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7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten
in der Arena der Cultural Governance
Nach der Situationsanalyse am Beispiel einer Entscheidungssituation zu Kür-
zungen im Bereich der nicht-gebundenen Subventionen in Linz, die aus Perspek-
tiven von kommunikativen Sprechhandlungen von involvierten AkteurInnen re-
konstruiert wurde, folgt nun eine Soziale-Welten- und Arenen-Analyse zu kul-
turpolitischen Konstellationen auf kommunaler Ebene. Durch ein Herauszoomen
auf die Ebene von sinnstiftenden Kollektiven verschiedener Art und kollektives
Handeln (Clarke, 2012: S. 147) wird eine weitere Perspektive darauf eröffnet,
wie kulturpolitische Entscheidungen organisiert und gerechtfertigt werden
(Boltanski, Thévenot, 2014). Zunächst werden die für die kulturpolitische Steue-
rung relevanten Sozialen Welten im Einzelnen und in ihrer Beziehung und
Grenzziehung zueinander dargestellt. Darauf folgt eine Gesamtanalyse der Arena
der Cultural Governance.
7.1 DIE SOZIALE WELT DER STÄDTISCHEN GEMEINDE
Städte bzw. Gemeinden können als Soziale Welten (Strauss, 1993) beziehungs-
weise Lebenswelten (Habermas, 1981, 1992), betrachtet werden, die die lokale
kollektive Identität ihrer BewohnerInnen formen und die gleichzeitig von den
sich in ihnen organisierenden Menschen geformt werden. Städte bilden eine ver-
gleichsweise kleine, territorial gefasste Soziale Welt und beherbergen gleichzei-
tig ein Universum an weiteren, heterogenen Sozialen Welten ihrer BewohnerIn-
nen. Die Sozialen Welten in der Stadt – Politik, Verwaltung, Kulturbetriebe, ne-
ben zahlreichen anderen Sozialen Welten, die hier nicht im analytischen Fokus
stehen – stehen innerhalb der Stadt in vielfältigen Abhängigkeitsverhältnissen.
Der Begriff der Gebietskörperschaft fasst dieses Abhängigkeitsverhältnis in der
Metapher des Körpers: Die Gebietskörperschaften bedürfen zur Besorgung ihrer
Cultural Governance in Österreich
Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Titel
- Cultural Governance in Österreich
- Untertitel
- Eine interpretative Policy-Analyse zu kulturpolitischen Entscheidungsprozessen in Linz und Graz
- Autor
- Anke Simone Schad
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4621-8
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 322
- Schlagwörter
- Political Science and International Studies, Kulturpolitik, Linz, Graz, Europäische Kulturhauptstadt, Demokratie, Cultural Governance, Österreich, Kultur, Kommunalpolitik, Politikwissenschaft, Politik
- Kategorie
- Recht und Politik
Inhaltsverzeichnis
- Abstract 7
- Gliederung des Buches 9
- 1 Prolog zu Cultural Governance: Doing Politics – Making Democracy? 11
- 2 Kultur, Öffentlichkeit und Politik: eine Annäherung 31
- 3 Theoretische Situierung von Cultural Governance 43
- 4 Lokale Situierung der Analyse in Österreich 87
- 5 Methodologische Situierung der Cultural-Governance-Analyse 109
- 5.1 Interpretative Policy-Analyse 109
- 5.2 Fokus auf die Situation 112
- 5.3 Positionierung, Perspektiven und Grenzen des Grounded Theorizing 126
- 5.4 Materialauswahl – der Unterschied zwischen der Fallanalyse und der Situationsanalyse 130
- 5.5 Situations-Mapping: AkteurInnen, Aktanten, weitere Elemente und ihre Wechselbeziehung 140
- 6 Ergebnisse der konkreten Situationsanalyse zur Verhandlung um Kulturförderung 155
- 7 Ergebnisse der Analyse Sozialer Welten in der Arena der Cultural Governance 219
- 7.1 Die Soziale Welt der städtischen Gemeinde 219
- 7.2 Die Soziale Welt der gewählten MandatarInnen (PolitikerInnen) 226
- 7.3 Die Soziale Welt der Kulturbetriebe in der Stadt 231
- 7.4 Die Soziale Welt der MitarbeiterInnen der städtischen Kulturverwaltung 242
- 7.5 Die Soziale Welt der Beiräte 254
- 7.6 Zusammenfassende Analyse der Sozialen Welten in der Arena der Cultural Governance 268
- 7.7 Normative Kriterien für Cultural Governance 271
- 8 Abschließendes Fazit 277
- 9 Anhang 283
- Literatur 293