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242 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen
Die Modellfunktion dieses Isomers stimmt im Bereich des zweiten Streumaximums (s =
3,8Å-1 bis 5,6Å-1) auch nicht besonders gut mit den experimentellen Daten überein. Bei
Wärmekapazitätsmessungen von Starace et al. wurde bei dieser Clustergröße für den
negativen Ladungszustand ein breiter Schmelzbereich festgestellt.2 Im positiven La-
dungszustand hingegen zeigte sich für den Cluster ein sehr schmales Maximum in der
Wärmekapazität. Zur Erklärung der Verbreiterung im ersten Fall musste ein Dreizu-
standsmodell unter Verwendung eines weiteren festen Zustands (Isomer) herangezogen
werden. Rechtfertigen lässt sich das Auftreten von Isomerengemischen laut Ma in die-
sem Größenbereich durch einen schwachen Einfluss der elektronischen Struktur auf die
Geometrie des Clusters. Aufgrund der Trivalenz des Aluminiums existieren elektroni-
sche Schalenabschlüsse bei n = 20, 46 und 66 Atomen. Die 55-atomige Struktur liegt in
einem intermediären Bereich.
Al69−
Al69– wurde ausgewählt, da Stoßdissoziationsexperimente von Starace et al. eine außer-
gewöhnlich niedrige Schmelztemperatur von ca. 480K ergaben, die im TIED-Experi-
ment prinzipiell realisiert werden kann.2 In Abbildung 171 sind verschiedene Modell-
strukturen für den Cluster Al69− dargestellt.
1. C2v, 1,83 eV, Rw = 3,6% 2. Cs, 0,38 eV, Rw = 3,4%347 3. C1, 0,00 eV, Rw = 9,4%
Abbildung 171: Verschiedene Isomere von Al69− mit Symmetrien und Rw-Werten. Die fett mar-
kierten Isomere können zugeordnet werden.
Sie repräsentieren die Familien der dekaedrischen Strukturen (mit Stapelfehlern) (1),
fcc-ähnliche Strukturen (2) sowie den ikosaedrischen Typ (3). Die Verbindung (2) ist
von Aguado et al. für diesen Cluster vorgeschlagen.347 Ebenso wurden homologe Struk-
turen von Isomer (1) in einem kleineren Größenbereich von 56 bis 61 Atomen disku-
tiert. Der ikosaedrische Bindungstyp entstammt einem für Aluminium parametrisierten
semiempirischen Potenzial189, das bevorzugt ein solches Bindungsmotiv bildet und aus
diesem Grund für (3) die Grundzustandsenergie liefert. Zu einem geometrischen Teil-
schalenabschluss (n = 71) fehlen noch zwei weitere Atome.
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Title
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Author
- Thomas Rapps
- Publisher
- KIT Scientific Publishing
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 390
- Keywords
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Categories
- Naturwissenschaften Chemie
Table of contents
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333