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140 Strukturen von Metallclusterionen
reren Isotops D können Abbildung 118 entnommen werden, in der die Wasserstoffmen-
ge ladungs- (+/−) und isotopenabhängig (H/D) als Funktion der Clustergröße n darge-
stellt ist. Die Genauigkeit der Datenpunkte ist aufgrund der verdoppelten Masse für deu-
teriumbeladene Cluster erhöht (±1 2D-Atom). Man kann beobachten, dass positive La-
dungszustände von Palladiumclustern generell zu mehr gebundenem Wasserstoff führen
als die analogen Anionen. Die Unterschiede dieses Verhaltens sind insbesondere für das
leichte 1H ausgeprägt. Vergleicht man die absolute Stoffmenge, so ist für die kationi-
schen Palladiumcluster mit n > 15 Atomen kein Isotopeneffekt nachweisbar. Die Pdn−-
Datenpunkte stimmen für Cluster mit weniger als ca. 15 Atomen für 2D und 1H gut
überein, darüber hinaus bricht die Protiummenge relativ zur Deuteriummenge jedoch
ein. Generell lassen sich vier Größenbereiche aufgrund charakteristischer Wasserstoff-
aufnahmeeigenschaften als Funktion der Palladiummenge n (Atome) definieren:
1. 0 < n ≤ 15: sehr hohe Wasserstoffstöchiometrie (z.T. H/Pd > 2), Isotopen-
effekt ausschließlich für Ladungszustand (+) vorhanden
(D bindet bevorzugt), vermutlich schwacher metallischer Bin-
dungscharakter im Pdn-Kern aufgrund starker Pd–H-Wechsel-
wirkung.
2. 16 ≤ n ≤ 40: linearer Anstieg der Wasserstoffmenge mit n (Ausnahme
1H/+), starke Fluktuation zwischen 30–45 Atomen (querver-
schoben zu größeren n für Ladungszustand (−), siehe Pfeile).
3. 41 ≤ n ≤ 70: linearer Anstieg der Wasserstoffmenge mit n (größerer Gradi-
ent als in Bereich 2).
4.70 ≤ n ≤ 100: linearer Anstieg der Wasserstoffmenge mit n (Gradient kleiner
als in Bereich 3).
Eine Erklärung der stark unterschiedlichen gespeicherten Wasserstoffmenge können
Clusterstrukturen sein, deren Bindungsmotive sich ladungsbedingt stark unterscheiden
(z.B. in der Anzahl an Oktaederlücken, Oberflächenbeschaffenheit). Für kleinere Clus-
terionen (n < 55 Atome) konnte der naheliegende Schluss von eingelagerten H-Atomen
bereits ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 5.4.2). Wie DFT-Rechnungen zeigen,
sind ab 26 Palladiumatomen Wasserstoffatome unterhalb der Clusteroberfläche denk-
bar. Eine Überprüfung größerer Palladiumcluster muss zeigen, ob die Art der Wasser-
stoffwechselwirkung von den Maßen und elektronischen Eigenschaften der Nanostruk-
tur abhängen. Ausgewählt wurde zu diesem Zweck v.a. das Deuteriumisotop, da die
vorliegenden Massenspektrometriestudien größere Sättigungsmengen auf den Clustern
zeigen.
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333