Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Page - 311 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 311 - in Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates

Image of the Page - 311 -

Image of the Page - 311 - in Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates

Text of the Page - 311 -

Vierte Periode 1522—H?4u. Durch fremde Emissarien aufgewiegelt, drangen die Ianitscharen mit Unge- stüm auf Krieg. Vergebens verlangten die Ulema's / daß der Ablauf des zwanzigjährigen Waffenstillstandes abgewartet werde, um nicht durch einen Bruch desselben die Rache des Himmels herab zu rufen. Der neue Groß- wesir , KaraMustapha, ein Caramanier von niedriger Herkunft, mit dem berühmten Hause Köpr i l l verschwägert, hatte den unseligen Ehr- geitz, durch eigene Thaten den Heldenglanz der aus diesem Hause ent- sprungenen Großwesire verdunkeln zu wollen / obgleich seine Talente den ihrigen gar nicht verwandt waren. Die Fahne des Propheten müsse, so meinte er, ihren Schatten, gleich den Römischen Adlern, über den ganzen Erdboden ausbreiten. Mit dem Gedanken an Rom verband er jenen der zwei Hälften desselben, des morgenländischen und abendländischen Kaiser- thums. Letzteres als eine Belohnung seiner Dienste zu erringen, schien ihm nicht zu hoch. Deutschland, erschöpft durch die Schwedischen und Französi- schen Kriege, unter sich nicht einig, jetzt wieder aufs neue bedroht durch die großen Feldherren Ludwig's XIV., sah er schon als eine sichere Beute an. Bei diesem ungezähmten Ehrgcitze war er zugleich so habsüchtig, daß die fremden Gesandten jede einzelne Audienz bei ihm oder dem Großherrn um schweres Gelb erkaufen mußren. Gewandtheit, List und selbst persönliche Ta- pferkeit sprachen ihm übrigens auch seine Feinde nicht ab. Vergeblich sandte der Kaiser den Grafen Caprara, nach Con- siantinopel, durch billige Friedensanträge dem Ausbruche des Krieges zuvorzukommen. Der Diva» setzte ihm ganz ungereimte Forderungen entgegen: «Oesterreich soll Tribut bezahlen, die Gränzfestungen schleifen, Ungarn zwischen der Theiß und Waag abtreten. Tököly soll Fürst Ober- Ungarns werden, Naab, Komorn,Sza»hmar, Murany, Trentschin, Neutra bekommen.« Caprara sah vor seinen Augen das Kriegszeichen, den Roß- schweif, ausstecken. Drei Monathe mußte er warten mit dem Begehren, vor den Großherrn gelassen zu werden, und man verstattete ihm nicht einmahl, einen Courier nach Wien zu senden. Einige seiner Bedienten, die verkleidet zu Schiffe entkamen, und über Venedig Wien erreichten, brachten die Kunde mit, es sey kein Friede mehr, und nur von nach« drücklicher Rüstung Heil zn erwarten. Zwar erhielten des Kaisers Abgeordnete von dem Könige Jo- hann III. von Pohlen', der dem Kujavischen Heldcnhausc der Sobieski angehörte, von dem Churfürsten Marimi l ian Gma» nuel von Baiern, dem Enkel des berühmten Stifters der katholischen Liga im dreißigjährigen Kriege, und von dem Churfürsten Johann Georg III. von Sachsen, dem Enkel jenes I oh ann Georg's, der einst dem Großvater Leopold's gegen die Rebellen in Böhmen treulich Hilfe geleistet hatte, wiederhohlte Zusagen ausgiebiger Hilfe an Geld und Volk; aber 280,000 Mann brachen schon unter txm Großweslr Kara Musta- pha von Constantinopel auf, und Caprara, des Kaisers Fricdens- bothe, mußte diesen Zug begleiten, damit seine Erzählung auch in
back to the  book Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates"
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates