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Zur drutschcn Literatur.
>:> dürsen, ,o,c man das Wirte» der Vorsehung
in der Natur anzusehen genötigt ist, wo selbst
das Üble als ein notwendiges Mittelglied zum
guten Hauptzwecke allerdings sich zeigen darf.
Novalis.
Novalis-Vergö-tterung des Dilettantismus,
Ein Franz Sterubald, Objekt und Subjekt zu-
gleich, Eiu Wilhelm Geister, ohne Freibrief,
in seinen Lehrjahren verfangen ewiglich,
fähigteit einen so hohen Wert beilegen, ist eben
das Unglück dieser Nation, Naher kommt es,
bieten scheint, an den sie jenes flatternde ver-
worrene Gewebe anknüpfen können. Naher
ganze Nation mit einem Schlage ihr geistiges
vilanbensbekeüntnis ändert und die Götzen des
gestrigeu Tages (Schelling) heute wie Schatten
ihrer Nation Eigentümliches, aber andere Völker
kennen diesen Znstand auch, nur, werden bei
Zustand fremd ist, denn er ist der meine. Aber
ich erkenne wenigstens, daß man sich aus ihm
den soll, Mönche uud Klausner mögen „Hpmucn
nn die Nacht" hernustünen, sür tätige Menschen
ist das Licht!
Iacharias Werner.
Tie Mutter der Mallabäer.
Was der Gefangennehmung der Salmne
i^ürzt und nichts zur Losnng beigetragen; nur
die Lage und die Gcsiunungen der hanptpcr»
sonen werden anschaulich gemacht. Es reicht
also die Exposition bis zuni vierten Akt, woher
es kommt, daß die Fabel leine Ausdehnung
f/<e)>esaf des Aristoteles) hat. Es lann näm-
lich Salomes und ihrer Söhne Flucht nach der
Höhle für leinen Schritt zur Zustandcbringung
oder in der Hütte gefangen wird, Selbst die
Enthüllung der Verbindung, in der Judas mit
den verräterischen Großen des Antiochus steht,
trägt zum Gang der .Handlung nichts Wesent-
liches bei, da sie in Salome keinen Entschluß
und keine Tat bewirkt. Hier ist der Punkt, wo
der Fehler des Ganzen liegt. Wenn Salome,
um der Sache der Ihren das doppelte Schreck-
nis zu ersparen, daß entweder der Feldherr
seinen Schwur breche, oder teilnehmen müsse an dem Perrate voil Antiochus' Höflingen, wen»
Salomc da , , .
Werner gibt in seiner Vorrede zu Silbcrts
Übersetzung des Thomas von Kemftis ein Mittel
an, wie man nach Jägerart binnen Uicr, acht
Christi dresfieren kann,
Nas Wort Halleluja wird darin als Ein-
schiebwort gerade so gebraucht, wie das Iuhu!
auf Bauernhochzeiten, Z, B, der Halleluja,
nicht mehr verlorene Sohn,
Es wäre interessant, zn wissen, ob Nern«
den historischen Vorbelicht zu seinein Kreuz an
der Ostsee selbst geschrieben oder durch einen
Freund hat schreiben lassen. Im ersten Falle
sticht der kühle Ton, in dem er daselbst vom
heiligen Adalbert, dem Bischof Christian, dcm
katholischen Wunderglauben und dergleichen
spricht, ungcmein von der fanatischen Weise ab,
spiele aufgeführt werden, Ja, diese Weise hat
etwas Verrückt-Kirchlichdogmatisches, daß sie in
dcm Munde eines, dem diese Weise nicht
Glaubensfache ist, schlechter als verrückt, eigent-
lich abscheulich wird. Übrigens wie viel Vor-
treffliches in diefem Stücke, Werner war der
Anlage nach bestimmt, der dritte große deutsche
um sein Geburtszeugnis uuwahr zu machen.
.Heinrich von Kleist.
Ich habe einige von Heinrich von «lcisls
(dessen, der sich erschoß) Erzählungen gelesen.
Nie Sujets sind interessant, die Erzählung ist
gnt, zum Teil vorzüglich, nnd doch wandelte
mich ein äußerst widerliches Gefühl bei der
Lefung an. Es i,st offenbar die .Haltlosigkeit,
die Selbstzerstüruug des Verfassers, die, aus
allem hervorlcilchtcud, diefcn Eindruck hervor»
bringt.
Fouqus.
Ein nencr Beweis, wie sehr die Idee vom
Schicksal mit unserer ganzen Ncukwcisc verknüpft
ist, gibt Fouque, derjenige nnter den neueren
Tichtern, der die Religion wieder Mode gemacht
hat. In seinem: Karl dem Großen sagt er, bei
Erwähnung von Pipins Tode, mitten unter den
salbungsvollsten Sprüchen:
Ich weiß nicht, war es Schicksals neid'ges
hassen,
Schon jetzt den Held zu fällen.
Um so komischer, als bald darauf folgt:
Ner König starb ergeben
Vertrau'nd der Christes Hnlde»,
P2F, 111 UNd 112.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- II
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.2 x 15.9 cm
- Seiten
- 552
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik