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44 Heuristik der Clusterstrukturfindung
chen den höchsten und niedrigsten Werten in der gesamten Population. Die Skalie-
rungsfaktoren a und b können verwendet werden, um eine der Fitnessgrößen stärker zu
gewichten. Der Fall b = 0 entspricht einer reinen Energieoptimierung, der Fall a = 0
bewertet die Kinderstrukturen nur nach ihrer sMtheo-Funktion und der Übereinstimmung
mit den Beugungsdaten.
Neben der Fitnessevaluierung (Selektion der in die neue Generation migrierenden
Strukturen) gibt es zahlreiche weitere Konzepte, mit denen der mating-Prozess beein-
flusst werden kann. Die zwei gebräuchlichsten sind die Roulette- (roulette wheel) und
die Turnierauswahl (tournament). Im ersten Fall wird eine Struktur auswählt, sofern ihr
Fitnesswert größer als eine zufällig zwischen Null und Eins generierte Zahl ist. Trifft
dies nicht zu, so wird der Vorgang für eine neue Struktur der Population wiederholt.
Der Vergleich zum Rouletterad kann in dem Bild verstanden werden, dass jede Struktur
einen Sektor des Rades abdeckt, in den eine Kugel zufällig fällt (siehe Abbildung 16).
Die Größe des Sektors ist dabei abhängig von ihrem Fitnesswert. Die zweite Methode
wählt einen zufälligen „Turnierpool“, d.h. eine Fraktion der gesamten Population, und
kreuzt daraus die zwei Strukturen mit der größten Fitness.
Die in dieser Arbeit in Kombination des genetischen Algorithmus mit Dichtefunktional-
rechnungen optimierten Clusterstrukturen wurden mit dem Programmpaket TUR-
BOMOLE17,18 erzeugt. Dafür kam eine zur Rw-Evaluierung modifizierte Version des
HAGA-Moduls86 zum Einsatz. Zur Generierung von seed-Strukturen wurde ein von D.
Schooß in das Programm sMGAR87 implementierter genetischer Algorithmus unter
Verwendung semiempirischer Potenziale (Gupta, Finnis-Sinclair, u.a.) verwendet. Me-
tallcluster über 50 Atome wurden ausschließlich mit diesen Potenzialen systematisch
untersucht.
Abbildung 16: links – Schematische Darstellung der Rouletteauswahl. Die Auswahlwahrschein-
lichkeit durch eine fallende Kugel ist proportional zur Sektorgröße (Fitnesswert fi). rechts –
Schematische Darstellung des Kreuzens zweier Clusterstrukturen.
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333