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3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 175
5.5.3 hcp-Elemente: Der oberflächenmodifizierte Ikosaeder
Aus der Reihe der Übergangsmetalle sind drei Elemente mit hcp-Festkörperstruktur
untersucht worden: Ti, Co und Zr. Das Element Cobalt wurde bereits im vorletzten Ab-
schnitt 5.5.1 diskutiert. Es bildet wie fcc-Übergangsmetalle eine ikosaedrische Struktur
und verhält sich, wie auch im anschließenden Kapitel 5.6 für weitere Clustergrößen ge-
zeigt, im Bereich von untersuchten Partikeldurchmessern kleiner 2nm diesen Elementen
gegenüber sehr ähnlich. Im Folgenden wird auf das gefundene eigentliche Bindungsmo-
tiv der Clustern M55– aus den verbleibenden beiden hcp-Metallen näher eingegangen.
In Abbildung 136 sind Anpassungen des besten gefundenen Strukturkandidaten der
Cluster der Elemente Ti und Zr dargestellt. Die sMexp-Funktion zeigt in beiden Fällen
einen qualitativ einer ikosaedrischen Packung ähnelnden Verlauf. Das für dieses Bin-
dungsmotiv charakteristische lokale Maximum (mit negativem Funktionswert) um
s ≈ 3,8Å-1 (Ti) bzw. 3,4Å-1 (Zr) ist nur angedeutet. Im Fall des schwereren Elements Zr
ist es nicht mehr aufgelöst. Stattdessen wird eine ausgeprägte Schulter des zweiten
Streumaximums beobachtet (siehe gestrichelte Markierung). Ein ähnlicher Trend im
sM-Verlauf ist bei Kupferclustern mit durch Adatome induziertem Oberflächenstress zu
beobachten (siehe Kapitel 6.2). Die Struktursuche wurde unter Verwendung eines gene-
tischen Algorithmus unter Berücksichtigung des Rw-Werts in Kombination mit ver-
schieden parametrisierten FS- und Morse-Potenzialen von D. Schooß durchgeführt87,
und anschließend mit Dichtefunktionalrechnungen auf ihre Stabilität und relative elekt-
ronische Energie überprüft. Der Vorteil dieses Vorgehens liegt im schnellen und effi-
zienten Erschließen eines großen Konfigurationsraums.
Abbildung 136: Anpassungen der M55–-TIED-Messungen für die hcp-Übergangsmetalle Ti (1)
und Zr (2). Die Modellstruktur besitzt C1-Symmetrie (Isomer 1) und wurde mit einem FS-
Potenzial erzeugt. In Gruppe 4 steigt das Atomvolumen mit Z und erreicht den jeweils größten
bestimmten Wert einer Periode (siehe Markierung des zweiten Maximums).
-2
0
2
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
-2
0
2 (2) -1,5
0,0
1,5
s / Å-1
(1)
-3
0
3 Ti
Zr
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333