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https://doi.org/10.7767/9783205212355 | CC BY 4.0
3. Anthologien 1933–1945
Lyrik der Gegenwart. Dichtungen österreichischer Lehrer. Hg. Josef Pfandler. Vorwort von Oskar Benda.
[=Lyrik der Gegenwart]
– Wien, Leipzig: Augarten-Verlag 1936 [Ohne Seitenzählung, 32
Bl.]
• Quellen
Hall85
Die unpaginierte „Sammelmappe“ des Hauptschullehrers Pfandler
– ihr schickte er kurz danach die
mit repräsentativem Anspruch auftretende, allerdings ihn nicht einlösende Anthologie Vom Expressio-
nismus zur neuen Klassik nach
– ist im deutschnationalen Augarten-Verlag erschienen. Das Geleitwort
stammt vom Germanisten und Kontrahenten Josef Nadlers, Oskar Benda, das er „ständestaatlich“
domestiziert wohl in seiner Funktion als Landesschulinspektor von Wien schrieb (vgl. die im selben
Jahr erschienene Anthologie Das Herz Europas. Er vertritt darin eine zeitgemäß spezifisch österreichi-
sche Position: „Man spricht heute viel von Volk-Werdung. Ein Volk aber, das aus seinem Schoße so
viele Lehrerdichter entband und entbindet wie das österreichische, muß nicht erst werden. Es ist
und wird sein!“ Bemerkenswert ist die Präsenz der späteren Exilantin Hilda Bergmann.
• BeiträgerInnen
Benda Oskar
– Bergmann Hildegard [Hilda]
– Braun Hermine
– Deißinger Hans
– Franke Wilhelm Karola
–
Geier Egon
– Görlich Ernst Joseph
– Grogger Paula
– Hieß Josef
– Hörler Hans
– Jordan Maria
– Moser
Maria – Pfandler Josef – Sachs Walter – Stebich Max – Szabo Wilhelm – Thalhammer Hans – Vlasics
Hans
– Zerzer Julius
Lyrik der Lebenden. Hg. Gerhard Schumann. [=Lyrik der Lebenden] – München: Deutscher Volksverlag
1944 [544
S.]
Die von dem Spitzenfunktionär der NS-Literaturpolitik herausgegebene Anthologie fällt durch ih-
ren für die letzten Kriegsjahre bedeutenden Umfang auf und durch die Konzentration auf relativ
wenige Lyriker (71), von denen aber jeweils mehrere Gedichte wiedergegeben werden. Der Band
ist in „Lebenskreise“ gegliedert: Ring des Jahres (7–49), Deutsches Land (51–107), Kindheitstage
(109–142), Das heilige Feuer (143–214), Mütter und Väter (215–253), Segen des Werkes (255–
298), Vermächtnis der Ahnen (299–333), Wer darf ihn nennen? (335–400), Kampf und Bewäh-
rung (401–478), Führer und Reich (479–523). Das Ziel der Auswahl charakterisiert der Heraus-
geber im Sinne der von Goebbels propagierten erbaulichen Funktion der Lyrik im Kriege: „Gerade
heute, im Schicksalskampf des deutschen Volkes, mußte die Stimme der Dichter Kraft und Trost,
Auferbauung und Gläubigkeit in die Herzen der kämpfenden Front und Heimat tragen wie nie
zuvor. Das Tiefste und Edelste, das Größte und Innigste war hier gerade gut genug“ (Nachwort
524–25). Schumann schließt: „Bei der Beschäftigung mit dem Werk hat mich immer wieder ein Ge-
fühl stolzer Freude und unbedingten Glaubens durchdrungen: Ein Volk, das auch in seiner harten
Gegenwart über so vielfältige Kräfte der Seele und des Geistes, zarte und innige, trotzige und starke,
vertrauende und gläubige, verfügt, ist von keiner Macht dieser Erde zu bezwingen, ist unsterblich!“
(22.6.1943).
Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
Band 5 der Reihe Literatur in Österreich 1938–1945
- Titel
- Literarisches System in Österreich 1933/1938–1945
- Untertitel
- Zensur und Förderung – Literarische Vereine – Anthologien
- Autor
- Uwe Baur
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21235-5
- Abmessungen
- 17.3 x 24.4 cm
- Seiten
- 478
- Kategorie
- Kunst und Kultur
Inhaltsverzeichnis
- Das Gesamtwerk 9
- Vorbemerkung zu diesem Band 13
- 1. Zensur und Förderung 15
- Einleitung 15
- Österreichische Listen 1933–1938 17
- Einleitung 17
- Der Bücherbrief (1932) 24
- Die Wegtafel (Mai 1933) 25
- Die deutsche Dichtung Österreichs (9.6.1933) 25
- Die Säuberung des deutschen Buchwesens vom jüdischen Geiste im Deutschen Reiche und wir Österreicher (Juni 1933) 26
- Dichterbuch (1933) 27
- Indizierungslisten Österreichs 1933–1938 28
- Liste der zu fördernden bzw. der abzulehnenden Schriftsteller (1935) 30
- Gegenwartsdichtung in Österreich (1935) 32
- Geist und Macht (1938) 33
- Österreich. Ein Bücherverzeichnis (1938) 34
- Deutsche Listen 1933–1945 35
- a. Verbotslisten 35
- b. Zentrale Empfehlungslisten 50
- Schriftsteller-Verzeichnis der Reichsschrifttumskammer (1942) 50
- Nationalsozialistische Bibliographie der Parteiamtlichen Prüfungskommission (1936–1943) 54
- Jahres-Gutachten-Anzeiger des Amtes Rosenberg (1936–1944) 56
- Kataloge zur „Woche des deutschen Buches“ des RMVP (1936–1942) 62
- Gottbegnadeten-Liste 65
- c. Spartenbezogene Empfehlungslisten 68
- 1. Jugendschriften-Verzeichnisse 68
- Einleitung 68
- Das Jugendbuch im Dritten Reich (1933) 69
- Das Buch der Jugend (1934–1942) 70
- Das Buch der deutschen Jugend (1939/40) –
- Das deutsche Jugendbuch (1940/41) 74
- 2. Vorschlagslisten für Dichterlesungen 76
- 3. Empfehlungslisten für Leihbüchereien und Buchhandlungen 79
- 4. Sonstige 84
- Das deutsche Bauernschrifttum in der deutschen Dichtung (Amt Rosenberg 1933) 84
- Einladungsliste für kulturelle Veranstaltungen und Empfänge (RPA Wien, Juni 1940) 85
- Geburtstagsbücher für den Führer (Amt Rosenberg 1943) 85
- Entnazifizierung 87
- Österreich 87
- Liste der gesperrten Autoren und Bücher (1946)/Nachträge 87
- Deutschland 90
- Liste der auszusondernden Literatur/Nachträge (1946–1953) 90
- 2. Vereine im literarischen Feld Österreichs 1933–1945 95
- Einleitung 95
- Literarische Gruppenbildungen nach dem liberalen Vereinsgesetz bis 1938 96
- Literarische Vereine im totalitären „Ständestaat“ 99
- Landeskulturamt der NSDAP-Landesleitung Österreich (1933–11.7.1938) 100
- Vereine im Nationalsozialismus ab März 1938 105
- Chronologie der literarischen Gesellschaften und Autorengruppen in Österreich zwischen 1933 und 1945 113
- Literarische Gesellschaften und Autorengruppen A–Z 119
- 3. Anthologien 1933–1945 271