Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Seite - 28 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 28 - in Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“

Bild der Seite - 28 -

Bild der Seite - 28 - in Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“

Text der Seite - 28 -

28 Auffällig ist auch, dass die österreichischen Mitglieder von Jahr zu Jahr die- selben blieben. Insgesamt waren in den 14 Jahren nur neun Personen für die österreichische Seite in der Kommission. Änderungen ergaben sich im Falle von Pensionierung bzw. Emeritierung oder bei Ableben. Nur einmal im Untersu- chungszeitraum wurde ein österreichisches Mitglied der Kommission aktiv aus- getauscht;25 einmal dürfte ein Mitglied freiwillig zurückgetreten sein. Heinrich Drimmel hingegen blieb auch nach seiner Ernennung zum Bundesminister für Unterricht Mitglied, selbst wenn er bei den meisten Sitzungen nicht anwesend war und sich durch Hochschul-Sektionschef Franz Hoyer vertreten ließ. Erst 1963 (mit Unterzeichnung des neuen bilateralen Vertrags zwischen den USA und Österreich) erhielt Hoyer an Drimmels Statt auch die nominelle Mitgliedschaft in der Kommission. Zur Besetzung der österreichischen Hälfte der Kommission griff das zustän- dige Bundesministerium auf bewährte Kräfte zurück. Der Zoologe Wilhelm Mari- nelli und der Völkerrechtler Alfred Verdroß-Droßberg waren beide Professoren an der Universität Wien und Institutsleiter. 1956 wurde Marinelli durch den Leiter des Instituts für Geologie und Paläontologie an der Universität Graz, Karl Metz, ersetzt; ein Jahr später kam Tassilo Antoine, Leiter der Klinik für Gynäkologie an der Universität Wien, anstelle Droßbergs in die Kommission.26 Der dritte Ver- treter, Christian L. Martin, war Professor der Akademie der Bildenden Künste in Wien, er wurde später durch Hans Sittner, Präsident der Wiener Musikakademie, abgelöst. Die personelle Kontinuität auf österreichischer Seite war sicher im Sinne der US-amerikanischen Programmleitung, war die Fulbright Commission doch dar- auf angewiesen, Fürsprecher innerhalb des österreichischen Wissenschaftsappa- rats zu gewinnen. Wir können eine Art Arbeitsteilung annehmen: Während die österreichischen Mitglieder sicherstellten, dass die Angebote und Wünsche der Kommission an österreichischen Hochschulen und Akademien wahrgenommen wurden, übernahmen die amerikanischen Mitglieder die Aufgabe, das institutio- nelle Know-how und den Draht in die USA zur Verfügung zu stellen. Ein amerika- nisches Mitglied war zudem Kassier (Treasurer). Einer der ersten Schritte der Kommission war es, jene Institutionen zu identifi- zieren, die am Fulbright Program in Österreich zu beteiligen waren. Das war leicht: Im Rahmen der staatlichen Hoheitsverwaltung unterstanden dem Bundesminis- terium für Unterricht 14 Anstalten für höhere Bildung. Neben den Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck gehörten dazu noch die Hochschulen für Welthan- del und für Bodenkultur sowie die Tierärztliche Hochschule (alle in Wien), die Technischen Hochschulen in Wien und in Graz, die Montanistische Hochschule in Leoben und die katholisch-theologische Fakultät in Salzburg.27 Weiters wurden die Akademie der Bildenden Künste, die Akademie für Musik und Darstellende Kunst, die Akademie für Angewandte Kunst (alle in Wien) sowie das Mozarteum in Salzburg dazugezählt.28 Das Bundesministerium für Unterricht war im Agree- ment daran gebunden, die Umsetzung des Fulbright Program an diesen öster- reichischen Partnerinstituten zu gewährleisten (USEC/A Agreement 1950, 8).29 Schriftlich festgelegte Kooperationen wurden dafür nicht ausgefertigt; die Beteili-
zurück zum  Buch Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“"
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Untertitel
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Autor
Thomas König
Verlag
StudienVerlag
Ort
Innsbruck
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Abmessungen
15.8 x 23.9 cm
Seiten
190
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich