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Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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100 Joseph Lanner – Leben und Werk In einem Punkt unterschied sich Lanner von seinen Mitbewerbern: das Spiel um vornehm klingende französische Titel machte er nie mit. Mit Ausnahme der Quadrille, die eine französische Gattung ist, sind nahezu alle seine Titel deutschsprachig. Dass der Urwiener Carl Bendl für seine Quadrillekompositionen sich in Charles Bendl verwandelte, so etwas wäre Lanner nie eingefallen. Ein Anbiedern an sein Publi- kum, in dem er seine Werke mit fremdländischen Titeln schmückte, hatte er nicht nötig. Verlage „Die Dansomanie muß ihren Culminationspunct erreicht haben, wenn das Ameisenheer von Tanzmelodien ununterbrochen Absatz findet, welche fort und fort wenigstens allwöchentlich durch die Druckereipressen sich multipliciren.“ 254 In einer Zeit, in der Verlage fusionieren oder ganz schließen, wo Komponisten wie Autoren gezwungen sind, erhebliche Eigenmittel aufzubringen, wollen sie ihre Werke gedruckt sehen, erscheint uns das begin- nende 19. Jahrhundert wie das Paradies: Verlage kündigten Novitäten am Fließband an, ihre Annoncen erstreckten sich über mehrere Seiten, machten oft nahezu die Hälfte einer Zeitungsausgabe aus. Verlage waren Unternehmen, und viele florierten. Die Nachfrage muss groß und stetig gewesen sein, anders ließe sich das überquellende Angebot nicht erklären. Viele der Namen sind heute nur mehr Spezialisten geläufig. Der Weigelsche Kunst- und Musikverlag, Mörschner und Jasper, Sauer und Leidesdorf, J. Bermann brachten regelmäßig Tanzmusik auf den Markt wie große renommierte Verlage, die Klassik ebenso im Programm hatten wie Salon- und Virtuosenmusik. Drei Verlage insgesamt bemühten sich um Lanner: Seine ersten gedruckten Kompositionen wurden von Diabelli herausgegeben. Anton Diabelli, 1781 in Mattsee geboren, Kompositionsschüler von Michael Haydn, ist als Komponist in Kirchenmusikkreisen, sein Name durch die „Diabelli-Variationen“ Beethovens einer interessierten Öffentlichkeit bis heute be- kannt. Als Hauptverleger Schuberts war er eine der wichtigsten Verlegerpersönlichkeiten Wiens am Be- ginn des 19. Jahrhunderts. 1818 war er in den Verlag Peter Cappi als Teilhaber eingetreten, ab 1824 nannte sich die Firma Diabelli & Co. Cappi trat aus, C. A. Spina folgte ihm nach, ab 1857 führte er den Verlag unter seinem Namen weiter. 1876 wurde der Verlag an August Cranz (Hamburg) verkauft. Neben Kirchenmusikwerken bearbeitete Anton Diabelli Tanzmusik. In der „Wiener Zeitung“ vom 10. 2. 1824 wurden „Leopoldstädter-Theater-Tänze“ von Diabelli „bearbeitet und für das Pianoforte eingerich- tet“ sowie Ausgaben „für ein ganzes Orchester“ angekündigt neben Kompositionen von damals populären Tanzmusikern wie Faistenberger und Pamer.255 In den drei Jahren von 1825 bis 1827 erschienen insgesamt vierzehn Tänze Lanners bei Diabelli. Am Be- ginn des Jahres 1828 wechselte Lanner zu Haslinger. Tobias Haslinger, 1878 in Zell geboren, übernahm 1826 den von Senefelder 1803 gegründeten und seit 1815 von Steiner geführten Musikverlag und machte ihn zu einem der bedeutendsten Verlagshäuser Wiens. Neben Schubert galt sein Interesse vor allem Beethoven, um dessen Werke er sich besonders bemühte. Nach seinem Tod führten Witwe und dann Sohn Carl den Verlag weiter, ehe er 1875 an Schlesinger, Berlin verkauft wurde. 254 AMA 5. 6. 1830. 255 „Wiener Zeitung 10. 2. 1824.
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Joseph Lanner Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
FWF-E-Book-Library
Title
Joseph Lanner
Subtitle
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Author
Wolfgang Dörner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78793-8
Size
21.0 x 29.5 cm
Pages
752
Keywords
Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
Category
Biographien

Table of contents

  1. Vorwort 7
  2. Danksagung 9
  3. Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
  4. Biographische Notizen 13
  5. Reisen 16
  6. Beginn – Werden – Sein 21
  7. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
  8. Tanz 28
  9. Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
  10. Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
  11. Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
  12. Publikum 44
  13. Werke 46
  14. Instrumentation 69
  15. Formen 79
  16. Notenmaterialien 86
  17. Widmungsträger 95
  18. Titel 97
  19. Verlage 100
  20. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
  21. Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
  22. Virtuosentum 106
  23. Romantik – Biedermeier 108
  24. Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
  25. Rezension – Rezeption 113
  26. FlĂĽchtige Lust 115
  27. Literatur 117
  28. I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Vorwort 119
    2. Verlage 123
    3. AbkĂĽrzungen 123
    4. Bisherige Verzeichnisse 125
    5. Werkverzeichnis
    6. Opus 1 – 208 127
  29. II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Werkverzeichnis Anhang 1 – 90 e 605
  30. III. Sammelwerke und diverse Werke 717
  31. IV. Anhang
    1. Verzeichnis der Werke Joseph Lanners in alphabetischer Reihenfolge 721
    2. Widmungsträger 737
    3. August Lanner. Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis 739
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