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Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster 65
Nickelhomologen. Das spricht für eine mittige Platzierung des Eisenatoms im Käfig,
wohingegen die anderen Elemente zu einer Käfigseite neigen dürften. Ein ähnliches
Verhalten ist für den nächstkleineren Käfig festzustellen. Für die Fälle Fe und Co ver-
schwinden größere Abstände und die Abstandsverteilung verlagert sich hin zu kürzeren
Bindungslängen. Dies ist konsistent mit dem Bild eines Käfigs, der durch Entfernen
eines Goldatoms, das Teil der Käfighülle war, schrumpft.
Anhand der Goldcluster mit 13 Atomen zeigt sich der Wechsel des Bindungsmotivs von
Kuboktaeders (Oh) zu Ikosaeder (Ih): Verglichen mit einer losen ikosaedrischen Koordi-
nation der größeren Cluster werden die Strukturen kompakter, was zu einer klaren Ver-
teilung der Abstände bei 2,65Å (Ni) bzw. 2,75Å (Fe) führt. Der Kuboktaeder stellt die
voluminösere Koordination von zwölf Atomen (Koordinationszahl 12) dar. Das im Fall
von Nickel verwirklichte (offene) Ikosaeder führt zu kürzeren Bindungslängen. Die
Cobaltisomere offenbaren mit dem auftauchenden offenen Strukturmotiv ein hybrides
Verhalten: Es zeigt sich im Vergleich zu Eisen der Trend zu kürzeren Abständen zwi-
schen Cobalt- und Goldatomen hin zur Nickelstruktur.
In einem einfachen Modell (Fall 1) darf aufgrund des stark elektronegativen Charakters
von Gold (EN = 2,54) im Vergleich zu den dotierenden Elementen Eisen (EN = 1,83),
Abbildung 41: Gaußförmig verbreiterte Abstandsverteilung (σ = 0,03Å) der M–Au-Bindungen
der zugeordneten Strukturen für kleine magnetisch dotierte Goldcluster, M@Aun− (M = Fe, Co,
Ni; n = 12–15). Bei vorgefundenen Mischungen entspricht die schwarze gestrichelte Kurve der
geöffneten Struktur.
0
2
4
0
2
4
2,5 3,0 3,5 4,0
0
2
4
2,5 3,0 3,5 4,0 2,5 3,0 3,5 4,0 2,5 3,0 3,5 4,0
Abstand M–Au (Å)
Fe@Au15− Fe@Au14− Fe@Au13− Fe@Au12−
Co@Au15− Co@Au14− Co@Au13− Co@Au12−
Ni@Au15− Ni@Au14− Ni@Au13−
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333