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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Dritte Periode 1283 — l522. «5 sich mit Hilfe der Schweizer wohl tapfer, doch kümmerlich durch, und erreichte Frankreich als Flüchtling. Kaum war Carl in Lyon angekommen, als er schon die Kunde von derVer- treibung seiner Besatzungen und von der völligen Wicdereroberung Neapels durch F e rdi nan d, den Sohn des Königes Alphon s II,, erhielt. Visher hatten die Schweizer noch immer sich als Reichsangehörigc bekannt, bei jedem Kaiser um die Bestätigung ihrer Freiheiten angesucht, und auch gelegentlich die Befugnisse — seltener die Pflichten —von Neichs- gliedern geübt; allein jetzt strebten sie offen nach Lösung ihrer Verbin- dung mit Deutschland, verkauften iliren Beistand an Frankreich, und fochten niltcr fremdem Paniere wider Kaiser und Reich. Von der Begierde nach Machtcrwcitcruug getrieben, nahmen sie übcrdicß die zehn Gerichte der Graubündncr, über welche Oesterreich altc herrschaftliche Rechte be- saß, in die Eidgenossenschaft auf, und hielten sich weder au die, mit dem Erzherzoge Sigismund geschlossene ewige Richtung, noch woll- ten sie die Sprüche des Kammcrgcrichtes als bindend erkennen. Durch dieses Benehmen genöthigt, griff M a r i m i l ian zu den Waffen, und es cntspanu sich (1499) "'" Krieg, in dem acht Schlachten geliefert, und bei 2000 Dörfer und Burgen verwüstet wurden. Die Graubündncr brachen zuerst aus dem Engcdein verheerend in Tirol ei», >>nd gewannen die Schlacht bei Glurns, wo,4uua tapfere Tiroler fielen. Drei Tage nach dieser Schlacht kam Mar imi l ian über den Arlberg auf das Schlachtfeld, sah die Erschlagenen mit Wunden bedeckt auf ihren Ge- sichtern liegen, pries ihre Tapferkeit im Angesichte des Heeres, und befahl sie ehrenvoll zu begraben. Hierauf unternahm er über das unwegsame Hoch- gcbirg rincnZugi» das Thal Engedein, der Hannibal 's berühmtem Zuge über die Alpen an die Seite gesetzt werden mag. Aber auch die Eidgenossen bewährten in diesem Kriege den Ruhm des Muthes und einer seltenen Kriegs- zucht, und es erregt gerechtes Bedauern, daß die Sache, für welche sie fochten, nicht ehrenvoll w«. Wie Winkclr ied am Tage von Sempach, hob Heinrich Wol leb aus Uri in der Schlacht bei Frastanz, unweit Feldtirch, mit seiner ungeheuren Hellebarde sechs bis acht Spieße der Geg: ncr mit gewaltiger Kraft in die Höhe, und bahnte so stinc» Waffengenossen den Weg, die gegenüberstehende Ordnung zu brechen. Eher erfroren die auf beeisten Alpenhöhcn ausgestellten Vorposten, als daß sie ihren S,landpunct verlassen oder um Hilfe gerufen hätten. Als die Schweizer zu nn<en Verwü- stungen in geschlossenen Glieder» durch den Rhein zogen, tam das Gerücht, das kaiserliche Heer fty mit hellen Haufen im Anzüge. Die Hauptlcute be- fahlen stille zu stehen, jcdcm da, wo er sich befände, denn vorzurücken wäre unvorsichtig, und zurückzuweichen schimpflich. Dieser Befehl wurde der Nach: huth zugerufen, als sie eben mitten in der Furt des reißenden Flusses war, und sie blieb zwei Stunde» lang, in strenger Winterkältc, die Eisschollen mit den Spießen ablenkend im Wasser stehen, bis der Ruf gebot, weiter vorzurücken. Die Verheerungen, mit welchen die Eidgenosse» den Krieg bcgou« nen hatten, führten zuletzt eine Hungcrsuoth herbei. In Bünden wurde der Mangel so groß, daß die Mütter bei einbrechendem Frühlinge ihre Kinder schaarcnwcisc in Feld und Wald hinaus schickten, mit Wurzeln
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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