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2 Einleitung
lichkeit untersucht. Die Vorteile dieser Herangehensweise gegenüber den anderen Ex-
perimenten liegen in der guten Kontrollierbarkeit der Atomzahl und des Ladungszu-
stands der Cluster sowie der isolierten Untersuchungsumgebung exklusive eventueller
Wechselwirkungen mit einer Oberfläche oder Solventmolekülen. Die ermittelten Beu-
gungsintensitäten werden mit aus Modellstrukturen simulierten verglichen und zuge-
ordnet. Die Kandidatgeometrien werden typischerweise mit der Dichtefunktionaltheorie
als State of the Art ab initio Methode erzeugt. Im Gegensatz zu anderen Strukturbe-
stimmungstechniken besticht das Beugungsexperiment weil man energieoptimierte
Clustergeometrien zum Vergleich heranziehen kann und sich diese weit zuverlässiger
berechnen lassen als Eigenschaften höherer Ordnung wie z.B. die elektronische Struk-
tur. Anhand der Beugungsdaten können zudem absolute Bindungslängen extrahiert
werden. Und so ist man in der Lage eine Referenz zur Erzeugung präziserer struktur-
vorhersagender Algorithmen bereitzustellen.
Zum apparativen Vorgehen beim TIED-Experiment publizierte die Forschergruppe um
Joel. H. Parks am Rowland Institute at Harvard (Cambridge, USA) bereits 1999.8 Die
Forschungsarbeiten zu statischen und dynamischen Eigenschaften von Metallclustern an
einer derartigen Apparatur mit Ionenfalle können seit 2004 auch in Karlsruhe durchge-
führt werden. Diese wurde in der Abteilung Physikalische Chemie des Instituts für Na-
notechnologie zunächst von D. Schooß und M. Blom aufgebaut9 und im Rahmen dieser
Arbeit fortwährend weiterentwickelt. Ihre aktuelle Konstruktion zeichnet sich vor allem
durch bessere Sensitivität und höhere experimentelle Stabilität im Vergleich zu früheren
Versionen aus. Neue und bedeutsame eingebrachte funktionelle Erweiterungen ermögli-
chen Gasphasenclusterchemie mit einfachen reaktiven Gasen wie H2, O2, CO, etc. sowie
die Untersuchung von Clustern leichter Elemente. Mit der TIED-Methode wurden in der
Arbeitsgruppe bereits zahlreiche Strukturen von Clusterionen vorwiegend der schwere-
ren Elemente Silber9,11, Gold12,13, Kupfer13,14, Bismut13, Zinn13,15, u.a.16 bestimmt.
Die vorliegende Arbeit behandelt fünf Kernfragen zu den Eigenschaften von Nanopar-
tikeln. 1. Welcher Entwicklung unterliegt die Gleichgewichtsstruktur des Clusters als
Funktion der Atomzahl n? 2. Welchen Einfluss hat der Ladungszustand bzw. die elekt-
ronische Konfiguration auf die Geometrie? 3. Wie bilden sich Heterostrukturen aus ver-
schiedenen Elementen? 4. Wie ändert sich die Gleichgewichtsstruktur mit der Schwin-
gungstemperatur (Phasenübergänge in finiten Systemen)? 5. Welchen Einfluss nehmen
Adsorbatmoleküle auf die Clustergestalt?
Schwerpunktmäßig sind technologisch interessante Übergangsmetalle ausgewählt. Die
geometrische Struktur von monodispersen Metallclusterionen wird im Größenbereich
von n = 8 bis 271 Atome (~0,5–1,8nm) analysiert. Auch Elemente des p-Blocks sind
berücksichtigt, sodass die bei der experimentellen Analyse erlangte Information breit
und weitreichend angelegt ist. Zum ersten Mal kann auch die Frage „Null“ nach dem
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333