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4.3 MENSCHENRECHTE
Menschenrechtsbildung fördert eine Kultur der Gewaltfreiheit und Nicht-
diskriminierung und fördert Respekt und Toleranz. Eine Bildung, die das
Verständnis der Menschenrechte stärkt, begünstigt auch reflektierendes
Lernen und eine kritische Debatte zu gewalttätigem Extremismus.20 Einige
der nachstehend erläuterten Konzepte sind komplex und für die jüngeren
Lernenden möglicherweise nicht relevant.
▶ Menschenrechte sind grundlegende und universelle Garantien. Sie
gelten für alle Menschen ungeachtet ihrer Staatsangehörigkeit, ihres
Wohnsitzes, ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer
Sprache etc. Im Gegensatz zu den Rechten, die ein Staat in seinem
nationalen Recht niedergelegt hat, gelten Menschenrechte grenzüber-
schreitend für Angehörige aller Staaten.
▶ Menschenrechte sind mit Rechten wie Pflichten verbunden. Damit ein-
her geht der Gedanke, dass jeder Mensch verpflichtet ist, die Rechte
anderer zu achten. Beispiel: Achtung des Rechts anderer auf Mei-
nungs
freiheit, freie Meinungsäusserung und Glaubensfreiheit.
▶ Daher ist es wichtig, jungen Menschen zu vermitteln, dass eine Person
(oder Gruppe von Personen) sich nicht auf ihre eigenen Rechte berufen
kann, um die Verletzung der Rechte Anderer zu rechtfertigen.
▶ Lernende, die wissen, was ein Menschenrecht entsprechend den ver-
schiedenen internationalen Übereinkünften ist, können falsche Behaup-
tungen anfechten, ein Gespür für das entwickeln, was gerecht ist, und
verstehen, was geschützt werden muss. Beispiel: Es gibt kein Recht
20 Learning: the Treasure Within, Report to UNESCO of the International Commission on Education for
Twenty-First Century, 1996, http://www.unesco.org/education/pdf/15_62.pdf Deutsche Ausgabe
(nicht elektronisch verfügbar): Lernfähigkeit: Unser verborgener Reichtum. UNESCO-Bericht zur Bildung
für das 21. Jahrhundert. Hrsg. von der Deutschen UNESCO Kommission. Neuwied; Kriftel; Berlin:
Luchterhand, 1997. 244 S. ISBN 3 472 02988 9. (2. Auflage, Juni 1998).
Lehrerhandbuch zur Prävention von Gewalttätigem Extremismus
- Titel
- Lehrerhandbuch zur Prävention von Gewalttätigem Extremismus
- Herausgeber
- Schweizerische UNESCO-Kommission
- Deutsche UNESCO-Kommission
- Österreichische UNESCO-Kommission
- Luxemburgische UNESCO-Kommission
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 58
- Kategorie
- Tagungsbände
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 5
- Danksagungen 7
- 1. Einleitung 9
- 2. Gewalttätiger Extremismus 11
- 2.1. Gewalttätiger Extremismus/Radikalisierung 11
- 2.2. Gewalttätiger Extremismus und Bildung 15
- 2.3. Lokale Erscheinungsformen von Extremismus 18
- 2.4. Rolle der Gemeinschaft, der Familie und der Medien 20
- 3. Führen des Unterrichtsgesprächs 23
- 3.1. Ziele 23
- 3.2. Vorbereitung 26
- 3.3. Unterrichtsgespräch 28
- 3.4. Themen für die Auseinandersetzung mit gewalttätigem Extremismus 37
- 3.5. Nachbesprechung und Weiterverfolgung 40
- 4. Zu vermittelnde Kernbotschaften 43
- 4.1. Solidarität 44
- 4.2. Respekt für Diversität 45
- 4.3. Menschenrechte 46
- 4.4. Lernen, zusammenzuleben 48
- 4.5. Einbeziehung Jugendlicher 49
- Anhang 50
- Häufig gestellte Fragen 50