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TYROLIS LATINA - Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 1
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Philosophie 551 Widerspruch zur Ratio studiorum Gliederung Form Gratulations- gedichte Klöster Quem ordinem […] sequemur nos non quidem omnia posituri (iuxta pagellarum angustias), quae circa hanc materiam docemus in scholis, sed excerpturi hinc inde propositiones maioris ponderis ac difficultatis. Diese Reihenfolge […] werden wir beachten, dabei aber (wegen der Enge der beschränkten Seitenzahl) nicht alles darstellen, was wir über diesen Stoff in den Schulen lehren, sondern nur hier und da Lehrsätze von größerem Gewicht und größerer Schwierigkeit herausgrei- fen. Der Widerspruch zur Ratio studiorum lässt sich damit allerdings nicht beseitigen : Dort steht geschrieben, man solle die Universalien im Logikkurs nicht zu ausführ- lich behandeln und gerade die schwierigeren Fragen erst in der Metaphysik unter- richten. Hier ist das Gegenteil der Fall. Das Werk ist in zwei Hauptteile gegliedert. Der erste Teil handelt von den Uni- versalien i.A. Hier werden Probleme erörtert, die mit der Abstraktionsleistung des Geistes beim Bilden universaler Begriffe zusammenhängen, so das Problem der metaphysischen Grade des Seins, der distinctio („Unterscheidung“) oder praecisio („Präzision“) von Begriffen. Der zweite Teil widmet sich den Universalien im Be- sonderen. Die hier behandelten Fragen der Prädikation laufen auf eine detaillierte Auseinandersetzung mit Porphyrios und seinen fünf Prädikabilien hinaus. Die einzelnen Lehrsätze werden in diesem Werk ungewöhnlich ausführlich er- örtert. Für 21 Lehrsätze werden 93 Seiten verwendet, was im Vergleich zu anderen Disputationen sehr viel ist. Die Darstellung ist gleichzeitig aber auch didaktisch und aufbauend, sodass das Werk ein wenig vom Charakter eines Lehrbuchs erhält. Damit hängt es vielleicht zusammen, dass die Berufung auf Aristoteles-Interpreten zugunsten einer sachlichen Argumentation ganz in den Hintergrund tritt. Das sonst oft übliche name dropping mit ganzen Zeilen voller Belegstellen fehlt. Den Schluss der Disputation bilden wieder zwei Gratulationsgedichte an den Respondenten. Das erste, in elegischen Distichen, stammt von Franz Hohenhau- ser, einem Kommilitonen im Logikkurs, das zweite, in sapphischen Strophen, von Johann August Baumgartner, einem Freund des Respondenten und Schülers der Poesie-Klasse. Wie üblich wird in beiden Gedichten der Kampf mit und der Sieg über die Logik thematisiert. Baumgartner treibt die Kampfmetaphorik dabei auf die Spitze, indem er ein aufgeregtes Schlachtgetümmel ausmalt, wo etwa die Zunge des Respondenten Speere schleudert und ein Manipel von Syllogismen tot auf dem Feld zurückbleibt (V.  19 und 30). Wie einleitend bemerkt, fand auch der Philosophieunterricht in den Tiroler Klöstern gelegentlich Niederschlag in gedruckten Disputationen. Die Widmungen dieser Schriften, die im öffentlichen Schul- und Universitätswesen normalerweise
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TYROLIS LATINA Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
TYROLIS LATINA
Subtitle
Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol
Volume
1
Authors
Martin Korenjak
Florian Schaffenrath
Lav Šubarić
Editor
Karlheinz Töchterle
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78868-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
602
Keywords
Neo-Latin, Tyrol, History, Literature, Neu-Latein, Tirol, Literatur, Geschichte
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Vorwort 9
  2. Epochenbild (Josef Riedmann) 21
  3. Ăśberblick (Gabriela Kompatscher) 31
  4. Epochenbild (Lav Šubarić) 55
  5. Dichtung (Martin Korenjak) 66
  6. Rhetorik und Beredsamkeit (Martin Korenjak) 95
  7. Geschichtsschreibung (Josef Riedmann/Florian Schaffenrath) 105
  8. Biographie (Wolfgang Kofler) 123
  9. Brief (Christina Antenhofer/Lukas Oberrauch) 130
  10. Musik (Lukas Oberrauch) 143
  11. Kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 147
  12. Philosophie (Stefan Tilg) 167
  13. Medizin und Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 189
  14. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 198
  15. Das 16. Jh. bis zum Tod Erzherzog Ferdinands II. von Tirol (1595) Epochenbild (Karlheinz Töchterle) 215
  16. Dichtung (Wolfgang Kofler/Martin Korenjak) 225
  17. Theater (Stefan Tilg) 266
  18. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 282
  19. Geschichtsschreibung (Florian Schaffenrath) 307
  20. Brief (Martin Korenjak) 335
  21. Theologie (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 342
  22. Philosophie (Stefan Tilg) 349
  23. Naturwissenschaft (Lav Šubarić) 355
  24. Medizin (Lukas Oberrauch) 362
  25. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 378
  26. Das 17. Jh. bis zum Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger (1665) und zur Gründung der Universität (1669) Epochenbild (Stefan Tilg) 385
  27. Dichtung (Martin Korenjak) 397
  28. Theater (Stefan Tilg) 436
  29. Beredsamkeit (Martin Korenjak) 465
  30. Geschichtsschreibung (Lav Šubarić) 480
  31. Biographie (Florian Schaffenrath) 505
  32. Brief (Martin Korenjak) 517
  33. Theologie und kirchliches Schrifttum (Erika Kustatscher/Martin Korenjak) 525
  34. Philosophie (Stefan Tilg) 545
  35. Naturwissenschaft (Martin Korenjak) 555
  36. Medizin (Lav Šubarić) 564
  37. Rechtswissenschaft (Christine Lehne) 584
  38. Farbtafeln 593
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