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von .Üastilieu,
Triller Höfling.
Zweiter
Wieso?
In Blantens ^i,inner Wachen nicht gestellt,
Nie jeden Nal,endrn niit Lanzen grüßen,
lind in des Rittersaals geweihten Hallen
An einen Pilger feindlich Hand gelegt?
Nie schrecklichen Geschwister geh^n schwanger
Mit irgend ei,,er fürchterlichen Tat,
Vald wird der Sohn der Nacht sich furchldar
zeigen,
Nnd an der Tonn' erstarrendes Gesicht
Nie schwarzen Niefengliedcr lilntig schleppen.
Iedocl! der >>ölle schreckliche Gednrt
Erkennt keines Gesetzes zähmend Joch,
Vielleicht kehrt er den Nolch, den sie ihm schliffen,
Um ihre Feinde, gräßlich zu verderben,
Nach seiner eigenen Erzeuger Brnst,
Und il,>. ^aupttrifft uiellelcht de^Mörders Rechte,
Tieo isl der Lohu der unterirdischen Flächte!
Nach lockender Beute
Verderbende Netze,
Mit fnrchtbaren Ringen
Tes schuldigen 5)anpt,
Ner frevelnd die Hände
Znm Bnnd des VcrderucnZ
Nen Treulosen reichte.
Allmählich umU'inden
Sie enger den Kühnen,
Und fesseln nnd binden
Nie »rast nnd den Willen
Im zagenden Buscu,
Und immer liinnnter,
Hiuuutcr, hinnnter
In grnndlose Wogen
Fnhlt er sich gezogen,
(5s tniipsen fich Taten
Mit Taten zusammen,
Liu Frevel zieht tausend,
Verworfner nnd schwarzer
Sie hänfen sich türmend
Ner Rückkehr zur Tugend
Ten schwankenden Tritt,
Bis donnernd sie stürzen,
Mit sinkendem Nucken
Ten Frevler erdrücken,
Wohl dein, der rein bewahrt die fromme Seele
Mit Undank lohnt die trügerische Hölle! dritter Höfling.
Ihr.Herrn, gehabt ench wohl! Gcfchäfte rufen
.Viicl, s>> ncll r>on liiiüie,!!
Zweiter Höfling.
Lebet wohl! Wenn etwa
Ich allii, frei gesprochen, Freund, so schweigt!
Ich bitt' Ench drum!
Dritter .Höfling u"i lich),
^edo>!, so lcinge nur,
Bezahlt!
Ööflinq
Seid Ihr, entschlossen?
Erster Hüflixss
Nieder mit dir, Schnrlc!
Ah, Ihr! — O Freund, Freund, was hast du
gemacht?
Zweiter Höfling.
Nein Vnterlnnde einen Mann gegeben,
Ner schon dadurch mir seiucu Wert beweist,
Nasz er Uun srühern Banden, loenn sie auch
Ihn lasteten, nnr läuipfend sich brnvit
Konimt, folgt mir! ^chiocre Arbeit liegt vor
uns,
Man ahuet unsern Plan, wir müssen eilen,
Eh' noch RodrigoZ spnh'ude Forfchcrhand
Vcn Schleier de>> ^>cl), ,,,,,!,!>, c> durchbricht.
In wenig Stunden, wenn die Mitternacht
Sich losreißt ans dem Schoß der Gegenwart,
Stürmt Trastamaras Heer; die Wache an
Nem Tore, das den Norden fchant, ist unser,
Und morgen zittert kein Gerechter mehr,
Wenn ihn PndillnZ Tigerange trifft,
Erster Höfling.
Nes Königs Leben wird geschont!
Zweiter Höfling.
Weh dem,
Ncr seine Hände legt an seinen Herrn,
Nicht stürzen, ihn erheben wollen wir!
Lrstcr Höfling.
Hier, meine Rechte! Ich bin Encr!
Zweiter Höfling,
Frcimc
Icht erst mein Freund! — Noch still! — Man
naht! — Rodrigo!
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik