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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich - Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
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53 expressed that German philology is a weak alternative to American litera- ture under the criteria and aims which are basic in the program.“41 Daraus wird ersichtlich, dass die Kommission in Wien nicht die volle Freiheit über die inhaltliche Gestaltung des Austauschprogramms besaß. Das stand im Kontext der Festlegung auf inhaltliche Präferenzen, die an anderer Stelle im selben Brief deutlicher ausgedrückt wurde: „That the Commission be requested to consider greater emphasis upon the social sciences, and possibly also the area known as American Studies.“42 Wie waren die im Brief aus Washington verlangten inhaltlichen Korrekturen zu verstehen? Dem BFS ging es verständlicherweise darum, die Effizienz des Pro- gramms im Auge zu behalten, um die zentrale Steuerung des „American educa- tional imperium“ (Ninkovich 1981, 141) im Griff zu behalten. Der Austausch von WissenschaftlerInnen und Studierenden war kein Selbstzweck. Man erwartete sich langfristige Auswirkungen auf die kulturellen Beziehungen der Kooperations- länder. Daher der explizite Bezug auf Social Sciences und American Studies: Sie sollten das amerikanische Demokratieverständnis exportieren; die Bedeutung der kulturellen und gesellschaftlichen Errungenschaften in den USA hervorstreichen; die fachlichen Kenntnisse über Sozialwissenschaften an den Hochschuleinrichtun- gen der Länder stärken; die demokratischen Einrichtungen in den befreundeten Ländern aufbauen und unterstützen; und nicht zuletzt sollten die Sozialwissen- schaftlerInnen selbst ihre Kenntnisse über jene Länder, in denen sie als wissen- schaftliche Gäste verweilen würden, vertiefen. Kurz, sie würden „a unique role in promoting the aims of the free world“ spielen.43 Nachdem der Brief aus Washington in Wien angekommen war, sah sich die Fulbight Commission genötigt, ein eigenes Sub-Committee einzurichten, um darauf ausführlich eingehen und antworten zu können. Daran nahmen von österreichischer Seite Sektionschef Skrbensky, zuständig für Hochschulen im Bundesministerium, und Wilhelm Marinelli teil. Die schriftliche Reaktion ging im Detail auf alle Kritikpunkte ein. In Bezug auf die Teilung der Professoren in zwei Kategorien blieb man skeptisch: Sie sei „somewhat arbitrary and artificial in Austria“, aber man sei, „in view of the administrative arguments advanced“, gern bereit, „to approve such a separation of the available awards that a number will be available to persons interested primarily in lecturing and a certain number to those primarily in research.“44 In Bezug auf das Mittelalter-Projekt gab man sich kulant, obwohl es „of particular interest to a group of prominent Austrian scholars“45 wäre. Die Einbeziehung des Salzburg Seminars stellte man in Aussicht („most anxious to support the Semi- nar“), mit der hintersinnigen Anmerkung, dieses hätte bislang „not succeeded in establishing a close contact with Austrian cultural and educational life“. Man
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Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Untertitel
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Autor
Thomas König
Verlag
StudienVerlag
Ort
Innsbruck
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-7065-5088-8
Abmessungen
15.8 x 23.9 cm
Seiten
190
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Geleitwort 7
  2. Vorwort 11
  3. 1. Einleitung 13
    1. Die Entstehungsgeschichte des Fulbright Program 14
    2. Zur Vorgehensweise der vorliegenden Untersuchung 18
  4. 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
    1. Der Wissenschaftsbetrieb in der frühen Zweiten Republik 29
    2. Die Kommission im Vergleich mit anderen Förderinstitutionen 35
  5. 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
    1. Hochschulautonomie als Wille und Vorstellung 42
    2. Fulbright Grantees – mehr als eine Frage der Definition 49
  6. 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
    1. Herkömmliche Verfahren des Austausches 62
    2. Debatten über US-Visiting Lecturers 66
  7. 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
    1. Weiche Kriterien der Auswahl 74
    2. Der Platzierungsvorgang 82
    3. Die platzierten Gäste 90
  8. 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
    1. Zur Semantik von Social Sciences und American Studies 98
    2. Wissenschaftliche Transferleistungen 106
    3. Institutionelle Innovationen (und ihre Verhinderung) 111
  9. 7. Schluss 117
    1. Anhang: USEC/A Fulbright Visiting Lecturers und Research Scholars 122
    2. Anmerkungen 137
    3. Verzeichnis der Darstellungen 164
    4. Quellen und Literatur 165
    5. Abkürzungsverzeichnis 176
    6. Index 177
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