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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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51 Lecturers aus Österreich war es ähnlich.32 Die für diese Kategorien ausgeschrie- benen Projekte standen grundsätzlich allen Personen mit entsprechender Quali- fikation zur Bewerbung offen. Bei den amerikanischen GastprofessorInnen und ForscherInnen war das anders – hier wurden thematische Eingrenzungen gesetzt. Warum? Aus amerikanischer Sicht war das oberste Ziel am Wissenschaftsaus- tausch, „making the world understand the United States“ (Bu 2003, 7). Und von den US-Visiting Lecturers und Research Scholars wurde – mehr als von Grantees in den anderen Kategorien – erwartet, dass sie amerikanisches Know-how über die USA (inklusive deren liberales Gesellschaftsverständnis) in ihre Gastländer verpflanzen und kulturelle, gesellschaftliche und politische Informationen über die USA vermitteln können – vorausgesetzt, es wurden die richtigen Personen als Grantees nominiert. Die Österreicher hatten mit den US-Visiting Lecturers und Research Scholars dagegen etwas anderes im Sinn. Damit war der Grundstein gelegt für einen die Verfahrensdurchführung betreffenden Konflikt, der während des gesamten Untersuchungszeitraums andauerte. Im ersten Proposal für das akademische Jahr 1951/52 weigerte sich die Kom- mission in Wien schlichtweg, die vorgeschriebene kategoriale Unterscheidung in Vortragende (Lecturers) und Forschende (Researchers) zu übernehmen. Sie ver- wies stattdessen auf ein österreichisches Modell: „[P]rofessors at Austrian institutions of higher learning are invariably both teachers and research scholars. It is their duty to engage in research and at the same time to instruct students in their respective fields. The Aus- trian professor thus lectures on the subject matter of his particular field, and within the scope of his lectures, he communicates the results of his own research activities when discussing the relevant topics.“33 Das Thema war bald Tagesordnungspunkt einer Kommissionssitzung.34 Die vor- gesehenen Positionen könnten entlang der beiden vorgegebenen Kategorien kaum getrennt werden, denn „[…] it would be very difficult in Austria to have persons who might be considered solely instructors and others who are exclusively research scholars.“35 Es sollten stattdessen, so der Vorschlag aus Wien, 14 Positionen für WissenschaftlerInnen ausgeschrieben werden, ohne vorerst genauer zu definieren, welche Aufgaben ihnen primär zufielen.36 Vielleicht weil das Programm 1951/52 sehr kurzfristig angelaufen war, wurde das erste Program Proposal nicht dem üblichen Feedback unterzogen. Als das Vor- gehen von der USEC/A im Jahr danach wiederholt wurde,37 reagierten die ameri- kanischen Stellen allerdings deutlich: „Of […] serious concern is the inclusion of visiting lecturers and research scholars from the United States in a single combined category. Officers of the Department and the cooperating agencies […] cannot believe that the situation in Austria is radically different from that in most other coun- tries. The assumption is that almost all professors are expected to engage in research activities, while many research scholars do perform some teaching
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Untertitel
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Autor
Thomas König
Verlag
StudienVerlag
Ort
Innsbruck
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Abmessungen
15.8 x 23.9 cm
Seiten
190
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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