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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
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Page - 143 - in Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung

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Wasserstoffadsorptionseigenschaften von Palladiumclustern 143 sacht sein kann dies durch eine große Anzahl von Wasserstoffatomen auf der Cluster- oberfläche wie im vorherigen Fall bereits diskutiert. Ebenso ist eine Oberflächenrekon- struktion der Palladiumatome denkbar. Auszuschließen ist ein systematisches Eindrin- gen von H-Atomen in die oberste Clusterschicht oder eine von außen provozierte Kon- traktion der äußersten Schale. Der zuerst genannte Mechanismus konnte an kristallinen Palladiumoberflächen experimentell beobachtet werden. Wie in Abbildung 120 zu se- hen, führen beide vorstellbaren Fälle zu einem Verschieben der sM-Funktion in Rich- tung unterschiedlicher s-Werte sowie aufgrund der Phasenverschiebung der Oberflä- chenatomanteile zu anderen Intensitäten der Streumaxima und einem qualitativ ver- schiedenen Kurvenverlauf insbesondere bei großen Streuwinkeln. Abbildung 120: Modellfunktionen sMtheo der Strukturmotive Mackayikosaeder (Pd55−) und fcc (Pd95−) unter Variation der Bindungslängen der Oberflächenatome (Oberflächenkontraktion/ -expansion) bedingt durch Rekonstruktion nach Chemisorption (-5%) oder Eindringen (+5%) von Wasserstoff. Ein Verlust der tiefen- oder oberflächengebundenen Wasserstoffatome unmittelbar vor dem Beugungsexperiment aufgrund stoßinduziertem Aufheizen der Cluster ist unwahr- scheinlich. Die experimentell bestimmten Bindungsenergien eines H2-Moleküls an einer Festkörperoberfläche unter eintretender Dissoziation sind 0,90 eV (111), 1,06 eV (100) sowie 1,06 eV (110).214,223,224 Aus Thermodesorptionsspektroskopiemessungen sind die Bindungsenergien pro H-Atom unter der Oberfläche bekannt: 0,19 eV (111), 0,15 eV/ 0,18 eV (100) und 0,20 eV/0,32 eV (110).214,225,226 Oberflächengebundener Wasserstoff ist dabei um ca. 0,2–0,3 eV stabiler gebunden als Einlagerungen. Für Clusterstrukturen ist mit einer diese Werte übersteigenden Reaktivität zu rechnen. Die maximal thermisch und kinetisch zur Verfügung stehende Energie beträgt ca. 25 eV, wovon lediglich ein Bruchteil in Schwingungsanregungen des Clusters fließt. Der Verlust weniger H2- Moleküle (Sublimation) kühlt den Cluster stark ab und stoppt den Prozess. Ein Erklärungsmodell hoher gebundener Wasserstoffmengen basiert auf Oberflächenef- fekten. Eine beobachtete schnelle Sättigung der Palladiumclusterionen spricht für eine komplette strukturunabhängige Oberflächenbelegung. Hierfür existieren die Möglich- 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 s / Å-1 +5% ±0% -5% 55 – iko 95 – fcc 55 – iko 95 – fcc
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Title
Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Author
Thomas Rapps
Publisher
KIT Scientific Publishing
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-86644-878-0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
390
Keywords
Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
Categories
Naturwissenschaften Chemie

Table of contents

  1. Abstract
  2. 1 Einleitung 1
  3. 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
    1. 2.1 Einführung in die Streutheorie 7
    2. 2.2 Streuung am Molekül 9
    3. 2.3 Anwendung der Streutheorie 10
    4. 2.4 Näherungen 11
  4. 3 Das TIED-Experiment 15
    1. 3.1 Das Vakuumsystem 17
    2. 3.2 Die Clusterquelle 17
    3. 3.3 Das Flugzeitmassenspektrometer 20
    4. 3.4 Der Massenfilter 21
    5. 3.5 Die Paulfalle 23
    6. 3.6 Durchführung des Beugungsexperiments 27
    7. 3.7 Datenanalyse 29
  5. 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
    1. 4.1 Dichtefunktionaltheorie 35
    2. 4.2 Genetischer Algorithmus (GA) 42
  6. 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
    1. 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
    2. 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
    3. 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
    4. 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
    5. 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
    6. 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
  7. 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
    1. 6.1 Kupfercluster (Cun−, 19 ≤ n ≤ 71) 205
    2. 6.2 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Kupfercluster (Cu55±x−, x = 1–2) 226
    3. 6.3 Aluminiumcluster (Aln−, 55 ≤ n ≤ 147) 240
  8. 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
  9. 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
    1. Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
      1. A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
      2. A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
      3. A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
      4. A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
      5. A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
      6. A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
      7. A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
    2. Anhang B: Apparative Entwicklung 305
      1. B.1 Erhöhung der Sensitivität 305
      2. B.2 Designstudie zur Auflösungserhöhung des TOF-Instruments 306
    3. Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
    4. Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
  10. Abbildungsverzeichnis 321
  11. Tabellenverzeichnis 331
  12. Literaturverzeichnis 333
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