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„American Civilization and Culture“, „Social Sciences in the Austrian Universi-
ties“, „Unspecified Grants for Americans“ und „Unspecified Grants to Citizens of
Austria“.50 Innerhalb der beiden ersten, thematisch weit gefassten Projekte befan-
den sich enger definierte Schwerpunkte. In diesem Program Proposal wurde auch
versucht, die inhaltliche Definition der Visiting Lecturer- und Research Scholar-
Positionen auf die österreichischen Grantees auszudehnen – ein Vorhaben, das
scheitern musste, weil das österreichische Hochschulsystem schlichtweg keine
Personen mit dieser fachlichen Qualifikation hervorbrachte.
Proposal Nummer fünf (für das akademische Jahr 1955/56) umfasste dann
insgesamt zwölf Projekte, von denen die ersten sieben auf amerikanische Wissen-
schaftlerInnen ausgerichtet waren.51 Sie waren thematisch wieder deutlich enger
gefasst. Damit war eine Struktur gefunden, mit der sich gut planen ließ52 und mit
der auch Department of State und BFS zufrieden waren – jedenfalls wurden in den
folgenden Jahren keine wesentlichen Umstellungen mehr vorgenommen.
Auch nachdem sich die kategoriale Vorgabe des BFS durchgesetzt, die thema-
tische Fokussierung auf Social Sciences und American Studies etabliert und die
Erstellung des Proposals einigermaßen eingespielt hatte, blieb der Umgang mit den
Grants für US-Visiting Lecturers das zentrale Diskussionsthema in der Fulbright
Commission. Die Bedingungen an den österreichischen Hochschulen für die vor-
gegebene Schwerpunktsetzung waren steter Quell von Problemen. Der Grat, den
die Kommission gehen musste, um bei den Professorenkollegien nicht den Ein-
druck zu erwecken, sie würden mit unerwünschten Gästen zwangsbegückt, war
schmal. Zudem stimmten auch die österreichischen Mitglieder der Kommission,
wiewohl sie die Vorgaben des BFS akzeptierten, diesen nicht unbedingt zu.53 Und
der Wunsch, Themen und Personen für die Hochschulen selbst auszuwählen,
sollte nicht verschwinden.
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
- Untertitel
- Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
- Autor
- Thomas König
- Verlag
- StudienVerlag
- Ort
- Innsbruck
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-7065-5088-8
- Abmessungen
- 15.8 x 23.9 cm
- Seiten
- 190
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort 7
- Vorwort 11
- 1. Einleitung 13
- 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
- 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
- 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
- 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
- 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
- 7. Schluss 117