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Joseph Lanner - Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
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101 Quellen – Bibliotheken – Sammlungen Neben klassischer Musik zählte die Unterhaltungsbranche zu Haslingers Haupteinnahmequellen. Er wurde der wichtigste Verleger von Johann Strauß Vater und zweimal, 1828 bis 1829 und wieder ab 1841 Herausgeber der Lannerschen Werke. Seine Anzeigen in der „Wiener Zeitung“ zählten zu den größten, erstreckten sich über mehrere Spalten, während andere Verleger Sammelannoncen schalteten, in denen dem einzelnen Werk höchstens zwei Zeilen gewidmet waren. Ein stiller Triumph muss es gewesen sein, Lanner ab 1841 Mechetti wieder abspenstig gemacht zu haben, nach dem er ihn 1829 verloren hatte. Der „Wanderer“ wies mit Genugtuung darauf hin, dass Haslinger mit Januar 1841 über das „Walzermonopol“ verfüge, da er nun die beiden führenden Tanzkomponisten Wiens unter Vertrag hatte.256 In der Hand- schriftensammlung der Wienbibliothek sind mehrere Verträge Lanners mit seinem Verleger Haslinger aufbewahrt, in denen die einzelnen Werke, welcher der Komponist dem Verleger übergab, aufgelistet sind. Aus dieser Periode nach 1841 sind auch die meisten Autographe erhalten, die über die Sammlung Simon in die Wienbibliothek gelangten. Der mit Abstand wichtigste Verlag für Lanner war Mechetti. Pietro Mechetti war ab 1814 alleiniger Inhaber des von seinem Onkel Carlo 1795 gegründeten Verlages. 1855 wurde Mechetti von Diabelli übernommen. Zwar bot Mechetti besonders zu Beginn Lanner nicht gleichwertige Konditionen, mit dem zunehmenden Ruhm seines Zugpferdes vergrößerten sich aber auch dessen Werkanzeigen, bis sie denen von Johann Strauß Vater ebenbürtig waren. Die beiden alleine waren es, die Einzelanzeigen erhielten, ihre Werke wurden in verschiedensten Bearbeitungen angeboten. Der Wechsel Lanners zu Mechetti war tagelang Ge- spräch in Wien und führte unter den Journalisten zu heftigen Auseinandersetzungen.257 Lanners Ruhm wurde verteidigt, lediglich die geringere Verbreitung seiner Werke konstatiert, dies aber auf dessen ein- geschränkte Reisetätigkeit und damit mindere Bekanntheit in Europa (jeweils gegenüber Johann Strauß Vater) zurückgeführt. Über die Sorgfalt, die man Lanners Werken angedeihen ließ, wurde bereits in früheren Kapiteln das We- sentliche gesagt. Die Regeln des Marketings war den Wiener Verlegern ins Blut gelegt, sie wetteiferten um Erscheinungstermine (Strauß’ Sperl-Polka wurde am Samstag aufgeführt, am Montag war sie bereits im Handel erhältlich, „in nur 1 Tage arrangirt, gestochen und gedruckt“258), Haslinger gab sogar ein eigenes Magazin heraus, in dem seine Novitäten nicht nur angekündigt, sondern sogleich besprochen wurden. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen Wie aus dem Werkverzeichnis hervorgeht, ist die Quellenlage für Lanner als problematisch zu bezeich- nen. Viele Autographe sind verloren gegangen, so sie jemals existiert haben, die Zuverlässigkeit von Abschriften nicht immer gesichert, gedruckte Ausgaben, die in den Bibliotheken fehlen, sind nur mehr spärlich als Raria in Antiquariaten erhältlich. Eine Provenienzforschung für Lanner existiert so gut wie nicht. Manuskripte wurden weitergereicht, tauchen in Sammlungen auf, werden im Idealfall an Bibliotheken verkauft und sind so einer Forschung zugänglich. Gerade die Bibliotheken aber waren es, die der so genannten „Unterhaltungsmusik“ nicht mit jener Sorgfalt begegneten, die sie den Werken der großen klassischen Meister entgegenbrachten. Manuskripte wurden nicht oder nur oberflächlich inventarisiert und gelagert. In der Musiksammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek (jetzt: Wienbibliothek) wurde z. B. ein Autograph unter einer Signatur und einer Opusnummer geführt, das sich bei näherer Betrachtung als zwei (unvollständige) Teile 256 Der Wanderer 2. 1. 1841. 257 Artikel zu diesem Thema erschienen in der Theaterzeitung am 16., 22. und 25. 2. 1841. 258 Theaterzeitung 12. 1. 1842.
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Joseph Lanner Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
FWF-E-Book-Library
Title
Joseph Lanner
Subtitle
Chronologisch-thematisches Werkverzeichnis
Author
Wolfgang Dörner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78793-8
Size
21.0 x 29.5 cm
Pages
752
Keywords
Joseph, Lanner, list of works, waltz, Vienna, danse, Joseph, Lanner, Werkverzeichnis, Walzer, Wien, Tänze
Category
Biographien

Table of contents

  1. Vorwort 7
  2. Danksagung 9
  3. Verzeichnis der AbkĂĽrzungen 10
  4. Biographische Notizen 13
  5. Reisen 16
  6. Beginn – Werden – Sein 21
  7. Vorläufer – Mitläufer – Nachfolger 23
  8. Tanz 28
  9. Bälle – Tanzstätten – Aufführungsorte 32
  10. Solisten – Ensemble – Kapelle – Orchester 39
  11. Akademie – Assemblée – Conversation – Piquenique – Réunion 42
  12. Publikum 44
  13. Werke 46
  14. Instrumentation 69
  15. Formen 79
  16. Notenmaterialien 86
  17. Widmungsträger 95
  18. Titel 97
  19. Verlage 100
  20. Quellen – Bibliotheken – Sammlungen 101
  21. Funktionalität – Autonomie – Interpretation 102
  22. Virtuosentum 106
  23. Romantik – Biedermeier 108
  24. Strahlender Stern – leuchtender Stern 112
  25. Rezension – Rezeption 113
  26. FlĂĽchtige Lust 115
  27. Literatur 117
  28. I. Gedruckte und mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Vorwort 119
    2. Verlage 123
    3. AbkĂĽrzungen 123
    4. Bisherige Verzeichnisse 125
    5. Werkverzeichnis
    6. Opus 1 – 208 127
  29. II. Nicht mit Opuszahlen versehene Werke
    1. Werkverzeichnis Anhang 1 – 90 e 605
  30. III. Sammelwerke und diverse Werke 717
  31. IV. Anhang
    1. Verzeichnis der Werke Joseph Lanners in alphabetischer Reihenfolge 721
    2. Widmungsträger 737
    3. August Lanner. Chronologisch-Thematisches Werkverzeichnis 739
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