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158 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences
und American Studies
1 USEC/A, Porhansl Report 1958, 9.
2 USEC/A, Porhansl Report 1958, 8.
3 USEC/A, Annual Program Proposal 1959, 5.
4 In der Studie ging es übrigens im Wesentlichen um die Frage, wie sich die McCarthy-Ära auf die
Social Sciences an den US-amerikanischen Bildungseinrichtungen ausgewirkt hatte. Allerbeck
(1999, 12) bemerkt dazu, „die Untersuchung […] erschloß auch die Sozialstruktur des amerikani-
schen Bildungswesens in einer Weise, wie dies zuvor noch nicht geschehen war.“
5 Für eine Analyse von Westphalens Text siehe auch Fleck (1990, 10f).
6 Auch wenn Westphalen die Ethnologie nur kürzer zu behandeln beabsichtigte, räumte er ihr dann
doch ungefähr gleich viel Raum ein wie den drei anderen. Seine Ausklammerung begründete er
damit, dass Publikationen dieser Schule „treat of a wider scope than are comprised by the social
sciences themselves.“ (Westphalen 1953, 3) Allerdings konnte man derlei zumindest auch von der
tief in philosophische Erörterungen reichenden Ganzheitslehre behaupten, weshalb Westphalens
Strukturierung bestenfalls als inkosistent und seine inhaltliche Abgrenzung als irreführend zu
bezeichnen sind.
7 In der Ersten Republik konnten die Gräben, die aus dieser weltanschaulichen Schulenbildung
resultierten, noch durch Grenzgänger überbrückt werden und führten zu einiger wissenschaft-
licher Produktivität (Ehs 2010).
8 Siehe etwa die kritische und bissige Reflexion von C. Wright Mills (1959).
9 Er beließ es weitgehend dabei, auf das Alleinstellungsmerkmal Österreichs hinzuweisen (dabei
immerhin die Kontinuitätskonstruktion der Nation Österreich auf originelle Weise vorantrei-
bend): „There is hardly a country in the western hemisphere whose experiences may be compared
to those of Austria in favor of nationalistic ideologies, the disastrous effects of which were first of
all recognized in Austria.“ (Westphalen 1953, 4.)
10 Bei den Kulturkreistheoretikern kam zwar Wilhelm Koppers aus der Emigration auf einen Lehr-
stuhl zurück, aber die Leitfigur, Wilhelm Schmidt, blieb der Universität Wien fern (Gingrich 2005,
263f); von den Austromarxisten waren jene, die nicht ermordet oder dauerhaft vertrieben worden
waren, entweder, wie Karl Renner, in der Politik gelandet, oder sie saßen, wie Ernst Glaser und
Eduard März, in außeruniversitären Einrichtungen; und von den Grenznutzentheoretikern saßen
die meisten inzwischen auf Lehrstühlen in den USA (Kopetz 2005; auch Klausinger 2002).
11 USEC/A, Agenda of Commission Meeting#13, 9.12.1952, 15.
12 Das für das Programmjahr 1958/59 vorgesehene zweitgereihte Projekt „Sociology“, bei dem es
dann zum schon skizzierten Besetzungsdrama um Joseph B. Ford kommen sollte, war wie folgt
beschrieben: „To acquaint Austrian students and researchers with American developments in
sociology in general, and in particular with modern research methods and techniques applied to
small groups and group dynamics. […] Although the approach to sociology has been essentially
along philosophical lines at the Austrian universities in the past, Prof. Knoll, Head of the Depart-
ment of Sociology, University of Vienna, and Dr. Rosenmayr of this Department, now wish to
include the sociological study of small groups and group dynamics in the academic curriculum.
They feel that an American lecturer in this field would be able to help them effectively in the appli-
cation of modern American techniques, especially in seminars on group problems. […]“ (USEC/A,
Annual Program Proposal 1958, 17f).
13 Das Programmjahr 1954/55 stellte den Höhepunkt der Konzentration auf Social Sciences dar:
„Approximately 35 full scholarships covering all expenses in the United States and international
transportation will be offered to students who are interested in American studies and in the social
sciences. Preferred major fields include history, literature, education, political science, economics,
and sociology“ (USEC/A, Agenda of Commission Meeting #14, 19.3.1953, 31).
14 USEC/A, Annual Program Proposal 1951, 4f.
15 USEC/A, Annual Program Proposal 1954, 31f.
16 In den General Remarks für amerikanische WissenschaftlerInnen findet sich der Abschnitt: „The
position of Austria in history and as a political and cultural center is extraordinary and accounts
Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die Frühgeschichte des Fulbright Program in Österreich
- Untertitel
- Transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“
- Autor
- Thomas König
- Verlag
- StudienVerlag
- Ort
- Innsbruck
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-7065-5088-8
- Abmessungen
- 15.8 x 23.9 cm
- Seiten
- 190
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Geleitwort 7
- Vorwort 11
- 1. Einleitung 13
- 2. Die Institutionalisierung des Fulbright Program in Österreich 23
- 3. Politische Gestaltungsmöglichkeiten 42
- 4. Wissenschaftliche Gäste zwischen Repräsentation und Wissenstransfer 56
- 5. Auswahl, Platzierung und Verwendung der wissenschaftlichen Gäste 73
- 6. Beschränkte Wirkung: Social Sciences und American Studies 97
- 7. Schluss 117