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Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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33« Vierte Periode 1522-1740. net, die bei dem schwächlichen Zustande ihres einzigen Bruders, Carl's II . , nicht allzu entfernt schien. Zwar hatte die Infantin vor der Vermählung eidlich Verzicht auf alles Nachfolgerecht in dm Spanischen Ländern ge- leistet; aber wie wenig Ludwig solcher Entsagung achten würde, wenn der Fall einträte, das hatte er durch seine bisherigen Gewaltschritte auf das deutlichste gezeigt. Die ganze Neihe der Eroberungen, wodurch die Stellung Ludw ig's mehr und mehr sich verstärkte, war nur Vorspiel des großen Schlages, womit er Europa für den sich nähernden Todes- fall des kinderlosen Königs von Spanien, Carl 's I I . , bedrohte. Den Ansprüchen des Französischen Hofes stand das gute Recht des Hauses Habsburg entgegen. Kaiser Leopold I., das Haupt der Deutsch'Oesterreichischen Linie» Enkel Phi l ipp's III. und Gemahl der jüngern Tochter P h,i l ip p's IV., berief sich theils auf diese natürlichen Verwandtschaftsrechte, theils auf die mit der Spanisch-Oesterreichischen Linie geschlossenen Familien-und Erbfolge-Verträge. Ueberdieß war sein eventuelles Erbrecht bereits im Jahre 1689 von den Mächten, welche damahls mit ihm das große Vündniß wider Frankreich schlössen, in einem eigenen Separat-Artikel anerkannt, ja garantirt worden. Gleich- wohl sprach einer der Garanten nebenbei für sich selbst das Erbrecht an: nämlich Baiern, weil dessen Erbprinz Joseph Ferdinand der Sohn Mar ien Antoniens war, des einzigen Kindes, welches Kai- ser Leopold mit der Iufantin Margaretha Theresia erzeugt hatte. Max imi l ian Emannet, Churfürst von Vaiern und Statt- halter der Spanischen Niederlande, nahm hierbei keine Rücksicht auf die eidliche Verzichtung der Prinzessin, von welcher er die vermeinten Rechte seines Hauses herzuleiten suchte. Der Gesichtspunct, aus dem die meisten Cabinete, besonders die Seemächte, die große Frage der Spanischen Succession betrachteten, war die Erhaltung des politischen Gleichgewichts. Es wurde als Grund- satz angesehen, daß die Bereinigung der ganzen Spanischen Monarchie mit Oesterreich oder Frankreich, besonders aber mit lehterm, dieß Gleich- gewicht stören würde, vor allen, wenn die Kronen zweier großer Monar- chie« auf Einen» Haupte vereiniget würden. Unter diesen Umständen er- klärte sich Kaiser Leopold I. bereit, seine Rechte an seinen jünger» Sohn, den Erzherzog Car l , zu überlassen, während Ludwig XIV. seinen zweiten Enkel, den Herzog Ph i l ipp von Au jou , für den Spanischen Thron bestimmte. Da Wi lhe lm I I I . , das Haupt der Seemächte (Englands und Hollands), nur die Erhaltung des politischen Gleichgewichts vor Augen hatte, und Ludwig XIV. bei Frankreichs großer Erschöpfung Wi l - helm's Meinung berücksichtigen zu müssen glaubte; so kam es zu einem
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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