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Cultural Governance in Österreich - Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
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130 | Cultural Governance in Österreich stellen, um in einem gemeinsamen Arbeitsprozess Daten zu erheben, zu interpre- tieren und zu analysieren. Allerdings fand sich auf Initiative einer anderen Dok- torandin an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien eine Gruppe von ForscherInnen zusammen, die sich regelmäßig traf, um gemeinsam Daten aus den unterschiedlichen Projekten zu interpretieren. Die Arbeit mit dieser in- terdisziplinären Gruppe war für meinen Forschungsprozess sehr bereichernd. 5.4 MATERIALAUSWAHL – DER UNTERSCHIED ZWISCHEN DER FALLANALYSE UND DER SITUATIONSANALYSE Im folgenden Abschnitt soll nochmals auf den bereits thematisierten Unterschied zwischen einer Fallanalyse und einer Situationsanalyse eingegangen werden. Dieser liegt vor allem darin, dass ein Fall als System verstanden werden kann, das durch Ort, Zeit, Regeln und Gesetze oder historische Ereignisse begrenzt und zusammengehalten wird (Pickel u.a., 2009: S. 115). Demgegenüber zeichnet sich die Situationsanalyse nach Adele Clarke dadurch aus, dass sie keine spezifischen Grenzen setzt, sondern die ForscherIn auffordert, mit einem möglichst offenen, explorativen Blick an die interessierende Situation heranzugehen, um so auch Beobachtungen machen zu können, die nicht den Vorannahmen zur Situation entsprechen (McSharry, 2013: S. 15). Adele Clarke setzt dabei voraus, dass jede Grenzziehung eine Konstruktion ist, mit bestimmten Vorannahmen, die mit Be- deutung aufgeladen sind – als lokal, spezifisch, konkret, anschaulich, sicher und stabil (Massey, 1994: S. 9). Wie können diese Grenzen untersucht werden? Wie wirken sie im Hinblick auf Inklusion und Exklusion, Konflikt und Konsens? Was bindet die „Welten“ innerhalb von Grenzen sozial, kulturell-kognitiv und normativ-regulativ zusammen? Die Ausgangssituation habe ich zu Beginn meines Forschungsprozesses selbst konstituiert. Im Hinblick auf Fragen der Cultural Governance bzw. kulturpoliti- sche Entscheidungsprozesse interessierte ich mich zunächst für explizit dialog- orientierte, koordinative, kooperative, partizipative Verfahren und Gremien – Kulturbeiräte, Kulturentwicklungsplanungen, Kulturdialoge. Im Zuge meiner Li- teraturrecherche und erster Sondierungsgespräche mit ExpertInnen aus dem Be- reich Kulturpolitikforschung erweiterte sich mein Problembewusstsein. Denn hier wurden explizit partizipative Verfahren auch als Alibi-Arenen (Theys, 2002: S. 233) gedeutet, in denen nicht die Kernthemen – etwa Verteilungsentscheidun- gen in der Kulturförderung – verhandelt werden. Den Anlass, mich mit einer
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Cultural Governance in Österreich Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Titel
Cultural Governance in Österreich
Untertitel
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
Autor
Anke Simone Schad
Verlag
transcript Verlag
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4621-8
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
322
Schlagwörter
Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
Kategorie
Recht und Politik

Inhaltsverzeichnis

  1. Abstract 7
  2. Gliederung des Buches 9
  3. 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
    1. 1.1 Cultural Governance als analytisches Konstrukt 18
    2. 1.2 Forschungsinteresse und Fragestellung 24
    3. 1.3 Theorie-Methoden-Analyserahmen 25
  4. 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
    1. 2.1 (Wie) ist Kultur verhandelbar? 31
    2. 2.2 Kultur als Erzeugung von Öffentlichkeit als Voraussetzung von Legitimität 33
    3. 2.3 Kulturpolitik und Ideologie 37
    4. 2.4 Kulturpolitische Positionierung von Staat und Zivilgesellschaft 40
  5. 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
    1. 3.1 Demokratietheoretische Situierung: Demokratie als Aushandlungsprozess 43
    2. 3.2 Handlungstheoretische Situierung 59
  6. 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
    1. 4.1 Positionierung staatlicher AkteurInnen in Österreich 87
    2. 4.2 Positionierung zivilgesellschaftlicher AkteurInnen in Österreich 95
    3. 4.3 Die städtische Perspektive 101
  7. 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
    1. 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
    2. 5.2 Fokus auf die Situation 112
    3. 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
    4. 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
    5. 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
  8. 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
    1. 6.1 Analytischer Fokus auf Linz: In der Situation enthaltene Bedingungen 155
    2. 6.2 Detaillierte Situationsanalyse: Zehnprozentige Kürzung der nicht-gebundenen Subventionen in Linz 160
    3. 6.3 Zusammenfassende Situationsanalyse 210
  9. 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
    1. 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
    2. 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
    3. 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
    4. 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
    5. 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
    6. 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
    7. 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
  10. 8 Abschließendes Fazit 277
  11. 9 Anhang 283
    1. 9.1 Mappings 283
    2. 9.2 Interviewleitfäden 286
  12. Literatur 293
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