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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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Vierte Periode <522 —' Spanier! stellten das Gefecht wieder her, und trieben die Reiterei des Markgrafen in die Flucht. Ein Neapolitanisches Regiment stürzte sich mit Entschlossenheit auf die neuen halben Kartauncn, welche, zahlreich und gut bedient, cinc fürchterliche Verwüstung in den Reihe» der Liguisten angerichtet hatten. Es kehrte das eroberte Geschütz augenblicklich gegen den Feind. Einige auffticgcudc Pulverlarren, welche Feuer gefangen hatten, verbreiteten Verwirrung im Badenschcu Heere, und so erlitt der Mark- graf eine vollständige Niederlage. Flucht war das einzige Rettungsmittel, und Georg Friedrich entschloß sich dazu auf dringendes Bitten der Seinigcn; aber diese Rettung ward nur dadurch möglich, daß vierhun- dert Pforzheimer Bürger (sie nannten sich das weiße Regiment), welche unter Anführung ihres Bürgermeisters Deimling ihrem Markgrafen als Leibwache in das Treffen gefolgt waren, sich für ihn aufopferten, indem sie die siegenden Scharen Tilly's so lange aufhielten, bis Ge- org Friedrich entronnen war, und sie selbst den Tod fanden. Untcrdeß hatte noch ein dritter Kämpfer für Friedrich's Sache das Schwert erhoben. Es war der Herzog Christian, Administrator des Bisthums Halbcrstadt, des regierenden Herzogs von Braunschweig, Friedrich Ulrich, Bruder. Er hatte vorher als Rittmeister in Holländischen Diensten gestanden, und dort die flüchtige Pfalzgräsin Elisabeth kennen gelernt, die ihn für die Sache ihres Gemahls begeisterte. Gr steckte Elisabeth's Handschuh auf den Hut, und schwur, ihn nicht abzunehmen, bis er den Pfalzgrafen wieder in die «erlornen Länder eingesetzt habe. Ohne Geld, ohne andern Ruf als den, welchen ihm sein jugend- licher Uebelmuth, sein zum Hasse gewordener Neid gegen die reiche ka- tholische Geistlichkeit, und seine bekannte Raubsucht erworben hatten, stellte er mit Mansfeldischen Künsten ein beträchtliches Heer in Nieder- Sachsen auf. Frevelhafte Aufschriften setzte er auf seine, aus gestohlenem Kirchcnsilber ge: prägten Münzen, und die Devise seiner Fahnen war: «Alles für Gott und für Sie!» Dieser dritte Gegner konnte zwar T i l l y nicht fürchterlicher seyn, als die beiden andern, aber er war es den unglücklichen Ländern, welche sein Heer gleich einer Henschrcckenwolke durchstreifte. Nachdem er die Nieder-Sächsischen und Wcstphälischcn Stifter geplündert, dachte Christian den Ober-Rheinischen und Fränkischen ein gleichesSchick- sal zu, aber T i l l y ereilte ihn bei dem Mainzischen Städtchen Höchst, als er eben im Begriffe war, über den Main zu setzen. Er ward «on den ligisti- schcn Schaarcn rasch angegriffen, und nach einem sechsstündigen hartnäckigen Gefechte «ollig überwunden (lss. Juni 5622). Christian erreichte da« jen- seitige Ufer nur mit dem Verluste seines halben Heeres und seiner ganzen , Artillerie, Mit Man i fc ld vereinigt, warf er sich nun nach dem Elsaß, um, was bei dem ersten Einfalle nur beraubt und ausgesogen'worden war, dicsnuahl ganz zu verderben, T i l l y schloß den siegreichen Feldzug durch die Eroberung von Heidelberg und Mannheim,
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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