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V,
In einer Pe,la^' der ".'lllgemeineu ^,eiti,!ig
sla^,d neulich c,n Zinssatz von einen, nubesaugeu
Ta >vird nun, ivenn mau n,>bt roriielü, mil vor-
neluner Peraelitnng dariibei I,i!!ai,s',!,gel>,'u, >>,:
emsiebeu. falsch! iverden die einen losbrechen^
Cchiller ist z,var lein ursprünglicher, uumiite^
barer Tilltter, aber Goetlie, (Goethe! — llnver-
schäntt' bor' ich die ander» sich !^ nst machen^
Von l'>oei>!e ivoüen wir's gerne zugebe,,, d,n; >'.
kralliger, deiilscher Tchiller! >.^ ier habeu wii
eüo s>l,on Tcutschland in zwei Parteien geleilt,
von denen jede den einen der ztornphäen der
dentime» Poesie fur !e,neu eigeulliebeu Li6)tcr
gelten lassen luill, Tas scheint um su sonder-
l>at, so >oic ieiu Engländer, wenigsten^ ,ci,i, aü
Chntespeare ;>u.'iiell, Hieraus solgi, ireiui ,,il!n^
!iud','ic->, weuigsieu^ so viel, das; diesen l'eideu
vorzüglichsten deutschen ?,l!neru der Stempel
d^.' eäUeu Poesie uitht so llar ausgedrürlt ist,
das; uur Tnmnilöpse, und das sind be,de Par-
C.^ i^>,!!il rielinehr, daß jedem dieser beiden de^
deutenden Männer ein Iu^reoien^ der ettileu
Poesie selile, dn-^, »ach der Perschiedeulieit der
Ausicliteu, sede der beiden Parteieu für das
Wesentlichsie hält llud da>^ ist e-> eben, >uas der
Verfasser jenes Aussatzes sageu >uill,
Tie neueste deutsche Poesie teilt sich iu ,',!vei
?ie erste >ilasse besteht aus den Nachahmern
Goeibes, HvolUgemerli! den N aä,a !>in ern,
nicht den Verehrern, Wer teiu Pe>einer
^ioeilirs ist, für den sollte tein Raum sein ans
ver>eü!en niird, bis einuuil, oielleicht bald, der
(Aini; ei ln'än, den er auf seine Ilmqebuug ivarf,
und nur der seiue bleiben N'ird bis an^ Eude
einen einzigen aus, dessen großartiger, aber
einseitiger Hasi ihm darum l'er',iebeu loerden
taun, weil es ein Haß, also eine Leidenschaft
ist, die, aus anderer Quelle entsprungen, anf
Be;ug hat. Auch hat er sich selbst ans Tenlsch-
Äber Goethe verehren und nachahmen, sind
lxlslbiedcne Tinge. Tchiller kann und soll man
nachahmen, weil er der Höchste einer Gat tung
ist nnd daher ein Muster für alle seiner Gattnng, Goetlie dagegen ist ein Äuoualm^iueusll!, eine
Penimguug von lmlb !r,de>ivlel!ieudeu d,>,e,,
s>'!>,nteu, die uielleicht ini Laus der ^>>I,i >>>,,,l'ene
sich nicht wieder beisammen fiudeu. ^>,
leiuer ^>!Uluug an, oder wenn man ilm a:> e,,-
neun,,!, l'eden!lnl,e «.Gattnng, nnr dan er selbst
u,u ei,,e üueudliäileil oou deui auf ihn folgeu»
deu ^iää,stbesteu abstünde.
der Iulerie!!iouo',e,tt!en
unmittelbar an der prälinauleu ^lelle, noiu ersl
a,n Ende des ganze,, Latzes, ist >^ü ,^,l ,,, , l^
fehlen, vielleicht ebenso seiu, den ,Ua!ieue>u
ucl, des 3nperlat>>.^' als
Pos,i,v, zur Vezeichnnng eiues Porzug^clieu,
jedoch anßer der Pergleichung,
"vorn,, d, h, der Inbegriff der Miüel, u,u
den Pedanten in feiiier l'lUie,, ^ebeudigle,! ai,f
de,, ^luliörer überge>,eu zu macbeu,
^'»iiües >^>e>!e lei>e>, sich uun 1,1 ^^erle oon
strenger uud van loser ^orm.
üche Tochter' I>al das (^>efäl>>!iche" daß sie die
Maunigsalt,gleit a>,sschlies!t, uline die es niiiider
begabien l^istern uuiiiöglich ivird, zu iiiter»
essieren uud ^u besriedi^eu,
Tie lose ,^n,u ,>'>0e>!!es früheste nud letz!.'
Arbeiten Hai den Nachteil, das', c>,',!, '.,.",
ihin die Vortresflichleil des (Gegebenen i.'us! und
Tchwxnglrast dazn verliehen hat,
und wvblgesinnler Mann die ^rage berülirt,
ob ans ^oeüies oder ^ilnllers H>.'e>>e s,,i die
deutsche schöne Vileralnr ein erivüusclx,
liugeu zu hoffen sei?
<:i) gilt das dort Gesagte auch immer ieiu
mag, so ist d,e ^rage doch zu wichtig, als daß
uichr seder suchen sollte, sein ^cherjlein zu ihrer
Zulässigteit der gainen ^rage ai,s deu, caouee
geleugnet wird, weil jeder selbständige Geiü d-e
seiue,1 Gedanken nngeniessene <vorm z,ig!e,!>, u,i!
allerdings siä, lächerlich mache», Nnr g!an >.-
ich, daß Geister d,eser '.Iri so selten sind, daß
- mmderte gibt, die nicht einen aui-,l
iveisen haben, sowie ich denn gegen,oariig m
ständigen Geist kenne, Tie ,"rai,.' inus' i i, i
mehr so gefaßt werde«: Ist es für allerdiügs
begnble aber nicht selbständige Geister geratener
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik