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vom 12.06.2022, aktuelle Version,

Wundschuh

Wundschuh
Wappen Österreichkarte
Wappen von Wundschuh
Wundschuh (Österreich)
Wundschuh (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Graz-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: GU
Fläche: 12,79 km²
Koordinaten: 46° 56′ N, 15° 27′ O
Höhe: 322 m ü. A.
Einwohner: 1.652 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 129 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8142
Vorwahl: 03135
Gemeindekennziffer: 6 06 56
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Am Kirchplatz 6
8142 Wundschuh
Website: www.wundschuh.at
Politik
Bürgermeisterin: Barbara Walch (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
12
2
1
12  2  1 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Wundschuh im Bezirk Graz-Umgebung
Lage der Gemeinde Wundschuh im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte) HitzendorfHitzendorfSankt BartholomäThal
Lage der Gemeinde Wundschuh im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Wundschuh, Zentrum mit Dorfwirt, Kirche und Gemeindeamt
Wundschuh, Zentrum mit Dorfwirt, Kirche und Gemeindeamt
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Innenansicht mit Altar der Pfarrkirche „hl. Nikolaus“.
Der Pfarrhof steht unter Denkmalschutz.
Das Neuschloss in Wundschuh südöstlich des Ortsgebiets.
Das Westportal der Umfriedung des Schlosses.

Wundschuh ist eine österreichische Gemeinde in der Steiermark, im Bezirk Graz-Umgebung mit 1652 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) auf einer Fläche von 12,89 km².

Geografie

Geografische Lage

Wundschuh liegt im Grazer Feld am Kaiserwald. Die Gemeinde befindet sich ca. 12 km südlich der Landeshauptstadt Graz. Im Westen des Gemeindegebietes befinden sich die Wundschuher Teiche, wichtigste Fließgewässer sind der Poniglbach und der Laabach.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden (Fläche 2015) Kasten 614,42 ha und Wundschuh 674,10 ha sowie aus folgenden Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2022[1]):

  • Forst (136)
  • Gradenfeld (182)
  • Kasten (415)
  • Ponigl (124)
  • Wundschuh (795)

Nachbargemeinden

Premstätten Premstätten Kalsdorf bei Graz
Dobl-Zwaring Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Werndorf
Dobl-Zwaring Wildon Wildon

Geologie

Wundschuh liegt wie die Nachbargemeinde Kalsdorf und die ehemalige Gemeinde Weitendorf im Einzugsgebiet ehemaliger Vulkane, die im Miozän vor ca. 10 Mio. Jahren aktiv waren. Sie sind an der Erdoberfläche nicht erkennbar, aber bei einer Bohrung wurde bereits in einer Tiefe von 33 bis 35 m das vulkanische Gestein Andesit gefunden.[2] Es wird dem Vulkanmassiv Weitendorf/Wundschuh zugerechnet.[3][4]

Geschichte

Die erste Kirche in Wundschuh dürfte um 1100 gebaut worden sein. Das früheste Schriftzeugnis ist von 1230 und lautet „Wrmscah“. Der Name geht auf althochdeutsch wurm (Kriechtier) und skahho (einzeln stehendes Waldstück, siehe -schuh) zurück und bedeutet Schlangenwald. Der Flurname ging auf die Siedlung über.[5] Der Volksglaube, dass ein gewisses Schuhwerk gegen Schlangenbisse den Namen begründete, ist nicht zutreffend. In einer so gefährlichen Gegend hätte man nicht gesiedelt. Das Zweitglied -schach hat sich zu -schuh dissimiliert, so wie in Heimschuh oder Kreuzschuh auch geschehen, ohne etwas mit Schuhen tun zu haben.

Das Gemeindegebiet gehörte zur Herrschaft von Neuschloß. Die Aufhebung der Grundherrschaften erfolgte 1848. Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850.

Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark. 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

Historische Landkarten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das Bauernmuseum Erlebnishof Reczek ist das größte seiner Art in Österreich und zeigt alte Geräte, Maschinen und Gefährte.

Bauwerke

Schloss Neuschloss ist ein barocker Bau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts südöstlich von Wundschuh. 1265 wurde bereits ein Hof des Landesfürsten dort genannt, unter Kaiser Friedrich III. wurde die Anlage gemeinsam mit den Fischteichen bei Wundschuh umgestaltet und war von 1643 bis 1780 im Besitz der Grafen von Dietrichstein, diese Besitzer bauten die Anlage zum Neugeschloß aus. Der ursprünglich zweigeschoßige Bau wurde danach noch zwischen 1804 und 1809 um eine dritte Etage erweitert. Seit 1805 gehört Neuschloss den Grafen des Enffans d’Avernas.[6]

Die Kirche ist dem Hl. Nikolaus, dem Patron der Schiffbrüchigen, geweiht. Sie war eine Filialkirche der Pfarre Hengsberg, 1785 wurde sie selbst zur Pfarre erhoben. Die Kirche wurde 1912–1915 in Formen des Barock neu gebaut, von einem spätgotischen Bau sind nur Fundamente des Turms erhalten, wo ein Stein mit 1497 datiert ist. Die barocke Einrichtung stammt aus der alten Kirche. Am Pfarrhof aus 1881 ist ein Römerstein eingemauert, eine Mariensäule stammt aus 1863.[7]

Brauchtum

Seit 13. September 2009 findet alle zwei Jahre die Veranstaltung „Wurmschachern“ statt.

Sport

Wundschuh hat einen Fußballverein, den USV Wundschuh, welcher aktuell in der Gebietsliga Mitte spielt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Pyhrn Autobahn A 9 tangiert das Gemeindegebiet im Osten und ist über den Vollanschluss Wundschuh (exit 197) erreichbar. Die ebenfalls Nord-Süd-orientierte Grazer Straße B 67 von Graz nach Leibnitz ist circa drei Kilometer entfernt, liegt östlich der Autobahn und ist über mehrere diagonal verlaufende Straßen angebunden.

Der nächstgelegene Bahnhof liegt circa drei Kilometer ostsüdöstlich in Werndorf an der Südbahn mit stündlichen S-Bahn-Verbindungen nach Graz und Leibnitz.

Am Ostrand von Werndorf fließt die Mur nach Süden, die vom Murradweg begleitet wird.

Der Flughafen Graz liegt circa sieben Kilometer nördlich.

Wirtschaft

Der Ort ist von Landwirtschaft geprägt.

Im hügeligen bewaldeten Westen liegt der Wundschuhersee, ein Anglersee mit überwiegend von Wohnwagen genutzten Camping. Der See ist nur ein kleiner Teil der sich nach Norden erstreckenden Wundschuher Teiche, die 1442 angelegt wurden und zum Gut Neuschloß gehören.[8]

Zwei andere Badeseen, Schwarzlsee und Copacabana liegen jeweils etwa circa sechs Kilometer nördlich.

Im Herbst 2015 ging ein Verteilzentrum des Lebensmitteldiskonters Lidl in Betrieb.

Politik

Bürgermeister

Bürgermeisterin ist seit Februar 2019 Barbara Walch (ÖVP), die Schwester der früheren Ministerin Christine Aschbacher. Zuvor war dies 22 Jahre lang Karl Brodschneider (ÖVP).[9]

Weiters gehören Vizebürgermeister Karl Scherz (ÖVP) und Gemeindekassier Ronald Friedrich (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[10]

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich nach der Gemeinderatswahl 2020 wie folgt zusammen:[11]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:

