Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Page - 439 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 439 - in Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates

Image of the Page - 439 -

Image of the Page - 439 - in Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates

Text of the Page - 439 -

Fünfte Periode l?40—i83s. 439 Mit aller Macht stürzte Vonaparte jetzt über Beaulieu, welcher vergebens hinter dem Po sich zu behaupten suchte. Nicht bei Valenza, wo man ihn erwartete, sondern bei Piacenza geschah der Uebergang. Beaulieu, nach dem wüthenden Gefechte bei Fombio (1. Mai 1796), wich nach Lodi zurück. Bei dieser Stadt führte eine schmale Brücke von wohl hundert Ellen Länge über die Adda. Nach seiner Ankunft bot Bonaparte sogleich Alles auf, sich dieser wichtigen Brücke zu bemächtigen (10. Mai). Während sich eine Wolke Französischer Tirailleurs längs des Flußufers ausbreitete, ließ er seine Unter-Generale Massena und Augereau ihre Massen zusammenziehen, und zum Sturme führen. Die Oesterreicher, an Zahl um die Hälfte schwä- cher als der Feind, thaten Wunder der Tapferkeit, und streckten mit ihrem Geschütze ganze Reihen der andringenden Franzosen nieder. Das Blutbad währte lange und war schrecklich. Erst beim dritten Anlaufe, unter Begünstigung des Pulverdampfes, ward die Brücke vom Feinde genommen. Die Oesterreicher, welche im Kampfe 3000 Mann an Todten und Verwundeten verloren hatten, bewerkstelligten hierauf ihren Rückzug mit Ordnung und Kaltblütigkeit. Der Verlust Bonap arte's, welcher seine Krieger bei der Erstürmung der Brücke schonungslos hingeopfert hatte, betrug 42,000 Mann. Der Vorfall ward durch pomphafte Gerüchte ins Ungeheure vergrößert. Die Bewunderer des Französischen Ober-Generals weideten sich besonders an der Vorstellung, daß er, eine oder mehrere Fahnen in der Hand, seinen Sol- ' baten voran geschritten sey, obwohl er, allerdings tapfer, aber auch vorsich- tig, sich wirklich nur in einem steinernen Hause nahe an der Brücke befun- den hatte. Während Beaulieu nach der Schlacht bei Lodi über den Mincio bis nach Tirol zurückweichen mußte, übte Bonaparte in allen Ge- genden Italiens, dessen Staaten zum Theile nicht einmal mit Frank- reich im Kriege gewesen waren, die furchtbarsten Erpressungen. Der Herzog von Parma, der nie einen Mann gegen Frankreich geschickt hatte, mußte für die Bewilligung eines Waffenstillstandes (Y.Mai 1796) zwei Millionen Livres in Geld, einen gleichen Werth in Lieferungen bezahlen, und nebenbei zwanzig Gemälde an den Sieger nach dessen Auswahl ab- treten. Weder die Französischen Directoren noch Bonaparte waren große Kunstliebhaber und Kenner; sie wollten nur die schaulustigen Pa- riser beschäftigen, und für die National-Eitelkeit ein recht anschauliches, Allen zugängliches Triumphzeichen aufstecken. Daher wurde nachmals fast in alle Stillstands- undFricdensverträge mit den schwächeren Staaten die Bedingung eingerückt, Gemälde und Kunstwerke auszuliefern, und die>elbe dann weiter auf Handschriften, Bücher und zu- letzt sogar auf Merkwürdigkeiten ausgedehnt, die etwa irgend einer Stadt und Landschaft, um geschichtlicher Beziehungen und alter Erinnerungen
back to the  book Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates"
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Title
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Author
Leopold Haßler
Publisher
Ignaz Klang
Location
Wien
Date
1842
Language
German
License
PD
Size
12.31 x 20.0 cm
Pages
532
Keywords
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Categories
Geschichte Vor 1918

Table of contents

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates