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I. Zur deutschen Literatur. 225
sub ;>,c Angeuiessenheit und Brauchbarkeit
emftor. So weit ist alles erklärlich. Aber die
grüße Masse und Bedenienbett der Talente auf
einem Punkt, vergl,!l,e,i ,,,it der früheren Türrc
und der daransiolgeüden ipäieren, obgleisl, d.n
V,,^l'lielvmmenen daoBeisviel der gronen Scanner
I^.ic d,i<> 'üäliellnn'te der Zache,
?iese ('>Ia,,ipenoi?en !,aben nämlich fiir die
nächite Zntnnfi etwas «»esährlichec-, Nationen
von l'n'f,ln»ack nnd gesunden, llrteil sind uou der
Vortrcfflichleit des Burhl'rgegangeiien so durch-
drnngen, das! sie in der genaue,, Nachahmnug
d'igei!ss!,nften ini mindern Grade eigen sind,
u,einen, das Vortreffliche ,;u haben, da^ sie nur
Unsere Laudesgeuossen habe,, diesen MMren B^g
erwählt, H ,^e l'- !>',»!,! lohnt der ^iiihe, be«
trasl'Nt zn n.-evden,
a>o die 7vanst ansln'rie, den Wert ,',n destinuneu,
die l'l'sclieidensie Nation der (irde, Ä»>> iürer
politischen Vedeutung >>,'radge'nn!e,!, von ihr,»
fiel es ihnen nicht ein, oou sich sell'si
oenlvn, ^ie han^n bero,!^ eine iiros^e ^ileriiii,^,
«ud sie uiaszten sich noch keiner llderhebung, ja
ia»m einer ^ergleichnng an, ^^enn Goethe
land, eisienc-, das; e.^ dein alten iderrn sell'st
geiueint hnl>e, >oie er eben nicht ^nst e,n>.'-i,,de,
ge/,,'n irgend einen seiner Zeitgenossen dennitig
,^>i il-,n^ worin er ganz recht halte. 3eil>sl du
die ^e>.ligeto,»n,ene>,, s^i, an nvm^en winsle',,!
herangelnldet ^n I,aden, nnd s,e schänuen sich
>>nv ^l'Iirer, 3ie Änni^,',n!,lie,l der 3cIUcgeI, die
Celdslnderhebnng der Naci^>tantisä'eü P!n>o-
soplien >,ieltl'n !ül, ini «ivio der schule, und
>,ni!!a>t^ die fremde ÄneNennnng,
^in.rlenunng U'urde Tenlschland dnrch
das Hvei! der '",',ir,>'me ^ia, l ,!»> ,',V>I^ n:>^ns zu-
teil, ^dwohl sie sett'sl ilnen Gegenstand grös;len«
teils nur ano srenider ^nr!e!Ui,,,g tannte und
bei ilnvni !^ol', ivie ihr ^^'igäniel Taenno, >uu1,
einer anderen Zeile agr.siwe >>intergeda!,le!, ini
Einne hatte, so hob sich doch durch die Tar°
siellnng der geisleeichen ,"rau, in der Hde>!>pla
gesi'I'riel'en, dao lilerar,s>!'^ ?euls>1,,an^ ,
ueuentdeclte ^n>'el a>!<- l', ni ^^e!l,,!^'re der Jahr
v lniver, Tas überraschende d^> ^in
bau., eine vollsläüdige n.id bedemenee ,^!>!>> ^n erblicken, dazu der Umstand, daß die übrigen
llmpfindnngs« nnd Anschauungsweise von heute
nn gemäßesten entgegenkam, wirkte magisch,
ind der Lichtglanz nach außen verklärte, inrück
nan lobte, >ra-> man nicht kannte. Überhaupt hat
die deutsche Literatur, unbeschadet ihrer Vorzüge
nr den, der sie kennt, etwas uugemeiu Bc!,
-rächtet, Tas kommt von der Vermischung der
^>attnngen. Mau mengt die Philosophie in die,
Poesie, nnd dafür wieder die letztere in jene,
überraschen, Tadurch werden die Umkreise ins
ungeheure, ausgedehnt, uud man muß scharf
hiusebeu, um zn bemerken, daß die Mitte häufig
leer ist,
Ichluß der frnbereu Literaturperiode bilden, ivie
Tchillers Tod dcu liternr,scheu, Teutichland
!,ane damals feine Zchnloigtei! getan nnd >vohl
nnch mehr, Tic ll,iabhängigkeit der dentslchen
ivie sie gütigst voraussetzte!,, allciu den
^ ^alnlinneerts besiegt, inicht ans Gebeis! ilirer
sclneu angebrochen. Wer alt genug ist, nni sich
jener Zeit, als ein damals schon Gereifter, leb-
Nationalgefühl au das Ächt der Tonne brachie.
Augenblicklich wirkte das noch uicht auf die
Literatur, Tie Zchlachtensänger der ^eit bielten
si>!i so ziemlich in den Fnßstnpfen Tcbillers, uno
Abgott der Natiou,
Unglücklicherweise mußte aber der außer-
ordentliche Manu selbst dem Verderbnis in die
der entgege,,gesetzten Zeite mehr als billig, Mii
Aufnahme Lord B>irons lwo denn der ^ng
länder uud der Lord auch mit in Rechnung
den, B.-irlnng^wfen, abgef,! ivael't '!>!il,'g>',,, Trotz
seiner anderweitigen Beschäftigungen konnte er
doch nicht Unterlasten, such von -zeil !
abslrns uud matt geriet, das uur eiue alte
Garde Uou hochgebildeten den (5,nbrnch der
Barbaren in sein Feldlager mühsani abhielt,
ivnnd des Alten dargestellt; dcmunge-
, >r mnß itb bele,inen, daß der Talai-Lama-
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Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik