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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
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Page - 127 - in Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung

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Palladiumcluster 127 Kumar & Kawazoe vermuten in einer theoretischen Arbeit184, dass für Spinmagnetis- mus in Palladiumclustern ikosaedrische Strukturen entscheidend sind. Oktaedrische Isomere wiesen stets geringe oder keine magnetischen Momente auf. Die ikosaedrische Struktur bläht sich beim Ausbilden eines Zustands hoher Multiplizität auf. Der energeti- sche Abstand verschiedener magnetischer zu nicht-magnetischer Zustände ist relativ gering, weshalb die Autoren annehmen, dass experimentelle Temperaturen unterhalb von 77K zu ihrem erfolgreichen Nachweis erreicht werden müssen. Falls mit einer erhöhten elektronischen Multiplizität eine Zunahme des Atomvolumens einhergehen sollte, wäre der Befund konsistent mit den für Palladiumclusteranionen gefundenen Strukturwechseln: Bis zu einer Größe von n ≈ 55 werden vornehmlich iko- saedrische Bindungsmotive zugeordnet. Das mittlere Atomvolumen übersteigt in den meisten Fällen das der Festkörperstruktur. Im dekaedrischen Übergangsbereich zu fcc- Bindungsmotiven verkleinern sich die mittleren Bindungslängen in ausgeprägter Weise. Erst mit dem Cluster Pd105– ist ein Festkörperausschnitt realisiert und der ANND-Wert beginnt leicht zu steigen. Wie im anschließenden Kapitel noch ausgearbeitet wird, kön- nen für den Größenbereich n < 105 Atome verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Wasserstoffadsorptionseigenschaften beobachtet werden die möglicherweise weitere Hinweise auf elektronische Charakteristiken liefern. Die von Cox et al.182 (1994) in einem äquivalenten Temperaturbereich für neutrale Pal- ladiumcluster nicht feststellbaren magnetischen Eigenschaften müssen in Anbetracht dieser Hinweise genauer unter die Lupe genommen werden. Wegen der hohen Anzahl verschiedener Isotopologe und einer Adsorbatbildung ist die Unterscheidung zu verän- derten Spezies (z.B. PdnNx) erschwert. Diese Problematik wird von den Autoren leider nicht angesprochen, zeigte sich aber bereits bei ihrer früheren Untersuchung bei Gado- liniumclustern als limitierend (ebenso mehrere Isotope und Oxidbildung).203 Dort war bedingt durch die Auflösung des Massenspektrometers eine akkurate Bestimmung des magnetischen Moments spätestens ab dem Cluster Gd35 nicht mehr geglückt (Masse entspricht ca. Pd50). Es ist vermutlich so, dass die Bindung von Adsorbaten zu einer signifikant veränderten elektronischen Struktur der Cluster führt, wobei das magneti- sche Moment möglicherweise vollständig gequencht wird.
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Title
Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Author
Thomas Rapps
Publisher
KIT Scientific Publishing
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-86644-878-0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
390
Keywords
Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
Categories
Naturwissenschaften Chemie

Table of contents

  1. Abstract
  2. 1 Einleitung 1
  3. 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
    1. 2.1 Einführung in die Streutheorie 7
    2. 2.2 Streuung am Molekül 9
    3. 2.3 Anwendung der Streutheorie 10
    4. 2.4 Näherungen 11
  4. 3 Das TIED-Experiment 15
    1. 3.1 Das Vakuumsystem 17
    2. 3.2 Die Clusterquelle 17
    3. 3.3 Das Flugzeitmassenspektrometer 20
    4. 3.4 Der Massenfilter 21
    5. 3.5 Die Paulfalle 23
    6. 3.6 Durchführung des Beugungsexperiments 27
    7. 3.7 Datenanalyse 29
  5. 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
    1. 4.1 Dichtefunktionaltheorie 35
    2. 4.2 Genetischer Algorithmus (GA) 42
  6. 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
    1. 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
    2. 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
    3. 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
    4. 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
    5. 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
    6. 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
  7. 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
    1. 6.1 Kupfercluster (Cun−, 19 ≤ n ≤ 71) 205
    2. 6.2 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Kupfercluster (Cu55±x−, x = 1–2) 226
    3. 6.3 Aluminiumcluster (Aln−, 55 ≤ n ≤ 147) 240
  8. 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
  9. 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
    1. Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
      1. A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
      2. A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
      3. A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
      4. A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
      5. A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
      6. A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
      7. A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
    2. Anhang B: Apparative Entwicklung 305
      1. B.1 Erhöhung der Sensitivität 305
      2. B.2 Designstudie zur Auflösungserhöhung des TOF-Instruments 306
    3. Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
    4. Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
  10. Abbildungsverzeichnis 321
  11. Tabellenverzeichnis 331
  12. Literaturverzeichnis 333
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