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© 2021 by Böhlau Verlag GmbH & Co. KG, Zeltgasse 1/6 a, A-1080 Wien
https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
3. Anthologien 1933–1945
• Beiträger
Richard Billinger
Die Ostmark. Sendung und Schicksal im Ringen um die deutsche Einheit. Hg. Johannes Schlecht und Paul
Hövel. [=Die Ostmark]
– Berlin [1938] [56
S., 28 Tafeln.]
• Quellen
Börsenblatt (Leipzig)
– Prieberg82
• Archive
– BAB/BDC (RKK/RSK, PA H. Stuppäck)
• Bibliotheken
ÖNB, B 607372.
Sammelband der symbolischen kulturellen Unterwerfung Österreichs nach der Okkupation. Das
„Geschenkwerk“ (Max Stebich in RSK-Akt Stuppäck) wurde als „Ehrengabe der Ostmark für Reichs-
minister Dr. Goebbels“ (Börsenblatt v. 8.11.1938) im „Rahmen der Eröffnung der Ausstellung
‚Jahresschau des deutschen Schrifttums‘ in Weimar“ (29.10.1938) vom reichsdeutschen Leiter des
Reichspropagandaamtes in Wien, Wilhelm Maul, in Vertretung des Wiener Gl.s Odilo Globocnik
überreicht. Sein Status als demütigendes Auftragswerk des RMVP ist unverkennbar. Der in kleiner
Auflage erschienene Prachtband hochwertigster Buchdruckerkunst in Ganzleder und Schuber ent-
hält Faksimiledrucke von Urkunden und Dokumenten österreichischer Geschichte, die die kulturelle
Einheit mit dem „Altreich“ beschwören, einige Aufsätze von prominenten Funktionären der NSDAP
Österreichs und literarische „Stimmen der Ostmark“. Er wurde bereits vor Juli d. J. geplant (Gut-
achten Stebichs im RSK-Akt Stuppäck), Aurel Wolfram, ab Juli Leiter der Kulturabteilung im RPA
Wien, war von österreichischer Seite für das Konzept verantwortlich, hg. wurde der Band aber von
führenden Mitarbeitern des RMVP in Berlin (Schlecht war Leiter der Reichsschrifttumsstelle und
Hövel war zuständig für Deutsches Schrifttum im Ausland) und er wurde ausschließlich in Deutsch-
land hergestellt.
Der Leitartikel über Die Stellung der Ostmark im deutschen Kulturraum von Hermann Stuppäck,
der nach der Okkupation die mächtigste Position im Kulturleben Österreichs innehatte, ist ein
monströser untertäniger Kniefall:
Nun ist zusammen mit dem österreichischen Volke auch die österreichische Kunst zum gemeinsamen
nationalen Mutterboden zurückgeführt. […] In großdeutscher Erde wurzelnd, wird österreichisches
Kulturschaffen frei und ungehindert jener lichteren Zukunft entgegenreifen, die die Geschichte noch
keinem Volke vorenthalten hat, das sich seiner Bestimmung bewußt und sich einig gewesen ist. […]
Liegt die Stärke des Nordens im lebendigen Pflichtbegriff, in Zucht und Ordnung, dem treibenden
Element der Politik, so wurde dem Süden innere Fülle und das Vermögen kultureller Gestaltung
zuteil. Dies drückt sich am sinnfälligsten in der Tatsache aus, daß die nationalsozialistische Revolu-
tion alle Probleme der Organisation von Norden aus restlos gelöst hat, ihre Krönung wird sie aber
erfahren durch die Wiederherstellung und Neubeseelung der deutschen Kultureinheit. (50)
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Titel
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Untertitel
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Autor
- Uwe Baur
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Abmessungen
- 17.3 x 24.4 cm
- Seiten
- 478
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271