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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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15 „I do not think education alone will solve all our problems, but I do think that without a more profound understanding on the part of the people of the proper functions of Government and their obligations as citizens, there is little hope for a more sensible and stable world.“6 Die Idee, durch Intensivierung kultureller Beziehungen den Weltfrieden zu erhal- ten, war unter liberalen amerikanischen PolitikerInnen nach dem Zweiten Welt- krieg weit verbreitet. Auch wenn ihrem Idealismus durch die globale Konfrontation mit der UdSSR und den innenpolitisch grassierenden Antikommunismus recht bald die Spitze abgebrochen wurde (Ninkovich 1981), wurde „international educa- tional exchange“ zur „fourth dimension in diplomacy“ (Coombs 1965), mithin ein wichtiges Element amerikanischer Außenpolitik. Die Offenheit und Freiheit am Universitätscampus war Ausweis des American Way of Life.7 In den Anfängen der Präsidentschaft von John F. Kennedy gewann das Thema noch einmal zusätzlich an Bedeutung (Latham 2000): 1961 beschloss der Kongress den Mutual Educational and Cultural Exchange Act (Fulbright-Hays Act), womit das Programm finanziell und organisatorisch weiter gestärkt wurde. Mit seiner Initiative bewies Fulbright in der unmittelbaren Nachkriegszeit nicht nur weltpolitischen Weitblick, sondern auch taktisches Geschick.8 Am Ende stand P.  L. 584, dessen Titel in vollem Umfang hieß: „A bill to amend the Surplus Property Act of 1944 to designate the Depart- ment of State as the disposal agency for surplus property outside the United States, its Territories and Possessions, and for other purposes.“ (zit. n. Jef- frey 1987, 43) Das Amendment bildete einen vagen gesetzlichen Rahmen für das Fulbright Pro- gram. Vorgaben gab es im Wesentlichen nur für finanzielle Belange: Die Kredite, die aus den Kriegsmaterialien geschaffen wurden, waren zweckgewidmet in der jeweiligen Fremdwährung zu verwenden, und zwar in einem beschränkten Aus- maß von maximal einer Million Dollar pro Jahr. Einzurichten war ein Austausch- programm mit je einem Kooperationsland, basierend auf einem jeweils speziell ausgehandelten, vom Fulbright Act vorgeschriebenen Executive Agreement. Die einzelnen Agreements unterschieden sich hinsichtlich Durchführungskri- terien, finanzieller Abdeckung, Laufzeit und inhaltlicher Gestaltung. Dass die ein- zelnen Länderprogramme dennoch auf einheitliche Kriterien zurückgreifen konn- ten, war dem Board of Foreign Scholarships (BFS) zu verdanken, einem eigens eingerichteten Gremium, das zunächst nur als Beirat konzipiert war, aber rasch zum zentralen Lenkungsapparat des ganzen Austauschprogramms wurde (siehe Darstellung 1).9 Es war unabhängig vom Department of State, weil seine zehn Mit- glieder jeweils auf drei Jahre direkt vom Präsidenten bestellt wurden.
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Untertitel
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Autor
Thomas König
Verlag
StudienVerlag
Ort
Innsbruck
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Abmessungen
15.8 x 23.9 cm
Seiten
190
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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