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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
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Page - 199 - in Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung

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Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 199 Unter der Annahme, dass Kraftkonstanten zwischen den Atomen ausschließlich vom Strukturmotiv beeinflusst werden, weisen Ikosaederschwingungen im Vergleich zu De- kaeder- und fcc-Struktur-Moden die niedrigsten Schwingungsfrequenzen auf.195 Hohe Schwingungstemperaturen bevorzugen somit in dieser einfachen Beschreibung das iko- saedrische Motiv. Da im Übergangsbereich verschiedener Strukturtypen möglicherweise kleinere Ener- gieunterschiede zwischen den Bindungsmotiven vorliegen, können mehrere Isomere im thermodynamischen Gleichgewicht gleichzeitig auftreten und ihr Verhältnis ist durch die Temperatur des Clusterensembles manipulierbar. Interessant wäre deshalb die Durchführung eines Beugungsexperiments bei noch niedrigeren Temperaturen. Mög- licherweise wäre damit das Isomerengemisch zugunsten eines Strukturmotivs ver- schieblich, oder man fände nur noch ein einziges Isomer. Das Element Cobalt formt Cluster, deren Strukturmotive denen der fcc-Metalle Ni, Cu und Ag stark ähneln. Wie Kapitel 5.5 schildert, ist diese Gemeinsamkeit für 55-atomige Clusteranionen festgestellt. Ein Unterschied im Strukturmotiv manifestiert sich erst langsam bei Nanoteilchen, die aus mehr als 200 Atomen zusammengesetzt sind. Cobalt lässt in diesem Größenbereich der Cluster eine stärker ausgeprägte Tendenz zu ikosa- edrischen Strukturen erkennen. Ein Teil der Ionen (ca. 50%) im Bereich von 147 bis 271 Atomen enthält stets dieses Bindungsmotiv. Für Co55− ist belegt, dass bei Raum- temperatur und darunter (T =95K) auf thermischem Weg kein Strukturübergang indu- ziert wird. Möglicherweise formt sich im Cluster ein einzelner magnetischer Bereich ohne Blochwände (Weiss-Bezirk) und begünstigt den ikosaedrischen Strukturtypus ge- genüber dem der anderen fcc-Elemente oder einem hcp-ähnlichen Strukturtyp. Über die Streudaten kann man die absoluten mittleren Bindungslängen (ANND, siehe Seite 125) für die verschiedenen Cluster bestimmen (siehe Tabelle 18). Man kann er- rechnen, dass in den untersuchten Metallclusterionen stets kürzere mittlere Bindungs- längen realisiert werden als man sie im fcc-Festkörper findet. Die prozentualen Abwei- chungen betragen -1,2% (Co), -1,0% (Ni), -1,2% (Cu) und -1,7% (Ag). Gegenüber dem translationssymmetrischen Festkörpergitter sind ikosaedrische Strukturen stärker kom- primiert, um den Oberflächenenergiebeitrag zu minimieren. Gleichzeitig weiten sich Bindungsabstände zwischen Atomen auf den äußeren Schalen mit zunehmender Clus- tergröße. Es wirken folglich zwei gegenläufige Effekte auf die mittlere Bindungslänge ein, wobei größere Strukturen aus geometrischen (und elektronischen) Überlegungen tendenziell größere mittlere Bindungslängen realisieren müssen. In Abbildung 149 (rechts) ist das über das jeweils untersuchte Ensemble gemittelte normalisierte atomare Volumen VANND(n)/VANND(2) = [ANND(n)/ANND(2)]3 als Funkti- on der Größe des Clusters n dargestellt. Die Referenz des Standardvolumens eines Atoms sind die Dimerverbindungen Cu2, Ni2, Co2 und Ag2, deren Bindungslängen mit
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Title
Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
Author
Thomas Rapps
Publisher
KIT Scientific Publishing
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-86644-878-0
Size
21.0 x 29.7 cm
Pages
390
Keywords
Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
Categories
Naturwissenschaften Chemie

Table of contents

  1. Abstract
  2. 1 Einleitung 1
  3. 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
    1. 2.1 Einführung in die Streutheorie 7
    2. 2.2 Streuung am Molekül 9
    3. 2.3 Anwendung der Streutheorie 10
    4. 2.4 Näherungen 11
  4. 3 Das TIED-Experiment 15
    1. 3.1 Das Vakuumsystem 17
    2. 3.2 Die Clusterquelle 17
    3. 3.3 Das Flugzeitmassenspektrometer 20
    4. 3.4 Der Massenfilter 21
    5. 3.5 Die Paulfalle 23
    6. 3.6 Durchführung des Beugungsexperiments 27
    7. 3.7 Datenanalyse 29
  5. 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
    1. 4.1 Dichtefunktionaltheorie 35
    2. 4.2 Genetischer Algorithmus (GA) 42
  6. 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
    1. 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
    2. 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
    3. 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
    4. 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
    5. 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
    6. 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
  7. 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
    1. 6.1 Kupfercluster (Cun−, 19 ≤ n ≤ 71) 205
    2. 6.2 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Kupfercluster (Cu55±x−, x = 1–2) 226
    3. 6.3 Aluminiumcluster (Aln−, 55 ≤ n ≤ 147) 240
  8. 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
  9. 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
    1. Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
      1. A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
      2. A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
      3. A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
      4. A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
      5. A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
      6. A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
      7. A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
    2. Anhang B: Apparative Entwicklung 305
      1. B.1 Erhöhung der Sensitivität 305
      2. B.2 Designstudie zur Auflösungserhöhung des TOF-Instruments 306
    3. Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
    4. Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
  10. Abbildungsverzeichnis 321
  11. Tabellenverzeichnis 331
  12. Literaturverzeichnis 333
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