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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
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502 gebeu, wo noch die gute »iejellfchast beim Mit< lagsmahl sitzt, >l0»,men die ordentlichen Leute ius Theater, so sehen sie höchstens den Schluß elende Zeug, das, eben des halbpreis vaufeno wegen, die weitere Unterhaltung a>> Auch ist die Verwaltung der Theater gewinn» süchtig, eleud, Man teilt selbst für die Logen, wo doch nur eine bestimmte Anzahl Platz findet, Billelts ins »nendlichc ans. Nie fpätcr Koni» menden stürmen nun die Logen, steigen hinter den Nucken ans die^Bänte der Sitzenden, drängen sich ein, Tie Logentüren bleiben offen, und ich mußte eine Vorstelluug de^ ^nliuo Easar, wo Rcnoble spielte, in, vierten Ällc verlassen, bloß weil ich den Schluß nicht niit einer Erkaltung erkaufen wollte. Frei tag, den 20, Nah», meinen Weg ins Westende, 0xlor6-3treet, LeMnt'L-Lti-eet, ^kÄi-in^- des Lordkanzlers bei, in eincni lleinen Zimmer, der erhabenen Handlung lanui würdig, Ver Lordkanzlcr selbst in großen, »ostnme, sein Stab und ein grußer Blumenstrauß vor ihm auf dem Tische, Er in »nächtiger Perücke, die Advokaten in mäßigen, Tie Westmiusterabtei vorderhand nicht, daß heute das Parlament prorogiert wird, und versäumte, der letzten Sitzung beizn>vuhncn, nnch war es erst drei llhr, und da> haus sollte sich erst gegen fünf Uhr versammeln, Vesah XVIntekall, die llorZeguai-a's, ^ämiralit^ und hatte außerdem den unerläßlichen Gang ins ^lisn- ntiice, nm nicinen AnfcntI>!iltoi>I,ei,i bestätigen zu lassen, bei Geld» oder Gefängnisstrafe, O freies England! Erhielt die Verlängerung bis zum 1, Juli mit großer Höflichkeit, War sehr den Weg; geriet ins Pallmall, das mir mit seinen nicht so außerordentlichen Gebäuden und dem Gedränge von Vagen und Fußgängern, in der Erschöpfung der Müdigteit, wie eine Feen» Welt vorkam, orientierte nnch endlich mit Mühe und kam erschöpft nach Hause, 'Abends in Trurylane, Madame Malibran und Lonnamdula. Was diese Frau als Sängerin vermag, zeigte sie heute, ungeachtet der schon Augenblick rnhig zn sein, hentc war ihre Stimme rein, hinlänglich, in den tiefen Tönen schön, zu jeder Verzierung geschmeidig, dem Ausdruck des Gefühles voni leisesten und noch immer vernehmlichen Tone bis zum Sturme des noch immer musikalischen Aufschreis folg- Tic übrigen Leute saugen auch, Herr Templeton sogar manchmal gut, nur ist etwas Seemänni- sches in seiner Manier, Samstag, den 21, Beschloß, ins Gesandt- schastshotel zu gehen, der Verlängerung meines Passes wegen. Eine für mich völlig unbetaunle warf mir eine völlige Malfelnmtte. Zugleich galt es, ein audevec' »osiliaii'- ,^ > suchen, da ich do,I, ,,,einen ^veg, Ner Äotschaflojeln'lär war nicht anwesend. Ein Komm,-, n>> >i!,n,I>e ein lüüger ^, !>>!!,'!!,, I'chl I,!'!>,>>, ->.'!,ine m,,!,em Nachfragen nach Here,, ,'^ > >!> > >,,l,', u,,- ^v,>n, bänseln V0r, n>0 e<- inir aber nirgends sondeNnl! gefiel, Überall kleine schlechte Schla^immer, für den Aufenthalt des Tags über an das meistens plächüge »'efellfchan^immer ange> alien Haufe abloarleu, wo ich doch wenigstens einige gefällige Teutsche habe, Efsen !an,, ich ja irgendsouslwo. Ging noch Weiler, ^egeulc- süeel, Palliuall, Pieadillü, alles prächtig, !> , > > lich, von Herr abgeleitet, Vunle ^ed,euie, bogen eine bildele, nillu ,,,el>v so wiinderl'lN' l>0> ,,e!^,,,!,,en sind, Teinplebar mit dem Tor der Eity, das der Lm'dmayor vor den» >l,>,u,ie schließt, Fleetstreet, mit all der wimmelnden ^ewegimg einer Handelsstadt, Tureh Triily. lanc nach Hause. Abends war Konzert im Trinylane Theater. > Größtenteils händelsche ^insü, Äusgeivählte Stücke ans fünf oder iecho i7ratoiien, Ner Schauplatz vortrefflic!» hergerichtet. Vorn auf der Nallnstradc der Sopran und Ält >letzterer von Männern gesungen', dahinter ans in die «nlisfen emparlanfendcn Stufen Tenor nnd Baß, Tahintcr das Orchester in eincni tonzen» ohne oder mit höchst geringer Vcrmchrnng der Vlasinstrnniente, ganz wie Händel sie schrieb, gegeben. Tie Wirkung scheint mir viel besser, Tie Chöre sehr gul, walnschcinlich wegen viel« maliger Wiederholung, Anfangs anch die Tiilo» stilnmen gut, Eudlich machte man sich's aber leichter, nnd es ging so schlecht, daß man siel, jedoch den unmäßigen Applaus gai Madame Malibran sang ein paar wenig be» deutende Ninge, wobei sie sich, sehr gnt, selbst anf dem Klavier alkompagnierte. Sie ist eine hinreißende Frau, Vald hätte ich vergessen. Der Hintergüind des Schauplatzes ist als gotische .Halle bc. handelt, mit hineingemaltcn Musikern, so natür- lich, daß es einen wunderbaren Eindruck von Unendlichkeit des Orchesters macht. Anch eine gemalte Orgel fehlt nicht. Sonntag, den 22, Machte niit fünf oder sechs der in meinem Hanse wohnenden Teut» schen, Norwegern und Dänen eine Partie nach Nichmond, Fnhren um ll. Uhr im Tampfboot
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band II
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
II
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.2 x 15.9 cm
Seiten
552
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
Weiteres Belletristik

Inhaltsverzeichnis

  1. Jugenddichtungen
    1. Blanka von Kastilien 4
    2. Wer ist schuldig, Lustspiel 72
  2. II. Gedichte 85
    1. Lebensbilder 87
    2. Liebeslyrik 105
    3. Reisebilder 109
    4. Aus dem Reiche der Kunst und Literatur 113
    5. Zeitgedichte 131
    6. Verschiedenes 144
    7. Aphorismen und Sprüche 155
      1. Selbstbekenntnisse 155
      2. Kunst und Literatur 158
      3. Zur Politik und Zeitgeschichte 165
      4. Lebensweisheit 169
      5. Albumverse 171
  3. III. Erzählungen 175
    1. Der arme Spielmann 177
    2. Das Kloster bei Sendomir 194
  4. IV. Satiren 207
  5. V. Studien 221
    1. Studien zur Literatur 223
      1. Zur deutschen Literatur 228
      2. Zur spanischen Literatur 254
      3. Zur englischen Literatur 307
      4. Zur französischen Literatur 315
      5. Zur italienischen Literatur 319
    2. Studien zur Aesthetik und Poetik 312
    3. Studien zur Geschichte und Zeitgeschichte 349
  6. VI. Biographisches 373
  7. VII. Aphorismen 519
    1. Zur Philosophie und Religion 521
    2. Zur Welt- und Menschenkunde 529
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