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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Seite - 411 -
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VI, war in der ^ä!,>-, ich laufte daher anch eine ziemliche AnviiU nnd begab mich niit l,,,if >?,l!l>!i,!^is!l,.- in den Vatitau, Er wnrde iiber- nll ei,!g>'ll!,,en, nnd >uir gelangten in die inneren Gange, wo wir nn^ aufstellten nnd nnsere Rosenkränze auf u,,serc seidenen Schnupftücher am Buden auc-leglen, Endlich öffne» sich die Türe» der väpsllichen Gemächer, Schweizer- garden, '.',>>onsignori treten lieranZ, hi,,ter ilmen der Papst, dessen rlmvürdige Gestalt fich in einein weis,sti0enen Pilgergeivande nnd einen, rotseidenen Schifferhute etwas wunderlich aus« nahm, Wir knieten nieder, der Papst näherte fich im Vm übergebe» dein Grafen Tchaffgolsche, schleifte dann mit dem Fuße vorwärts, den der junge Mann nndächlig tüßte, ,!>, mir ge» fahr, uun den Schweizern zum Zensier !,ü, ausgeworfen ^n N'erden, ni>1,!> iidvig blu'b, als meine Ehrfurcht auf gleiche Art zu be- feinen Fuß tüjsen, Allec- rächt sich in dieser Welt, In Florenz trafen wir mit dem Hofe nu- mittelbar vor defsen Abreise zusammen, nnd so ging es in einem Zuge bis nach Wien, plan untren nvrden mußte nnd zweimal über ^cn,dig tani, inde>> ilch die Rückreise über Mai» land, Verona niw die italienischen 3een dnrcl, V.i ineiner Zuruckkunft nach Wien zeigte N'icklnngen, Im Gefolge des >>ofes hatte sich, wie gesagt, die Meiuung verbreitet, ich sei Tetretär der «aiserin geivorden: das fclni,beu s,e deuu auch ihren Velannten nach setzten Behörde überschritten, die Verlängerung d^st'I^n dnrch 3e, Majestät war enüv.der nicht eingelangt oder diente nur zur Besiäligung jenes Gerüchtes, kniz, eine wirkliche »onzipisien- stelle, die in den,selben Tepartcinent, in deui icki diente, in Erledigung ta,n, winde, nnln l'lnie ^.itivirien ineiner elenden ^nreanchess, Uerbnndi'u mit der Vorliebe, de^ direttoro, rineni Iüugerdi^nenden auö drni Bnrean dieses letzteren verliehen, Man tröstete uiich mit einem verzeihlichen Mis>uerständnis, die nächste Etclle jedoch tonne >nir niätt ent- gehen. Aber anch diese wurde einem, im all» (Vineinen linder, aber sve',i^l länger ve, ei.,.^ .VX'fbehörde Tienenden erteilt. Tie drille er' hielt der gänzlich unfähige Bruder eines aller» dings fel,r fähigen >>oslateK, Ich war empört und beschlos',, die ^tnaiodii'nsie ',n verlassen, glaubte jedoch nieinein Gönner, deni Finanz- nnnister Grafen Stadion, davon die Anzeige machen zu müssen. Tiefer erwiderte, wenn ich die Staatsdienste verlassen wolle, so könne ich es ohne seine Einwilligung tun; wenn ich aber diese begehre, su werde er sie mir nie erteilen, Vei den obwaltenden Mensur- uud sonstigen Verhältnissen sei es in Österreich für der Literatur zu leben. Ich solle ansharrcn, für meine Beförderung werde Er sorgen. Na ich mich aber durch die erfahrenen amtliche» Werkes erforderlich sei, fo erteile er mir I,ier- mit einen nnbefchränktcn Urlaub, den ich be- nutzen tonne, solange es meine Arbeit nöiig trng mir ans, zum Präsidialsetretär dieser Hof- Inmmer zu gel,en uud il>,n zu fagen, der Finanz- wo er deu mündlicheu Bescheid erhalten werde, ^ch sente dies getreulich ins Werk, das Präsi» dium der Hoftamiuer fragte sich aber nicht an und behandelte mich fortwährend als einen unbefugt Anwesende», llbclhanpt war ich jetzt dao ilpser der Reibung zwischen zwei Behörden, Ter ^inan^ininister viraf Stadion hatte, um fich die lästigen Tetails vom .Halse zu halten, d.r ilnn untergeordneten, mit der Aufführung feiner Vcaßregcln betrauten >>vslammer völlige Freiheit über ihre inneren Angelegenlieiten zn» gestanden. So oft uun eine Steile bei dieser Hvflanimcr aber, um ihre Selbständigirit zu wahren, verlieh jedesmal die Stelle einem andern, Ja, die Hofräte, die mir am meisten wol>! wollten, wurden vermöge dieses Gemein» paar Jahren, als eine Konzipistenstelle im ,"!,,!i!Nniin!strrium selbst erledigt wnrde, ver- liel, mir sie Graf Stadion augenblicklich, und zwar die beste und nächste nm feine Person, mit der damit verbnndcnen Gebaltsznlage, Es worden, und ich wnrde für immer in deu minderen Bereichen des Tienstcs festgehalten. Überhaupt ist es merkwürdig, daß meine meisten Mißgeschicke mich gerade durch diejenigen trafen, meiner annahmen und mein Wohl 3tellnng in der Husbibliothek wegnahm und in die ^inan-,verwallung brachte, bald daranf Graf Wurnidrand, der redlich in Italien für
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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