Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Seite - 80 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 80 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4

Bild der Seite - 80 -

Bild der Seite - 80 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4

Text der Seite - 80 -

80 Schon zu jener Zeit mögen die ersten Ansänge jener eigenthümlichen Einsenknng merkbar geworden sein, die sich nach und nach zu dem sogenannten inneralpinen Becken von Wien gestaltete, das seinem Wesen nach als eine Unterbrechungsstelle zwischen der Kalk- und Sandsteinzone der Nordalpen und deren directer Fortsetzung, den Karpathen bezeichnet werden muß. Aus der älteren Tertiärzeit (der Eocän-Periode), deren Ablagerungen am Nord- westrande der Wiener Sandsteinzone deutlich nachweisbar sind, ist uns kein sicherer Überrest im inneralpinen Wiener Becken erhalten geblieben; erst mit dem Eintritte der jüngeren Tertiärperiode (dem Miocän) erscheint es in seiner Bildung und Bedeutung als Verbindungsglied zwischen dem außeralpinen Meere und dem paunouischeu Becken, der heutigen ungarischen Niederung, vollendet. Man kann das letztere Verhältniß kaum passender beleuchten, als durch den Hinweis auf die Lage des heutigen Marmorameeres zwischen dem ägäischen und schwarzen Meere. Stellt man sich nämlich das ehemalige anstro-pannonische Miocänmeer wieder in seine alten Ufer zurückgekehrt vor, so ergibt sich thatsächlich eine überraschende Ähnlichkeit zwischen der Lage von Constantinopel nnd der Lage jenes Punktes, welchen nach Trockenlegung des Miocänmeeres Wien einzunehmen bestimmt war. In dieser Ähnlichkeit der genannten Städte ist zugleich die hervorrageude Wichtigkeit beider als Handelsemporien gegeben und so nimmt Wien als Handelsplatz im Binnenlande eine ähnliche Stellung ein wie Constantinopel zur See. Das große geologische Ereiguiß, dem das Wiener Becken seine Entstehung verdankt, ist die lange vorbereitete, allmälig vor sich gegangene Einsenknng, der Abbruch der bis dahin mit den Karpathen in stetigem Zusammenhang gestandenen Alpen an zwei divergirenden, westlich bis Wien und östlich bis über Hainburg hinausreichenden Linien, deren eine — die westliche — unter dem Namen „die Thermalspalte des Wiener Beckens" bekannt ist. An der westlichen Linie von Winzendorf über Brunn am Steinfeld und Fischau am Steinfeld, über Vöslan, Baden, Mödling, Rvdaun, Mauer, Meidliug zeigen sich nämlich warme Quellen mit mehr oder minderen Wärmegraden nnd größerem oder geringerem Miueralgehalt, die man als untrügliche Zeugen einer einstmaligen tiefgehenden Niveauveränderung und Spaltenbildung ansehen kann. Dieselben Thermalerscheinnngen lassen sich auch ans der östlichen Linie verfolgen, wo wir die warmen Schwefelquellen von Brodersdorf, Wannersdorf und Deutsch-Altenburg und in den Gesteinen des Leitha- gebirges sogar Anflüge reinen Schwefels treffen. Die durch die besprochene Einsenknng gebildete Niederung scheint zu Anfang durch längere Zeit von Ansammlungen süßen Wassers ausgefüllt gewesen zu sein, an deren Ufern eine reiche Flora sich entwickelte. Eine Anzahl banwürdiger, großentheils schon ausgebeuteter Kohlenlager unserer Umgebung: Janlingwiese bei St. Veit an der Triesting,
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Band 4
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Band
4
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
17.75 x 26.17 cm
Seiten
380
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch

Inhaltsverzeichnis

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild