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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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?3 Zweite Periode l246 — l282. zu Mährenberg, in besonderen Schutz, und duldete, daß auf dessen Grab ge- schrieben wurde, er sey unschuldig gestorben. Durch diese harte Behandlung des höchsten Adels seiner Länder ver- lor Ottokar unwiederbringlich die Liebe vieler Herzen < und mit der Liebe schwand seine Macht. Seit dem unglücklichen Ende des Hauses Hohenstaufen ward das ohnehin schwankende Gebäude des Deutschen Staates ganz aus seinen Fugen gerissen. Eine Hälfte Deutschlands führte gegen die andere die Waffen, und es standen Gegenkaiser über Gegenkaiscr auf. Einige aus ihnen sahen nicht einmal das Reich, welches sie beherrschen sollten, oder durchwanderten einen Theil davon, wic ein Reisender ein fremdes kand.^ Keiner derselben besaß Ansehen und Macht genug, auch nur den Ausschweifun- gen jeiner eigenen Partei Einhalt zu thun. Deutschland glich nicht mehr einem " durch gemeinschaftliche Bande vereinigten Staatskörpcr, sondern einer fort- laufenden Kette feindseliger Naubschlöffer. Jeder nahm, was ihm gefiel, ohne Furcht eines Obern, und das Recht des Stärkern entschied Ober die schwächere Unschuld. Also drohte Deutschland das Loos Italiens. Aufhebung der Sclbstständigkeit, Trennung, Zerstückelung. Noch ward dieses aber ab- gewendet durch die Gnade der Vorsehung, Bei der steigenden Noth, die seit Richard's Tode (4272) immer furchtbarer wurde, drangen die geistlichen Fürsten und Papst Gre- gor X. mit immer größerem Nachdrucke auf die Wahl eines Kaisers. Aber die Wahl, zu welcher auch die weltlichen Fürsten sich endlich ver- standen, konnte auf keinen der Mächtigsten fallen. Kaum Hütte Einer sie angenommen, und die Uebrigen hätten ihn gescheut. Dagegen sollte der Gewühlte persönlich kräftig, chrfurchtgebietend, weise seyn, den Stür- men und Verwirrungen der Zeit gewachsen, Nicderhersteller der Ord- nung und des Rechtes. Diese Eigenschaften fanden die Wahlfürsten bei Rudolph, Grafen von Habsburg, für welchen zumal Erzbischof Werner von Mainz nachdrückliche Worte sprach, und einstimmig er- korenste ihn zum Könige (427Z). Rudolph ward auf den Thron er- hoben, wie der ßhnrfürst von Köln mit Wahrheit sagte, »weil er ge- recht und weise, und von Gott uud den Menschen geliebt wurde.« Seitdem Deutschland wieder einen König hatte, der es war im vol- len Sinne des Wortes, wurden in seinem Innern die Zerrüttungen, die seit Friedrich's II. letzter Zeit schrecklich zugeuommcn, geordnet, und die vielen Wunden, an welchen die einzelnen Länder durch Zwietracht und blutiges Faustrecht litten, geheilt. Rudolph, durch die persönliche Freundschaft der besseren Fürsten, zumahl durch die Unterstützung der Churfürsten, deren mächtigern er seine Töchter vermählt hatte, den einzelnen Ruhestörern überlegen, verkündete auf seinem ersten Reichstage einen allgemeinen Landfrieden, und handhabte ihn mit Kraft und Strenge. Rastlos zog er in den Provinzen umher, zu schütze», zu stra.- fcn, Ordnung und Gesetz zu handhaben, böse Feindseligkeiten zu schlichten. Da wurden unzählige Raubschlösser zerstört, und an der Stelle frecher Ge-
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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