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28 Das TIED-Experiment
de das Experiment zunächst mit und in einer Referenzmessung ohne Metallclusterionen
durchgeführt. Eine ausreichende Datenqualität war nach typischerweise 300 bis 1 600
Wiederholungen (Einzelbeugungsbilder) erreicht, was einer Akkumulationszeit von 24
bis 72 Stunden pro Cluster entspricht.
Abbildung 12: links – Ausgelesene Pixelintensitäten des CCD-Chips nach 45 s geöffnetem Ver-
schluss. Der Signalabfall vorne mittig resultiert aufgrund der Faradaybecherhalterung. rechts –
Anteil des Beugungssignals von Cu55− nach Abzug eines Referenzbildes.
Jeder dieser Zyklen läuft wie folgt ab: Die im QMS massenselektierten Metallclusterio-
nen mit einer kinetischen Energie von ca. 20–25 eV werden durch Stöße mit Helium
(gepulst aus einem 77 mbar Reservoir) abgebremst und in der Paulfalle gespeichert
(Dauer: ca. 7 s). Dabei wird vermutlich ein Teil der kinetischen Energie der Clusterio-
nen in Schwingungsfreiheitsgrade transferiert, wodurch sie sich aufheizen (Translati-
ons-Schwingungs-Energietransfer), bevor sie durch weitere Stöße mit Helium auf die
Temperatur der Fallenelektroden thermalisieren.50 Anschließend wird das Heliumgas
bis zu einem Druck von ca. 1·10-9 mbar entfernt, um Hintergrundstreuung zu reduzieren
(Dauer: ca. 18 s). Daraufhin wird der im Ruhezustand abgeblendete Elektronenstrahl
aufgeblendet und je nach Experiment ein Beugungsbild über 10–45 s aufgenommen.
Der über den Faradaybecher und der Phosphorschirm gemessene Elektronenstrom be-
trägt typischerweise 3,5–4,8 µA (erste Experimente: ca. 2,3 µA).
Im Falle von kationischen Metallclustern werden entstandene Fragmente und mehrfach-
geladene Cluster im Zeitfenster des aufgeblendeten Elektronenstrahls mit der SWIFT-
Methode entfernt (siehe Abschnitt 3.5). Für anionische Cluster ist das Abdampfen eines
Elektrons der Hauptfragmentationskanal. Die dabei entstehenden neutralen Cluster kön-
nen durch die Fallenfelder nicht manipuliert werden und verlassen sofort den Beu-
gungsbereich. Auf die SWIFT-Methode kann hier also verzichtet werden.
Abschließend werden die in der Falle verbliebenen Metallclusterionen kontrolliert: Die
typischerweise bei qz = 0,2 gespeicherten Ionen (entspricht einer Ringelektrodenspan-
nung von ca. 200–800V) werden durch lineares Anheben der RF-Spannung (Rampe)
auf 4 000 V aus der Falle entfernt und als Massenspektrum aufgezeichnet (Dauer: ca.
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333