Partei 2020[11] 2015[12] 2010[13] 2005[14] 2000
Stimmen % Mandate St. % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M.
ÖVP 745 80 12 677 67 11 719 72 12 606 63 10 574 66 11
SPÖ 130 14 2 096 09 01 227 23 03 290 30 04 186 22 03
FPÖ 59 6 1 112 11 01 056 06 00 060 06 01 099 12 01
Die Grünen nicht kandidiert 127 13 02 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlbeteiligung 71 % 80 % 84 % 82 % 81 %

Wappen

Die Gemeinde Wundschuh erhielt mit Wirkung vom 1. Juli 1965 das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen.[15]

Beschreibung des Wappens: In einem grünen Schild ein silberner, mit einer schwarzen, goldgekrönten, rotbezungten Schlange belegter Pfahl, der beiderseits von einem silbernen, aus dem Schildrand wachsenden Fichtenbaum begleitet wird.

Commons: Wundschuh  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Haymo Heritsch, Helmut Höller, Kurt Kollmann: Steirisches Tertiär- und Vulkangebiet. In: Exkursion III/7, Grazer Bergland, Oststeirisches Tertiär- und Vulkangebiet (= Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien. 57. Band). Wien 1964, Heft 1, S. 367 (zobodat.at [PDF]).
  3. Fritz Ebner: Vulkanismus im Steirischen Becken. In: Österreichische Mineralogische Gesellschaft (Hrsg.): Mitteilungen der Österreichischen Mineralogischen Gesellschaft. Band 137, 1992, S. 233 (geologie.ac.at [PDF]).
  4. Vgl. Peter Slapansky, Reinhard Belocky, Heinz Fröschl, Peter Hradecky, Peter Spindler: Petrographie, Geochemie und geotektonische Einstufung des miozänen Vulkanismus im Steirischen Becken (Österreich). In: Geologie ohne Grenzen. Festschrift 150 Jahre Geologische Bundesanstalt (= Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt. Band 56, Heft 1). Wien 1999, ISBN 3-85316-004-2, ISSN 0378-0864, S. 421 (opac.geologie.ac.at).
  5. Fritz Frhr. Lochner von Hüttenbach: Zum Namengut des Frühmittelalters in der Steiermark (= Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark. Band 99). Böhlau Verlag, Wien 2008, S. 60 (historischerverein-stmk.at [PDF; 16,9 MB]).
  6. Dehio-Handbuch, S. 328.
  7. Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio-Handbuch – Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll, Wien 1982, ISBN 3-7031-0532-1, S. 626.
  8. http://www.wundschuh.at/system/web/default.aspx?menuonr=220018873 Website der Gemeinde Wundschuh > Freizeit / Vereine > Neuschloß, abgerufen 29. August 2015.
  9. Kleine Zeitung: Wundschuh: Barbara Walch wird neue Bürgermeisterin. Artikel vom 11. Februar 2019, abgerufen am 23. Februar 2019.
  10. Gemeinde Wundschuh: Gemeinderat (abgerufen am 13. Februar 2019)
  11. 1 2 Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  12. Wahlen 2015. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  13. Wahlen 2010. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  14. Wahlen 2005. Land Steiermark, abgerufen am 31. Oktober 2021.
  15. Chronik, Auf Spurensuche. (PDF) Gemeinde Wundschuh, 1997, S. 19, abgerufen am 31. Oktober 2021.

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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 18 Colonne XIII Section NW (später 5255/1). Gebiet Wildon, Unterlauf der Kainach (Kainachboden), südliches Grazer Feld. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Aufgenommen 1878/79 Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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historische Landkarte BIXa054 section 115 Josephinische Landesaufnahme: Gebiet von Stainz bis Wildon, Steiermark, Österreich Josephinische Landesaufnahme historische Militärkarte der österreichisch-ungarischen Monarchie
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historische Landkarte: franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Blatt Wildon und Leibnitz, Steiermark, Österreich. Nr. 5255. Zone 18 Kolumne XIII. Österreichische Nationalbibliothek, Kartensammlung Geripp: Oberjäger Richter. Terrain: Hauptmann Pitron.
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