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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Vierte Period e «22—l?40. »69 den Fürsten von Siebenbürgen zurückgelassen hatte, und beide Heere rückten vereinigt nach Böhmen vor. Die ligistischen Truppen befehligte unter dem Herzoge der Niederländer Johann Tscherklas Freiherr uon T i l l y , der in seinem Vaterlande wie in Ungarn auf vielen Feld- zügen Erfahrungen gesammelt, und Kriegsruhm geerntet hatte. Schon im Jahre 1609 war er in Baierische Dienste getreten. Nicht minder als Tapferkeit zeichnete ihn große Frömmigkeit und sittliche Strenge aus. Um dieselbe Zeit brach der Churfürst von Sachsen als kaiserlicher Commissarius mit 15,000 Mann uon Norden herein, und besetzte nach kurzem Kampfe die ganze Lausitz. Auch die Spanischen Feldherren Spi- nola und Cordova zogen ungehindert mit 26,000 Fußgängern und H000 Reitern aus den Niederlanden gegen die Rheinischen Besitzungen des Churfürsten von der Pfalz. In diesen Tagen der Entscheidung fand Friedrich bei seinem Anhange in Böhmen die Unterstützung nicht, die er erwartet hatte. Sein Hang zum Wohlleben, seine Sorglosigkeit, seine Zurücksetzung der Inländer, sein hart: nackig vertheidigter Calvinismus hatten die Reihen sciner Partei gelichtet; seine Truppen, die nicht besoldet wurden, hatten schon seit einem Jahre das Volt gedrückt und ausgesogen, und die Landleute sogar in Waffen wider sich gebracht. Auch von den lutherischen Herren und Rittern, welche sich in ihrrn Hoffnungen auf Beute und Englische Schätze getäuscht sahen, fanden sich nur wenige beim Heere Friedrich's ein. Als die Vereinigung Maximil ian's und Boucquoi's geschehen'war, hatte sich der feindliche Heerhaufe, der noch in Oesterreich stand, nach Mahren gezogen, und Boucquoi wollte ihm dahin folgen. Maximi - l ian hingegen drang auf eine entscheidende Unternehmung. Der Plan des Feindes, sagte er, ist, uns durch Hin- und Herziehen aufzureiben. Man- gel und Hunger drohen uns, und schon herrschen Krankheiten unter unsern Truppen. Gehen wir daher auf Prag los! Erobern wir dicscs, so haben wir den Krieg beendigt. Seine Meinung drang durch, und dieß entschieb den Ausgang des Kampfts um Böhmen. Friedrich stand bei Pilsen, Unentschlossen wie immer, begehrte er zu unterhandeln, als das Heer des Kaisers heran kam, und zog sich näher gegen Prag. Mar im i l i an wies alle Vorschläge von der Hand, falls er nicht die angemaßte Krone niederlege, und suchte ihn von der Hauptstadt Böhmens abzuschneiden, welche Absicht die Scharen Fried- rich's zuletzt nur durch eineu höchst angestrengten und erschöpfenden Marsch verhindern konnten, der sie in der Nacht des siebenten zumachten November auf den weißen Berg dicht vor Prag brachte. Hier stellte ihr Anführer, Fürst Christian von Anhal t , am folgenden Morgen die durch den Rückzug entmuthigten Truppen in Schlachtordnung. Vier und dreißigtausend Mann waren sie stark, während das kaiserliche Heer fünfzigtausend Streiter zählte; doch würde die treffliche Stellung auf der Höhe für die geringcre Menge ein Ersatz gewesen seyn, wenn nicht bei der Mehrzahl des Pfälzischen Heeres Ordnung und Gehorsam gefehlt hätten. Anfangs waren die Führer des kaiserlichen Heeres getheilter Meinung. Boucquoi wollte die Stellung des Feindes umgehen, und Prag von der
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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