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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
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Page - 160 - in Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung

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160 Strukturen von Metallclusterionen feinere Unterschiede zu beobachten: Cluster von Cu und Ag sind tendenziell größer als die der früheren benachbarten Elemente. Die aus ab initio-Rechnungen stammenden und zur Anpassung verwendeten Modell- strukturen ermöglichen eine Bestimmung der absoluten mittleren Bindungslängen. Die- se sowie dabei zusätzliche gewonnene elektronische Eigenschaften sind in Tabelle 8 aufgeführt. Letztere entstammen der theoretischen DFT-Beschreibung unter Verwen- dung des BP86-Funktionals. Auffällig ist, dass im Cluster Pd55– eine mittlere Bindungs- länge von 99,5% des Festkörperwerts erreicht wird (siehe hierzu die Diskussion in Ab- schnitt 5.5.4). Wie bereits in Kapitel 5.3 für zahlreiche kleinere Cluster dieses Elements festgestellt werden konnte, wird der Abstand des makroskopischen Kristallgitters z.T. in einigen Nanopartikeln sogar übertroffen. In den übrigen fcc-Übergangsmetallen kann man Abstände um ca. 96–97% des Festkörperwerts finden. Die berechneten Bindungsenergien (pro Atom) der Elemente mit elf Valenzelektronen Cu und Ag sind erwartungsgemäß die geringsten. Die elektronische Struktur dieser Me- tallatome entspricht am ehesten einer Konfiguration mit einer voll besetzten d-Schale – ein signifikanter Bindungsbeitrag dieser Elektronen wird in einem Cluster nicht gelie- fert. Die mittleren Bindungslängen fallen aus diesem Grund allgemein größer aus. In- nerhalb einer Gruppe (z.B. Ni, Pd und Cu, Ag) sinkt die Bindungsenergie wahrschein- lich wegen der mit zunehmender Hauptquantenzahl diffuser geformten Atomorbitale und einer insgesamt schlechteren Raumüberlappung. Geht man zu früheren d-Elemen- ten, so wird der zunehmende s-d-Beitrag an der Valenzbindung in Populationsanalysen deutlich und der Eb-Wert steigt. Tabelle 8: Experimentelle mittlere Bindungslängen des Clusters <d>exp. sowie des Dimers <d>dimer260 und Festkörperkristalls <d>bulk261, Bindungsenergien Eb (pro Atom), Ionisationspoten- zial IPvi, Spin Sz, Erwartungswert S2 und Spinkontamination (Abweichung vom erwarteten Wert Sz·(Sz + 1)) sowie Rw-Wert (Modellstrukturen sind sowohl mit dem Funktional BP86 wie auch TPSS relaxiert). M55– <d>exp. <d>dimer <d>bulk Eb IP Sz S2 (erwartet) Rw (TPSS/BP86) Co 2,40Å – 2,499Å 3,77eV 2,84eV 104/2 2757,6 (+1,6) 1,4% / 1,4% Ni 2,40Å 2,1545Å 2,487Å 3,63eV 3,13eV 39/2 400,5 (+0,8) 1,3% / 1,3% Cu 2,48Å 2,2195Å 2,551Å 2,70eV 2,82eV 2/2 2,0 (+0,0) 2,0% / 2,0% Pd 2,73Å 2,65Å 2,745Å 3,04eV 3,80eV 23/2 143,8 (+0,0) 5,2% / 5,4% Ag 2,80Å 2,5331Å 2,884Å 2,01eV 3,17eV 2/2 2,0 (+0,0) 2,1% / 2,0% vi Streng genommen handelt es sich sprachlich hier um keine Ionisierung, da während des Prozesses ein Neutralteilchen entsteht. Im Englischen ist eine feinere Differenzierung möglich, dort verwendet man die zwei unterschiedlichen Bezeichnungen ionization energy (M → M+ + e–) und detachment energy (M– → M + e–)
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Title
Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Author
Thomas Rapps
Publisher
KIT Scientific Publishing
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-86644-878-0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
390
Keywords
Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
Categories
Naturwissenschaften Chemie

Table of contents

  1. Abstract
  2. 1 Einleitung 1
  3. 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
    1. 2.1 Einführung in die Streutheorie 7
    2. 2.2 Streuung am Molekül 9
    3. 2.3 Anwendung der Streutheorie 10
    4. 2.4 Näherungen 11
  4. 3 Das TIED-Experiment 15
    1. 3.1 Das Vakuumsystem 17
    2. 3.2 Die Clusterquelle 17
    3. 3.3 Das Flugzeitmassenspektrometer 20
    4. 3.4 Der Massenfilter 21
    5. 3.5 Die Paulfalle 23
    6. 3.6 Durchführung des Beugungsexperiments 27
    7. 3.7 Datenanalyse 29
  5. 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
    1. 4.1 Dichtefunktionaltheorie 35
    2. 4.2 Genetischer Algorithmus (GA) 42
  6. 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
    1. 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
    2. 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
    3. 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
    4. 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
    5. 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
    6. 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
  7. 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
    1. 6.1 Kupfercluster (Cun−, 19 ≤ n ≤ 71) 205
    2. 6.2 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Kupfercluster (Cu55±x−, x = 1–2) 226
    3. 6.3 Aluminiumcluster (Aln−, 55 ≤ n ≤ 147) 240
  8. 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
  9. 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
    1. Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
      1. A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
      2. A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
      3. A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
      4. A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
      5. A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
      6. A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
      7. A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
    2. Anhang B: Apparative Entwicklung 305
      1. B.1 Erhöhung der Sensitivität 305
      2. B.2 Designstudie zur Auflösungserhöhung des TOF-Instruments 306
    3. Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
    4. Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
  10. Abbildungsverzeichnis 321
  11. Tabellenverzeichnis 331
  12. Literaturverzeichnis 333
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