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Wasserstoffadsorptionseigenschaften von Palladiumclustern 151
diesen Fällen keine vollständigen Kandidatstrukturen erfasst sind, die alle adsorbierten
Wasserstoffatome enthalten. An ihrer Stelle sind Modelle reiner Clusteranionen ver-
wendet worden, was aufgrund des geringen Streuanteils von Pd–H-Paarabständen ge-
rechtfertigt werden kann (siehe Abbildung 111). Die Atomvolumina der größeren unter-
suchten Cluster (n = 38, 55, 95) weichen nicht signifikant von wasserstofffreien ab
(ΔVANND < 0,2%). Der ikosaedrische Cluster Pd55−(Hx) besitzt ein ca. 1,5% größeres
Atomvolumen als der fcc-artige wasserstoffbeladene Palladiumcluster mit 95 Atomen.
Ein ähnliches Verhältnis ergibt sich für die entsprechenden reinen Clusteranionen.
Insgesamt ließe sich das bei neutralen Palladiumclustern vorliegende Bild von schwach
magnetischen Eigenschaften bei kleinen Strukturen hin zu nicht-magnetischem Verhal-
ten größerer Cluster hierin prinzipiell wiederfinden. Das Atomvolumen bzw. der mittle-
re Bindungsabstand als Messgröße wird besonders groß in kleinen ikosaedrischen Clus-
teranionen und nimmt sehr stark hin zu n ≈ 40 Atome ab (Größenbereich 2). Aufgrund
einer vermuteten mit dem Bindungsmotiv einhergehenden höheren Spinmultiplizität ist
möglicherweise eine größere Menge Wasserstoff bindbar, was im Massenspektrum für
diesen Bereich in Form einer größeren H/N2/3-Oberflächenstöchiometrie gefunden wird.
Die Moleküle müssen bevorzugt dissoziativ als H-Atome gebunden sein, um das Spin-
quenchen zu erlauben. Wie für wasserstoffbeladene Clusterionen beobachtet, sinkt folg-
lich das Atomvolumen. Der Motivwechsel zum Grundgerüst des 55-atomigen Mackay-
ikosaeders (n > 40) initiiert den Übergang zu molekularer H2-Adsorption und einer line-
ar mit der Oberfläche skalierenden H-Menge. Für diese Cluster ist kein signifikanter
Effekt auf die mittlere Bindungslänge mehr feststellbar. Die folgenden Motivwechsel zu
dekaedrischen und fcc-artigen Strukturen zeigen für wasserstofffreie Cluster eine sys-
tematische Verkleinerung der ANND. Gleichzeitig wird für den Größenbereich 4
(n ≈ 70–100 Atome) eine geringere, vermutlich molekulare Wasserstoffadsorptionsrate
pro Oberflächenbereich gefunden.
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333