siehe auch Ruf der Arbeit, hg.
H.
Kindermann, 1942.
• BeiträgerInnen
Billinger Richard (3)
– Brincken Gertrud Freiin von den
Das Lied der Getreuen. Verse ungenannter österreichischer Hitler-Jugend aus den Jahren der Verfol-
gung 1933–1937. Hg. Baldur von Schirach. [=Das Lied der Getreuen] – Leipzig: Reclam 1938 [39 S.]
(1–200000) – Neue Aufl. 1939 [Vorzugsausgabe zum 50. Geburtstag des Führers in 500 Exemplaren] –
Neue Aufl. 1940
– Neue Aufl. 1941 (236000–260000)
– Neue Aufl. 1942 (261000–285000)
Nationaler Buchpreis 1.05.1938
Geförd. in: NSB 3.1938, 5
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Titel
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Untertitel
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Autor
- Uwe Baur
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Abmessungen
- 17.3 x 24.4 cm
- Seiten
- 478
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271