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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Anhang zur dritten Periode. fünftausend an der Zahl, Prag (1409), und ginge» größten Theils nach Leipzig, wo sie Markgraf Friedrich der Stre i tbare von Meißen aufnahm, und noch in demselben Jahre an diesem Orte eine Universität stiftete. Seit dem Abzüge so vieler Gegner trat Johann Hnß offen als Stifter einer schwärmerischen Sekte auf, der Hussiten, welche allent- halben die Irrthümer ihres Meisters zu verbreiten suchten, und sich sogar manche Gewaltthätigkeiten erlaubten. Um dem wachsenden Uebel zu begegnen, sandte Kaiser S ig ismund, als die Kirchenversammlung in Kostnitz zusammen kam, den Heinrich von L e f f l nach Prag, um Huß und dessen vorzüglichsten Genoffen, Hieronymus, dahin vor- zuladen. Mit einem kaiserlichen Geleitsbriefe versehen, der aber nichts anderes enthielt, als eine Aufforderung an die Fürsten, Grasen und Städte des Reiches, der Reise des Johann Huß und seiner Begleiter kein Hinderniß in den Weg zn legen, erschien Huß zu Kostnitz, und wurde drei Mahl verhört; da er aber die versammelte Kirche nicht hörte, und unbeugsam bei seinen Lehren blieb, wurde er als Ketzer er- klärt, und dem weltlichen Nichter, dem Magistrate zu Kostnitz, über- geben, der ihn, nach einem Gesetze des Schwabeuspiegels, auf dem Scheiterhaufen verbrennen, und seine Asche in den Rhein werfen ließ (6. Juli 444Z). Im folgenden Jahre (20. Mai 1416) starb auch H us- sen's Freund, Hieronymus auf demselben NichtPlatze den Feuer- tod , mit gleichem Starrsinne. Mittlerweile war in Prag ein neuer Prediger, Iacobel l von Mieß , mit der Lehre aufgestanden, daß man das heilige Abendmahl in Brot- und Weinsgestalten zugleich empfangen müsse. Sofort wurde zu Prag in vier Kirchen das heilige Abendmahl unter beiden Gestalten gereicht, «nd der Gottesdienst in Böhmischer Sprache gehalten. Hier- durch bekamen die Hussiten ein äußerliches Vereinigungszeichen, und wurden eine Partei, die mit den katholisch Gesinnten, wegen des Be- sitzes der Kirchen und der Kirchengüter, bald den heftigsten Religions- krieg anfing. Allenthalben rotteten sich die Anhänger der neuen Lehre zu- sammen, den Kelch, das Symbol ihrer Glaubensneuerung, triumphi- rend herumtragend, und drohende Waffenspiele mit gottesdieustlichen Gebräuchen vereinbarend. Niklas von Hussinetz, der Gutsherr von Hussens Geburtsort, und der furchtbare Johann von Trocz- now, genannt Zizka, ein königlicher Kämmerer, der früher für den Deutschen Orden gegen die Pohlen und Litthauer, für die Ungarn gegen die Türken, für die Engländer gegen die Franzosen als Freiwilliger mit Auszeichnung gekämpft hatte, warfen sich zu ihren Häuptern auf. Kir- chen und Klöster wurden geplündert, eingeäschert, niedergerissen; Bil- der und Denkmähler wurden zertrümmert; unerhörte Gewaltthaten wur-
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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